Doreen Brumme (46) lebt mit ihrem Mann und ihren vier Kindern zwischen 3 und 13 mitten in Hamburg. Auf ihrem Bio-Blog doreenbrumme.de schreibt die Freie Journalistin und Politologin rund ums Thema Bio und berichtet dabei auch aus ihrem Bio-Alltag einer Großfamilie. Ihr „Guter Rat für Eltern“ auf dem Blog bietet persönliche Erfahrungen für Situationen, in die uns das alltägliche Zusammensein von Eltern und Kindern wirft. Doreen verbucht über acht Jahre Stillzeit auf ihrem Stillkonto. Im Interview berichtet sie über ihre vielfältigen und langjährigen Stillerfahrungen.
Doreen, weshalb ist Stillen aus Deiner Sicht so wichtig für Kinder?
Stillen ist die Ernährungsweise, die die Natur für den frisch geborenen Nachwuchs von Säugetieren, zu denen auch wir Menschen gehören, vorsieht. Es ist für mich ein natürlicher Weg zum Ziel: ein gesundes Baby. Stillen ist in meinen Augen alternativlos – jede vorstellbare Alternative nur eine Ersatzlösung.
Mit der stets wohltemperierten und hygienisch verpackten Muttermilch bekamen meine Kinder genau das an Nahrung, was sie brauchten. Jederzeit. Denn die Muttermilch stellt sich auf die Bedürfnisse des Kindes ein: Ein zu früh geborenes Baby bekommt zum Beispiel einen anderen Milchmix als ein reif geborenes. Dahinter steckt ein wunderbarer Milchbildungsprozess, der in den Brüsten der Frau stattfindet. Die – und das will ich betonen – mit dem Stillen ihre Bestimmung finden.
Doch das Stillen beziehungsweise die damit überreichte Muttermilch war mir nicht nur als Nahrungsmittel wichtig, zumindest nicht nur für den Magen und anhängenden Verdauungstrakt des Säuglings, die in frühen Babytagen beide noch viele Probleme machen können und mit Muttermilch bestens bedient werden. Stillen ist für mich so viel mehr als nur eine Zeit fürs Mahl gewesen: Es war Kontaktmittel. Kennenlernmittel. Kuschelmittel. Trostmittel. Beruhigungsmittel. Schmerzmittel. Rückzugsmittel. Kurz: Es war ein Lebensmittel im wahrsten Sinne des Wortes und nicht nur auf Nahrung bezogen.
Und: Meine Stillkinder brauchten dank des Stillens nie einen Schnuller, nie Ersatzmilch und kaum Babynahrung.
Wie lang ist die durchschnittliche „normale“ Stilldauer und ab wann spricht man vom Langzeitstillen?
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt weltweit alle Kinder in den ersten sechs Lebensmonaten ausschließlich zu stillen. Danach wird das Weiterstillen bei geeigneter Beikost bis zum zweiten Geburtstag und darüber hinaus empfohlen, um optimales Wachstum, Entwicklung und Gesundheit zu gewährleisten und den steigenden Nährstoffbedarf von Kleinkindern zu decken.
Auf dem Portal „Stillkinder“ fand ich folgende Zahlen zu Deutschland: Die durchschnittliche Stilldauer hierzulande betrug in den Jahren 2003 bis 2006 demnach 6,9 Monate, 77,6 Prozent der Mütter stillten weniger als 6 Monate voll. Nach 9 Monaten hatten 79 Prozent der Mütter bereits abgestillt, nach 12 Monaten stillten 92 Prozent nicht mehr, nach 18 Monaten 97 Prozent und nach 24 Monaten mehr als 99 Prozent.
Die gleiche Quelle nennt ein biologisches Abstillalter von 2,5 bis 7 Jahren, das von der amerikanischen Anthropologin Katherine Dettwyler in Vergleichen mit anderen Säugetieren und Primaten errechnet wurde, und eine Zahl für die durchschnittliche Stilldauer von 64 traditionellen Kulturen, die bei etwa 32 Monaten liegt.
In Deutschland werde ich, weil ich meine Kids länger als ein Jahr stillte, häufig Langzeitstillende genannt, während mir der Begriff bei Aufenthalten im Ausland, zum Beispiel im Orient, überhaupt nicht unterkam.
Wie lange hast Du Deine Kinder gestillt?
Ich kann insgesamt 104 Monate und zwei Tage Stillen nach Bedarf auf meinem Stillkonto verbuchen – bei vier Kindern:
- Nummer 1 stillte ich 16 Monate und 10 Tage,
- Nummer 2 18 Monate und 10 Tage,
- Nummer 3 25 Monate und 10 Tage
- und Nummer vier 44 Monate und 2 Tage.
Hast Du Deine Kinder bewusst länger gestillt oder hat sich das einfach so ergeben?
Wenn ich heute mit vier Kindern im Alter von 13, 11, 8 und 3 Eines weiß, dann das: Mit Kindern kommt das Leben immer anders, als man denkt. Und auch das noch vorweg: Stillen ist eine Sache, an der immer Zwei beteiligt sind: Mutter und Kind. Stillen braucht nicht viel – ein verständnisvolles, dem Stillen positiv zugewandtes Umfeld tut der Stillbeziehung enorm gut.
Doch zurück zur Frage: Ich habe vor der Geburt meiner Nummer 1 nie viel übers Stillen nachgedacht. Stillen ist mir weder in der Familie noch sonst wo begegnet, geschweige denn bewusst vermittelt worden. Es war in meiner Familie buchstäblich kein Erb-Gut. Dennoch hatte ich mir vorgenommen, mein Kind zu stillen – ganz ohne dabei an einen bestimmten Zeitraum zu denken.
Das Vorhaben setzte ich in die Tat um. Im Kreißsaal wurde das Kind kurz angelegt. Es wusste angesichts der Brust mit dieser sofort etwas anzufangen. Ein Segen, wie ich später noch lernen durfte. Auf der Wöchnerinnen-Station der Geburtsklinik zeigte mir eine sehr alte und lebenserfahrene Schwester gleich nach der Geburt das erste richtige Anlegen und viele Stillpositionen. Und von da an habe ich gestillt. Instinktiv immer dann, wenn mein Baby nach der Brust verlangte. Erst später wurde mir klar, dass ich damit nach Bedarf stillte.
Es stand nie zur Debatte, eins meiner Kinder nicht zu stillen. Das Ende des Stillens ergab sich jeweils in der Stillbeziehung und wurde von der Persönlichkeit des Kindes maßgeblich beeinflusst.
- Für mich war das Abstillen von Nummer 1 nie ein datiertes Vorhaben. Es stellte sich höchstwahrscheinlich wegen der Geschmacksveränderung ein, die die Muttermilch aufgrund der Schwangerschaft mit Nummer 2 meinem Kleinkind brachte. Die Brust wurde eines Abends ausgespuckt, was ich – noch nicht um die neuerlichen Umstände wissend – mit Staunen, Verwunderung und auch ein wenig Traurigkeit erlebte.
- Nummer 2 und ich ließen die Stillbeziehung ganz sanft auslaufen. Es gab immer weniger Stillzeiten und irgendwann war einfach Schluss.
- Bei Nummer 3 hatte ich das starke Gefühl: Mir reicht’s. Nummer 3 sah das damals ganz anders. Und wehrte sich. Ich habe trotz Widerstand abgestillt, weil ich damals mehr Schlaf brauchte, um dem Vollzeitjob als freie Journalistin, der Familie, dem Haushalt und mir selbst gerecht zu werden. Das Abstillen wider Kindeswillen war für uns beide dennoch hart.
- Bei Nummer 4 ergab sich das Abstillen auch nicht von allein. Das Kind dachte gar nicht daran, während ich schon eine ganze Weile nach einem strategisch günstigen Zeitpunkt Ausschau hielt. Ich habe das Kind nach den Erfahrungen mit Nummer 3 so sanft wie möglich aufs Abstillen vorbereitet. Abstillen mit Ankündigung quasi. Und dann ging alles fast wie von allein. Natürlich gab es auch hier Abschiedstränen, bei uns beiden, aber das ist nach so lange gewohnter Stillzeit selbstverständlich.
Ich trat mit jedem Kind in eine individuelle Stillbeziehung und habe diese demnach mehr oder weniger aktiv aufgelöst. Ich habe beim Stillen und Abstillen versucht, die Bedürfnisse meiner Stillkinder zu befriedigen. Das heißt, ich habe 104 Monate meines Lebens, also mehr als achteinhalb Jahre, wegen des Stillens nicht durchgeschlafen: Ich wurde statt dessen zwei bis vier Mal in der Nacht zwischen 22 und 6 Uhr zum Stillen wach beziehungsweise halbwach – immer im Co-Sleeping-Modus, der mir das Stillen immens erleichterte. Dies nahm ich als stillende Mutter gerne in Kauf, was sicherlich auch daraus resultierte, dass ich mit 11 Fehlgeburten schmerzlich erfahren habe, dass Kinder ein Geschenk sind und keine Selbstverständlichkeit.
Viele Mütter hören auf, ihr Kind zu stillen, wenn es auf feste Nahrung umsteigt. Warum ist es sinnvoll, länger zu stillen?
Bei meinen vier Kindern war der Umstieg auf das Familienessen ein langer Prozess, den ich bewusst damit anbahnte, dass ich die Kinder von Anfang an zu Mahlzeiten auf dem Schoss hatte (gemeinsame Mahlzeiten sind bei uns ein wichtiger Bestandteil des Familienlebens), stillend, schlafend, wach – sie also immer sahen, was in der Familie aufgetischt wurde. Zwischen dem 9. und 14. Lebensmonat setzte jeweils das zielstrebige und großteils sättigende Mitessen ein und über kürzer oder länger aßen meine Stillkinder bei uns regelmäßig mit. Ich habe deshalb kaum Gläschen-Babynahrung verfüttert, bei uns wurde das „richtige Essen“ bei Bedarf einfach mit der Gabel gemantscht.
Das Mitessen am Tisch bedeutete aber nicht, dass ich nicht mehr stillte. Vielmehr verlagerte sich der Schwerpunkt des Stillens: von nahrungstechnischer Sättigung hin zu emotionaler Sättigung. Das hielt ich für sinnvoll, weil ich diesbezüglich einen Bedarf meiner Kinder sah: Es gab kein besseres Mittel für die kleinen Seelen sofort da zu sein, als mit der Stillnähe – in alltäglichen Kummersituationen, bei Schmerzen infolge kleiner Unfälle, beim Zahnen, bei Aufgeregtheit, bei Überforderung, bei Wut, bei Angst, bei Traurigkeit, bei Krankheit, bei Kuschelbedarf und und und.
Stillen heißt für mich deshalb: Beruhigen, Ausgleichen, Lieben. Stillen ist Seelsorge an Seelen, die ihren Bedarf kaum formulieren können, schon gar nicht differenziert.
Und die positive Wirkung des Stillens auf die körperliche und seelische Entwicklung der Kinder hört ja nicht auf, nur weil sie feste Nahrung essen. Auch Kleinkinder profitieren von der Infektabwehr und der Allergievorbeugung durch die Muttermilch. Und nicht zu vergessen die positiven Effekte für mich, die Stillmutter: Nachweislich sinkt das Risiko für Brust-, Eierstock- und Gebärmutterkrebs sowie Osteoporose durchs Stillen. Stillen wird auch eine langfristige Schutzwirkung vor Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems nachgesagt, von der die Stillende profitiert.
Hier gibt’s die Ergebnisse einer Umfrage unter Stillenden, warum sie länger / lange stillen.
Bei einer so langen Zeit bleiben Probleme beim Stillen doch bestimmt nicht aus. Mit welchen Problemen hattest du zu kämpfen und wie hast du sie gemeistert?
In der Rückschau ergibt sich in der langen Stillzeit und bei vier Kindern eine bunte Sammlung an Stillproblemen, die ich meistern musste, weil ich stillen wollte, zum Beispiel:
- Nummer 1 schossen die Zähne sehr früh ein, das tat dem sieben Monate alten Kind natürlich sehr weh. Und so wurde ich einmal mit vier spitzen Mäusezähnchen gebissen, so dass ich stark blutete. Anfangs hatte ich daheim Teesiebe im Still-BH, damit die Wunden nicht am Stoff klebten und beim Öffnen des BHs zum Stillen erneut aufrissen. Später entdeckte ich in der Apotheke spezielle Schutzkappen dafür. Die haben mir sehr geholfen und kamen bei jedem weiteren Kind mal zum Einsatz. Ihr Vorteil: Ich konnte sie auch unterwegs tragen.
- Nummer 2 musste direkt nach der Geburt auf die Intensiv-Station der Uni-Klinik zur Beobachtung. Eine Lernschwester dort nahm meinen Wunsch nicht ernst genug, dass ich unbedingt zuerst stillen wollte, sobald das Kind aus dem ersten festen Schläfchen nach dem Geburtsstress aufwacht. Sie fütterte das Baby mit einer beruhigenden Zuckerlösung aus der Flasche, weil ich aus dem Erschöpfungsschlaf nach der Geburt und nach sorgenvollen Wachstunden von der Wöchnerinnenstation (3. Etage) nicht schnell genug beim Baby (Erdgeschoss mit Sicherheitstür) war. Das Kind war damit gesättigt, schlief in meinem Arm und hat nie mehr an die pure Brust gewollt: Ich habe es mehr als anderthalb Jahre mit Stillhütchen aus Silikon gestillt.
- Nummer 3 war während einer Erkrankung am Dauernuckeln und sorgte damit wochenlang für äußerst schmerzhafte Wunden. Gegen wundes Brustfleisch half mir übrigens am besten stetes Anlegen, der Speichel der Kinder hat eine prima Heilwirkung. Grundsätzlich sollte man bei wunden Brustwarzen zuerst die Stillposition checken, meist hat das Baby nicht genug von der Brust im Mund.
- Nummer 4 hatte mit etwa einem Jahr Karies entwickelt, den die Zahnärztin dem Stillen zuschrieb. Sie riet mir zum sofortigen Stillende und stellte aus zahngesundheitlichen Aspekten das Stillen sowieso in Frage. Da habe ich recherchiert, was ich recherchieren konnte – und mir selbst ein aufgeklärtes Bild gemacht (Wer mehr dazu wissen möchte, schaut am besten in den Artikel der DHZ, den ich dazu verfasst habe – inklusive Expertenmeinung der behandelnden Zahnärztin und des behandelnden Anästhesisten). Ich habe dann den Karies des Kindes entfernen lassen, alle möglichen Übertragungswege für das Karies auslösende Bakterium zwischen den Familienmitgliedern und dem Kind ausgeschlossen (zum Beispiel kein gemeinsames Essen vom selben Besteck, kein Trinken von der selben Flasche und auch kein Abdocken von der Brust mehr mit einem spuckefeuchten Finger) und bewusst weiter gestillt. Das Kind hat bis heute keine Karies mehr entwickelt. Das spricht dafür, dass es die Karies auslösenden Mikroben damals eher von Geschwistern oder uns Eltern übertragen bekam, als von meiner Milch.
Welchen Vorurteilen gegenüber dem Langzeitstillen bist du persönlich begegnet?
Häufig begegnete mir die Aussage, dass die Milch ab sechs Monaten Stillen „dünner“ werde, nicht mehr „nahrhaft“ für den Säugling sei. Das Vorurteil, dass ich mir als Stillmutter sexuelle Befriedigung aus dem Stillen zöge, begegnete mir nicht persönlich, ich kenne es nur vom Hörensagen anderer Stillmütter, denen es begegnete.
Ist an diesen Vorurteilen irgendetwas dran oder sind sie komplett aus der Luft gegriffen?
Die La Leche Liga Deutschland e.V. (LLLD) ist Teil der gemeinnützigen Organisation La Leche League International, die sich die Stillberatung in aller Welt auf die Fahnen geschrieben hat. Die LLLD sagt, dass für den heranwachsenden Säugling auch im 2. Lebenshalbjahr die Muttermilch neben der Beikost die wertvollste Nahrung bleibe, weil sie einen höheren Kalorien- und Nährstoffgehalt als viele andere Lebensmittel habe. Und der Anteil der Immunstoffe in der Muttermilch nehme demnach jeweils nach sechs und nach zwölf Monaten Stillzeit sogar wieder zu. Die Muttermilch sei damit ein wichtiger Schutz für den Säugling. Außerdem gebe das Stillkind von sich aus mit dem Kennenlernen neuer Kost seine wertvolle Muttermilch nicht auf. Die helfe ihm sogar bei der Verdauung der ungewohnten Nahrung.
Mit dem Vorurteil, dass die Stillmutter sich mit dem Stillen sexuell befriedige, haben sich Wissenschaftler auseinandergesetzt, die Ergebnisse ihrer Forschung kann jeder in dem Artikel nachlesen, den ich oben schon genannt habe: Was steckt hinter Langzeitstillen? Die Beweggründe der Mütter.
Nicht nur Langzeitstillen stößt mitunter auf Ablehnung. Immer wieder ist von Berichten zu lesen oder zu hören, in denen Menschen ein Problem damit haben, dass Frauen in der Öffentlichkeit stillen. Gleichzeitig ist in jedem zweiten Werbeclip mehr nackte Haut zu sehen als bei einer stillenden Mutter. Wie erklärst Du Dir diesen Widerspruch?
Ich habe meine Kinder wie eingangs schon gesagt nach Bedarf gestillt, also wann und wo immer der aufkam. Selbst als ich auf dem OP-Tisch bei einem kleinen Eingriff mit Lokalanästhesie lag, stillte ich mein Kind. Das war für mich selbstverständlich. Das heißt aber nicht, dass ich mich unterwegs auf der Parkbank, in Flugzeug, Bus & Bahn, bei beruflichen Events (Presseveranstaltungen oder Interviewterminen) oder in Restaurants und Cafés freizügig entblößt habe. Das muss nicht sein. Längst gibt es praktische Accessoires wie Loopschals oder Tücher, mit denen das Stillen auch im öffentlichen Raum bleibt, was es ist: eine private Sache zwischen mir und meinem Stillkind.
Als Erklärung habe ich die: Die weibliche Brust ist in unserer Gesellschaft zu einem vor allem Objekt der sexuellen Begierde und der Attraktivität stilisiert worden. Ihre natürliche Aufgabe, das Stillen, findet gesellschaftskonzeptionell nicht statt. Das große Wissen um das Stillen wird weder in Schulen den nachwachsenden Elterngenerationen gelehrt noch gesellschaftsweit kommuniziert. Wir haben dem Stillen damit seine Natürlichkeit genommen. Schade!
Ich denke, daher weht der stärkste vorurteilsbehaftete Wind. Das bedeutet zugleich, dass Stillen in die Lehrpläne gehört. Und zwar nicht als – wenn überhaupt – Randbemerkung bei der Thematik weibliche Brust in Sexualkunde, sondern als ein umfassendes Kapitel wie Zeugung, Schwangerschaft und Geburt. Noch besser wäre dazu ein eigenes Kapitel in Ernährungskunde. Auch in Kunst und Geschichte fände ich einen Platz dafür. Aber das ist mein Wunschdenken.
Hast Du selber diese Ablehnung schon einmal erlebt?
Zum Glück nicht. Im Gegenteil, mich trafen zumeist verständnisvolle, freundliche, wohlwollende Blicke. Auch neugierige und gleichgültige. Aber nie ablehnende. Das spricht auch für mein Wohnviertel mitten in Hamburg. Wobei ich dazu sagen muss, dass ich Nummer 3 und 4 kaum draußen gestillt habe, als sie schon älter als zwei Jahre waren. Das Stillen fand zumeist daheim statt. Damit habe ich mir womöglich ablehnende Reaktionen meiner Mitmenschen erspart.
Welche Empfehlung würdest Du Müttern mitgeben, die sich nicht sicher sind, wie lange sie Ihr Kind stillen möchten?
Versucht mindestens die ersten sechs Monate voll zu stillen und stillt weiter, solange es eurem Kind und euch gut tut! Und wenn es dann soweit ist, stillt möglichst sanft ab. Hier habe ich Meine Abstill-Erfahrungen und 10 besten Abstill-Mittel aufgelistet für den Fall, dass das Stillen beendet werden soll.