Mehr als 1.143 Brotsorten gibt es allein in Deutschland. Das ist Weltrekord. Kein anderes Land bietet so eine Vielfalt an verschiedenen Broten. Kein Wunder, dass wir unser liebstes Grundnahrungsmittel im Ausland so schmerzlich vermissen. Denn während in SĂźdeuropa, den USA oder Australien vor allem WeiĂbrot auf den Tisch kommt, freuen wir uns Ăźber die groĂe Auswahl in der Bäckerei.
Welche Brotsorten gibt es?
NatĂźrlich wollen wir Dich hier nicht mit einer Auflistung aller 1.143 Brotsorten langweilen. Grundsätzlich unterscheiden wir Ăźbrigens zwischen zwei sogenannten âGrundsortenâ. Diese unterscheiden sich vor allem durch die Art ihrer Herstellung:
Gesäuertes Brot: Diese Brotsorten werden mit Hilfe von Triebmitteln wie Sauerteig oder Hefe hergestellt. So erhalten sie eine besonders lockere Konsistenz.
Ungesäuertes Brot: Diese Art der Herstellung wird bereits in der Bibel beschrieben. Hierbei werden keine Triebmittel verwendet. Ungesäuertes Brot hat in vielen Kulturen eine rituelle Bedeutung und wird häufig als Fladenbrot verzehrt.
Welche Brotsorten sind besonders beliebt?
Es gibt darßber hinaus einige Brote, die in Deutschland besonders beliebt sind und daher eine Erwähnung verdienen. Welche Brotsorten häufig gekauft werden, siehst Du in dieser Grafik(Quelle: GfK Gesellschaft fßr Konsumforschung):
- Mischbrot: 33,7 Prozent
- Toastbrot: 19,3 Prozent
- KĂśrnerbrote: 15,4 Prozent
- Schwarzbrot: 10,3 Prozent
- Roggenbrot: 5,4 Prozent
- Weizenbrot: 5,4 Prozent
- Sonstige: 10,5 Prozent
Welche regionalen Brotspezialitäten gibt es?
Deutschland war durch seine Geschichte schon immer stark fĂśderalistisch geprägt. Die einzelnen Städte, Länder und Regionen haben daher auch heute noch viele kulinarische Spezialitäten anzubieten. Beim Brot ist das nicht anders. Die ursprĂźnglichen Haupt-Getreidearten in Mitteleuropa waren, bedingt durch Klima und BĂśden, Roggen, Gerste und Hafer. Jede Getreideart braucht ihre besondere Verarbeitung. So haben sich regional sehr unterschiedliche Methoden des TeigfĂźhrens und Backens entwickelt â zum Teil historisch auch aus der Not geboren, weil die Rohstoffe knapp waren. Heute bietet allein die Variation der Getreidezutaten groĂe MĂśglichkeiten fĂźr Vielfalt.
Roggenbrote
Sie werden mit Sauerteig und aus mindestens 90 Prozent Roggenmahlerzeugnissen unterschiedlichen Ausmahlungsgrades hergestellt. Sie besitzen einen ausgeprägt kräftigen Geschmack. Roggenbrot besitzt in der Regel eine grobe Porung. Krume und Kruste sind dunkel, was auf die dunklere Farbe von Roggenmehl zurßckzufßhren ist.
Mischbrote
Mischbrote werden aus Roggen- und Weizenmehl in unterschiedlichen Mischungsverhältnissen mit Sauerteig oder Hefe hergestellt. Sie sind die in Deutschland meistgekauften Brote und zeichnen sich durch einen milden und wĂźrzigen Geschmack aus. Krustenbrote, wie etwa das runde Schwarzwälder sind meist helle Weizenmischbrote, die besonders in SĂźddeutschland sehr beliebt sind. Roggenmischbrote werden häufig auch mit besonders kräftiger Kruste, beispielsweise als âDoppelbackâ aus dem Ofen geholt.
Vollkorn- und Spezialbrote
Vollkornbrote werden aus mindestens 90 Prozent Roggen- oder Weizenvollkornerzeugnissen hergestellt, Sie schmecken wßrzig-nussartig, manche auch kräftig-säuerlich. Die meisten Vollkornbrote werden zum ßberwiegenden Teil aus Roggenschroten hergestellt, wie das in Norddeutschland typische Roggenvollkornbrot und häufig auch als Schnittbrot angeboten.
Weizenbrote
Sie werden aus mindestens 90 Prozent Weizenmehl â teilweise auch unter Zugabe geringer Mengen Milch, Fett oder Zucker â hergestellt. Sie haben eine helle Krume und eine goldbraune Kruste â daher auch ihr Name âWeiĂbroteâ. Weizenbrote schmecken mild, aber bei entsprechendem Krustenanteil dennoch aromatisch. Sie sind deswegen als Beilage zu herzhaften Gerichten genauso beliebt wie mit sĂźĂem Aufstrich.
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Welches Brot ist besonders lange haltbar?
Pumpernickel! Dieses Vollkornbrot aus Roggenschrot stammt ursprĂźnglich aus Ostwestfalen und wird vor allem in Bielefeld, Paderborn und GĂźtersloh sehr gerne gegessen. Pumpernickel muss mindestens 16 Stunden backen, was die Herstellung sehr aufwendig macht. Die Konsistenz dieses Brotes ist sehr kompakt, feucht und etwas brĂźchig. Pumpernickel ist extrem lange haltbar. EingeschweiĂt hält es sich mehrere Monate, in Dosen bis zu zwei Jahre. Pumpernickel wird Ăźbrigens eine verdauungsfĂśrdernde Wirkung nachgesagt.
Was bedeutet eigentlich Vollkorn?
Anders als der Name vermuten lässt, hat diese Bezeichnung nichts mit dem Getreide zu tun. Vollkornbrote werden aus Weizen, Roggen, Dinkel oder anderen Arten hergestellt. Sie kÜnnen sogar Mischbrote sein. Vielmehr kommt es darauf an, dass Vollkornmehl verwendet wird. Darin nämlich sind alle drei Bestandteile eines Getreidekorns verarbeitet: Keim, MehlkÜrper und Schale. Dadurch erscheinen die Brote auch dunkler.
Ist Vollkorn gesund?
FĂźr normales Mehl wird in der Regel nur der MehlkĂśrper verwendet, der die fĂźr die menschliche Ernährung notwendige Stärke enthält. Doch sind im Keim wichtige Ăle und in der Randschicht wertvolle EiweiĂe, Vitamine und Mineralstoffe wie Kalzium, Phosphor und Eisen enthalten â sowie unverdauliche Ballaststoffe, die die Darmtätigkeit anregen. Vollkornbrot enthält die dreifache Menge an Mineralstoffen und doppelt so viele Vitamine und Ballaststoffe wie WeiĂbrot.
Ist Brot auch fĂźr Diabetiker geeignet?
Häufig schwankende Blutzuckerwerte kĂśnnen zu Diabetes, Ăbergewicht und Herz-Kreislauf-Erkrankungen fĂźhren. Solche Schwankungen entstehen, wenn die Nahrung zu viele Kohlenhydrate enthält, die schnell wieder umgesetzt werden. Ein Beispiel hierfĂźr wäre ein MarmeladenbrĂśtchen zum FrĂźhstĂźck: Es liefert schnelle Energie und treibt den Blutzuckerspiegel in die HĂśhe, der nach kurzer Zeit aber wieder steil abfällt. Greifst Du beim FrĂźhstĂźck aber zum Vollkornbrot, bleibt der Blutzucker lange stabil. Besonders Roggen und Gerste bringen den Blutzuckerspiegel auf Trab und halten ihn bis zu zehn Stunden konstant.
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Wie bewahre ich Brot richtig auf?
Im Gegensatz zum Schnittbrot, darf in Deutschland nach dem Gesetz so genanntes âGanzbrotâ keine Konservierungsstoffe enthalten. Daher ist die richtige Lagerung von Brot zu Hause wichtig, um es vor Schimmelbefall zu schĂźtzen:
- Kaufe helles Brot mit hohem Weizenmehlanteil
- Roggenhaltige Sorten halten sich gut einige Tage â verpacke diese aber luftdicht
- Lagere Brot und BrĂśtchen generell bei Zimmertemperatur, denn im KĂźhlschrank wird Brot schnell altbacken
- Reinige Deinen Brotbehälter alle ein bis zwei Wochen mit Essig
- Brot kannst Du ohne Geschmacksverlust wunderbar in einem Gefrierbeutel einfrieren â so ist es mehrere Wochen haltbar
Kurz gesagt:
Brot bietet uns eine enorme Vielfalt fßr abwechslungsreichen und gesunden Genuss. Es ist das wichtigste Grundnahrungsmittel der Deutschen und auf der ganzen Welt berßhmt. Es sättigt und ist bei richtiger Lagerung lange haltbar. Ob mit Käse und Wurst belegt oder als Beilage: Brot ist eine Bereicherung fßr jede Mahlzeit.