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Narben behandeln mit Narbenpflastern: So geht’s!

von Lieselotte Wever
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Narben behandeln mit Narbenpflastern: So geht’s!

Die meisten Menschen haben Narben. Solange sie sich unter der Kleidung verbergen lassen, finden sich viele Menschen mit ihren Narben ab. Ganz anders verhält es sich mit Narben an sichtbaren Hautstellen. Bleibt ihr Träger für immer von ihnen gezeichnet? Oder gibt es Hoffnung, die Narben verschwinden zu lassen oder wenigstens unauffälliger zu machen? Die Antwort lautet: Ja – mit einem Narbenpflaster.

Warum Narben jeden betreffen

Fast alle Menschen kommen bis auf ihren Bauchnabel narbenlos zur Welt. Kaum jemand verlässt sie am Ende seines Lebens ohne mindestens eine, meistens mehrere dazugekommene Narben. Ursachen für Narben gibt es viele:

  • Operationen
  • Verletzungen wie Schnittwunden, Platzwunden, Kratzwunden oder Bisse
  • Akne, Furunkel, Geschwüre und ähnliche Hautleiden
  • Verbrennungen
  • Impfungen
  • Dehnungsstreifen durch Schwangerschaft oder starkes Übergewicht
  • Tattooentfernungen

Was davon betrifft dich? Wie sehr stören dich deine Narben? Vielleicht sind sie so klein oder dünn, dass sie kaum auffallen. Es kann sogar sein, dass dir eine Narbe etwas bedeutet: zum Beispiel, weil sie das Resultat einer Operation ist, die dir einst das Leben gerettet hat. In so einem Fall wirst du nicht die Narbe als optischen Makel empfinden oder gar darunter leiden, erst recht, wenn sie ohnehin nicht öffentlich sichtbar ist und sie außerdem keine Beschwerden wie Spannungsgefühle oder Schmerzen bereitet.

Von sichtbaren Narben jedoch fühlen sich viele Menschen beeinträchtigt. Anders als bei Naturvölkern, die zusätzlich zu herkömmlichen Narben absichtlich durch planvolle Hautritzungen und Behandlungsmethoden am Körper dekorative Schmucknarben anbringen, gibt es in unserem Kulturkreis dieses Schönheitsverständnis nicht. Narben sind hierzulande eher unerwünscht und gelten als unattraktiv. Könnte man sie doch ungeschehen machen!

Was ist eine Narbe?

Eine Narbe ist der Zustand der betroffenen Hautpartie nach Abheilung einer Wunde. Das durch eine Verletzung zerstörte Hautgewebe wird im Heilungsprozess durch das Narbengewebe ersetzt. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Verletzung der Haut beispielsweise durch einen Unfall oder eine Operation erfolgte. Das an die Stelle des ursprünglichen Kollagengewebes der Haut tretende Ersatzgewebe ist im doppelten Sinne ein Ersatz: Es ersetzt nicht nur die bisherige Haut, es ist außerdem von geringerer Qualität. Normalerweise bilden Kollagenfasern ein festes, verschränktes Netzwerk in der Haut. Im Narbengewebe hingegen sind die Kollagenfasern nicht miteinander verflochten, sondern parallel zueinander angeordnet. Dadurch ist Narbengewebe weniger elastisch. Außerdem enthält es weder Haarwurzeln, Talgdrüsen noch Schweißdrüsen.

Narben unterscheiden sich außer in ihrer Struktur auch optisch von der übrigen Haut. Sie sehen heller aus, denn sie enthalten kaum Pigmente und bleiben auch unter Sonneneinstrahlung hell. Manchmal zeigt die Oberfläche von Narben einen leichten Glanz.

Gelegentlich kommt es zur Bildung einer sogenannten hypertrophen Narbe: Sie bildet auf der Hautoberfläche eine Erhebung, beschränkt sich dabei aber auf den Verletzungsbereich. Ursächlich hierfür ist oft eine gestörte Wundheilung – durch eine Infektion der Haut oder mangelnde Schonung. Hiervon zu unterscheiden ist die Keloidnarbe, bei der die Narbe ebenfalls wulstartig über die Hautoberfläche herausragt und über das ursprüngliche Verletzungsgebiet hinaus.

Übrigens entstehen Narben nicht allein auf der sichtbaren Hautoberfläche. Sie können sich ebenso innerhalb des Körpers befinden. Denke nur an den Herzinfarkt: Bei einem Herzinfarkt sterben stets Muskelzellen ab. An ihre Stelle tritt minderwertiges Narbengewebe, was dem Herzen nur noch eine eingeschränkte Pumpleistung ermöglicht.

verletzte Finger eingebunden
Nicht immer ist es nur eine kleine Verletzung an den Fingern, aber auch diese sollte richtig behandelt werden, damit die Wunde optimal und schnell heilt und vor allem ohne Narbe.

Mit Narbenpflaster Narben glätten oder reduzieren

Stört dich eine Narbe sehr oder fühlst du dich genervt, von anderen dauernd darauf angesprochen zu werden? Dann greife zum Narbenpflaster zum Narben behandeln zu Hause. Ein Narbenpflaster wird dich von dem Hautmakel befreien. Gleich, ob es sich bei dir um eine schon ältere oder noch frischere Narbe handelt: im Gegensatz zur Fee, die dir angeblich drei Wünsche erfüllt, gibt es das Narbenpflaster nicht nur im Märchen, sondern in der Apotheke oder ganz bequem im Online-Shop.

Du erhältst Narbenpflaster für die Narbenbehandlung zu Hause in verschiedenen Ausfertigungen, abgestimmt auf den Narbentyp und das Behandlungsziel.

Wie wirken Narbenpflaster?

Das Material von Narbenpflastern ist atmungsaktiv und wasserdampfdurchlässig. Meistens besteht es aus gut verträglichem, elastischem Polyurethan. Die Eigenschaften des Pflasters zum Narben Behandeln sorgen für günstige Wirkungsbedingungen auf der narbigen Hautpartie unter dem Pflaster. Sie fördern die Durchblutung und aktivieren Enzyme und den Stoffwechsel der Haut. Damit regen sie die Bildung neuer Hautzellen für ein verbessertes Narbengewebe an. Hinzu kommt die leichte Druckwirkung, die ein Narbenpflaster ständig auf die Haut ausübt, was das Narbengewebe allmählich elastischer und weicher macht. Der sanfte Druck wirkt außerdem dem Entstehen wulstiger beziehungsweise überschießender Narben entgegen.

Die Veränderungen kannst du nicht nur fühlen, sondern auch sehen: Deine behandelte Narbe wirkt jetzt flacher, glatter, heller und kleiner, ist womöglich praktisch nicht mehr zu sehen.

Welche Narbenpflaster-Sorten gibt es und wie werden Narbenpflaster verwendet?

Es gibt für den am häufigsten vorkommenden Narbentyp infolge von Verletzungen, Operationen und weiteren im ersten Kapitel dieses Artikels geschilderten Ursachen das klassische Narbenpflaster als vielseitig einsetzbare Grundvariante. Zur Narbenbehandlung über Nacht sind spezielle Intensivpflaster erhältlich. Für noch im Heilungsprozess befindliche Wunden beugen besondere feuchte Narbenpflaster einer Narbenbildung vor beziehungsweise vermindern die Narbenbildung so weit wie möglich. Eine besondere Form der Narbenpflaster stellen Silikonpflaster dar, zu denen du am Ende dieses Kapitels Näheres erfährst.

Klassisches Narbenpflaster

Die vielseitig einsetzbare Grundvariante aus Polyurethan ist für bereits abgeheilte ältere oder jüngere Narben gut geeignet und entsprechend beliebt. Das klassische Nasenpflaster ist angenehm zu tragen, denn es ist elastisch und hypoallergen. Außerdem ist sein Material atmungsaktiv und wasserdampfdurchlässig. So entsteht unter dem Narbenpflaster ein Mikroklima, das beste Voraussetzungen für eine Umbildung des Narbengewebes schafft.

Du kannst das Narbenpflaster auf die benötigte Größe zurechtschneiden. Bei einer ausgedehnten Narbe verwendest du einfach zwei oder mehr Pflaster nebeneinander.

Wie du es schon von Wundpflastern kennst, musst du auch Narbenpflaster regelmäßig wechseln. Allerdings soll das Narbenpflaster mindestens 12 Stunden auf der Haut bleiben, damit es ausreichend wirken kann. Die Wirkprozesse müssen sich nämlich erst aufbauen. Aus hygienischen Gründen solltest du dein Narbenpflaster dennoch jeden Tag wechseln beziehungsweise höchstens 24 Stunden tragen.

Etwas Geduld beim Warten auf den ersten sichtbaren Erfolg gehört dazu: Rechne hierfür ruhig mit zwei Monaten.

Narben-Intensivpflaster

Wenn du schläfst, laufen einige Körperprozesse auf Hochtouren. Dazu zählt der Erneuerungsprozess deiner Haut. Bestimmt hast du schon gehört, dass ausgiebiger, ungestörter Schlaf ein besonders effektives Schönheitsmittel ist, das zudem nichts kostet. Auch Narbengewebe kann hiervon profitieren. Für eine besonders intensive Wirkung über Nacht empfehlen wir dir ein Narben-Intensivpflaster. Es heißt nicht immer genau so, sondern ist auch unter anderen Bezeichnungen im Handel wie zum Beispiel „Intensivpatch“. Dieses Narbenpflaster klebst du abends oder direkt vor dem Schlafengehen für 6-12 Stunden auf deine Haut. Spezielle zusätzliche Wirkstoffe enthält ein Narben-intensiv Pflaster nicht. Es wirkt zur Narbenbehandlung ebenfalls über das unter dem Pflaster im Bereich über der Narbe erzeugte Mikroklima und seinen sanften Druck.

Hinzu kommt, dass das Pflaster über Nacht ungestörter wirken kann. Zwar bewegst du dich auch im Schlaf, doch handelt es sich dabei um Bewegungen, die die Wirkweise des Narbenpflasters weniger stören als die Körperbewegungen tagsüber. Gerade auch Körperbereiche, die am Tag ständig in Bewegung sind – zum Beispiel Gelenke – sowie schwer erreichbare Körperstellen profitieren sehr von der intensiven Pflasterwirkung im Ruhezustand.

Feuchtes Narbenpflaster

Bei einer frischen Verletzung kannst du mit einem feuchten Narbenpflaster bereits im Voraus eine sonst absehbare deutliche Narbenbildung eindämmen oder beinahe ungeschehen machen. Das feuchte Narbenpflaster wirkt hier nicht erst im Nachhinein, sondern ist Teil der Behandlung einer frischen Wunde.

Feuchte Narbenpflaster sind mit einer besonderen hydroaktiven Wundauflage ausgestattet. Dadurch verhindern sie das Austrocknen der Wundflüssigkeit und unterstützen so die Bildung neuer Hautzellen. Das ist ganz schön raffiniert, denn Wundflüssigkeit enthält unter anderem spezielle Enzyme, Botenstoffe und Wachstumsfaktoren, die die Hautneubildung unterstützen. Hättest du gedacht, dass dadurch die Wundheilung um bis zu 50 % schneller ablaufen kann?

Außer der beschleunigten Wundheilung helfen feuchte Narbenpflaster, die Beschaffenheit des Narbengewebes zu verbessern. Anders als bei den klassischen Narbenpflastern sowie den intensiv wirkenden Über-Nacht-Pflastern belässt du das feuchte und dabei wasserfeste Narbenpflaster für mehrere Tage auf der Wunde, bevor du es wechselst. Keine Angst: Das feuchte Narbenpflaster verklebt nicht mit der Wundfläche. Beim Pflasterabnehmen wird das Wundgewebe nicht geschädigt und du wirst keine Schmerzen verspüren.

Silikon-Narbenpflaster

Silikon-Narbenpflaster sind besonders beliebt und werden gelegentlich auch als Silikonfolien bezeichnet. Wie die anderen Pflaster zur Narbenbehandlung sind auch Silikonpflaster selbstklebend. Du bekommst sie in verschiedenen Formen und Größen. Ein Silikonpflaster dient der Behandlung bereits bestehender Narben, also nicht der Behandlung frischer Wunden. Ein Silikonpflaster brauchst du nicht jeden Tag zu wechseln. Allenfalls im Rahmen der Körperpflege – Waschen, Duschen oder Baden – nimmst du das Pflaster ab. Ansonsten trägst du es rund um die Uhr. Erst nach 5-7 Tagen tauschst du das Narbenpflaster aus Silikon gegen ein neues aus.

Wie schnell sich bei der Verwendung von Silikonpflastern Erfolge einstellen, ist sehr unterschiedlich. Es kann 2-6 Monate dauern.

Silikonpflaster werden allgemein gut vertragen. Vorausgesetzt, du reinigt die Hautpartie unter dem Pflaster sorgfältig und wechselst regelmäßig das Silikonpflaster, hast du keine Hautreizungen oder Hautallergien zu erwarten.

Zusätzliche Tipps und Hinweise zur Anwendung von Narbenpflastern

Außer beim Intensiv-Narbenpflaster über Nacht spielt es keine Rolle, zu welcher Tageszeit du mit der Anwendung deines Narbenpflasters startest. Die bei den einzelnen Narbenpflaster-Typen genannten minimalen und maximalen Verweildauern halte bitte ein. Wichtig ist außerdem, dass du sofort im Anschluss ein neues Pflaster über die betreffende Hautpartie klebst. Das Narbenpflaster muss möglichst ununterbrochen auf die Hautstelle einwirken. Nur im Notfall, zum Beispiel, wenn du unterwegs bist und vergessen hast, ein neues Narbenpflaster mitzunehmen, gefährden wenige Stunden ohne Pflaster den Behandlungserfolg noch nicht, sofern dies nur ausnahmsweise geschieht.

Zur Behandlung einer Operationsnarbe warte bitte so lange, bis die Fäden gezogen sind und die Wundheilung abgeschlossen ist. Die Behandlung der noch bestehenden Operationswunde mit einem feuchten Narbenpflaster erübrigt sich hier.

Stelle dich bei der Verwendung von Narbenpflastern auf einen Zeitraum von circa 2-3 Monaten ein. Bei der Narbenbehandlung mit einem Silikonpflaster kann es bis zu einem halben Jahr dauern, bis du einen Erfolg siehst.

Ein Problem für den sicheren Sitz von Narbenpflastern einschließlich Silikonpflastern stellen häufig die Gelenke von Knien, Ellenbogen oder Fingern dar. Hier hat es sich bewährt, das Narbenpflaster zusätzlich mit medizinischen Klebestreifen zu fixieren. So bleibt das Pflaster länger am gewünschten Ort und gibt dir wieder Bewegungsfreiheit.

Helfen Narbenpflaster bei allen Arten von Narben?

Bis auf die feuchten Narbenpflaster zur Vorbeugung einer unschönen Narbenbildung sind die anderen Narbenpflaster zur Behandlung älterer und neuerer Narben gedacht, deren Wundheilung bereits abgeschlossen ist.

Besonders vorteilhaft wirken sich Narbenpflaster auf wulstige Narben aus, die in ihrer Ausprägung über die sie umgebende Hautoberfläche herausragen. Außerdem verbessern sich Hautbild und Gewebestruktur von flach in die Haut integrierten glatten Narben. Ohnehin schon kleine oder schmale Narben können unauffälliger bis fast unsichtbar werden.

Verschwiegen werden soll jedoch nicht, dass Narbenpflaster bei zwei Narbentypen leider nur gering oder gar nicht wirken:

  • Keloidnarben: Die auch als Keloid bezeichneten wulstigen und stark gewucherten Narben reagieren leider kaum bis gar nicht auf Narbenpflaster. Allenfalls einen Versuch wert sind solche Narbenpflaster, deren Hersteller ausdrücklich erwähnen, dass ihre Pflaster eine positive Wirkung bei Keloidnarben erreichen können. Erwarte dennoch kein Wunder. Nimm diese Aussage höchstens als Chance – im Gegensatz zu Pflastern ohne diesbezüglichen Hinweis, in die du voraussichtlich vergebens dein Geld investierst, wenn du damit das Erscheinungsbild einer Keloidnarbe abmildern möchtest.
  • Atrophe Narben: Dieser Narbentyp befindet sich mit seiner Oberfläche unter dem umgebenden Hautniveau. Es ist also eine tiefer liegende Narbe. Charakteristische atrophe Narben sind zum Beispiel Aknenarben. Auch durch Verbrühungen oder Verbrennungen entstandene großflächige Narben zählen meistens zum atrophen Narbentyp. Hier wirst du mit Narbenpflastern leider nichts ausrichten.

Wo gibt es Narbenpflaster?

Du kannst Narbenpflaster in der Apotheke kaufen. Besonders bequem ist der Online-Kauf von Narbenpflastern. Hier kannst du die unterschiedlichen Narbenpflaster-Varianten in Ruhe vergleichen. Nach dem Aussuchen und Bestellen erhältst du deine Pflaster direkt nach Hause.

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Haben Narbenpflaster unerwünschte Nebenwirkungen?

Von Narbenpflastern sind keine schädlichen Nebenwirkungen bekannt. Auch Personen mit empfindlicher Haut, Allergiker, Schwangere und Kinder können sie verwenden.

Was du noch wissen sollst

Dieser Artikel ist als Ratgeber-Artikel zur Verbesserung des Hautbildes bei Narben gedacht. Er soll über Produkte und Behandlungsmöglichkeiten informieren. Keinesfalls soll er den fachkundigen Rat eines Arztes, Heilpraktikers oder Apothekers ersetzen.

Kurz gesagt

Narben behandeln mit Narbenpflastern konnte schon bei vielen Menschen das Hautbild verbessern. Je nach Narbentyp und Hautstruktur fallen das Narbenglätten und die Narbenreduktion unterschiedlich aus. Erfolge beim Narben behandeln zu Hause sind fast immer zu beobachten. Die Methode der Narbenbehandlung mit Narbenpflastern ist einfach. Konsequenz und Geduld sind allerdings wichtige Voraussetzungen für den späteren Erfolg.

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