Auf dem eigenen Grundstück handwerklich tätig zu werden, macht Spaß. Hierbei entstehen eigene Projekte, die viel hermachen und lange Jahre gute Dienste leisten. Das gilt aber nur, wenn man die gängigen Fehler bei DIY-Projekten meidet. Denn gerade durch Selbstüberschätzung und falsches Werkzeug entstehen häufig Probleme. Dieser Ratgeber stellt häufige Fehler beim Heimwerkern am eigenen Grundstück und deren Folgen vor.
Werkzeuge für Projekte kaufen, die man nicht durchführt
Wer schon einmal in einem Baumarkt war, weiß, wie viele tolle Werkzeuge dort auf begeisterte Heimwerkerinnen und Heimwerker warten. Trotzdem sollten nur diejenigen Werkzeuge und Zubehörteile in den Einkaufs- oder Warenkorb wandern, die für ein Projekt tatsächlich gebraucht werden. Denn eine Auswahl an 20 unterschiedlichen Schlagbohrern im Werkzeugschrank zu haben, bringt wenig, wenn nie Projekte anfallen, bei denen gebohrt werden muss. Um Geld und Platz zu sparen und bei Projekten die passenden Werkzeuge gezielt auswählen zu können, sollten Tools daher nicht willkürlich, sondern geplant gekauft werden.
Sich selbst überschätzen
Ein häufiges Problem bei DIY-Aufgaben in Haus und Garten ist, dass sich die Heimwerkerinnen und Heimwerker überschätzen. Wer zum Beispiel ein Gartenhaus bauen möchte, muss besondere Schritte beachten, nicht zuletzt auch ein Fundament gießen. Wer das zuvor noch nicht gemacht hat, stößt dabei schnell an Grenzen. Ein falsch gegossenes Fundament führt dazu, dass das Gartenhaus schief steht oder gar nicht errichtet werden kann, sodass das Fundament beseitigt und erneuert werden muss. All das ist deutlich teurer, als wenn die Arbeit direkt von Profis gemacht worden wäre. Deswegen ist es wichtig, sich nur solche Aufgaben zuzutrauen, die einem liegen und die man beherrscht.
Den Kostenrahmen für Projekte falsch einschätzen
In der Regel steht für ein Heimwerkerprojekt am eigenen Grundstück ein bestimmtes Budget zur Verfügung. Um den Kostenrahmen einzuhalten und zu verhindern, dass mitten im Bauprozess das Geld ausgeht, sollte vor Baubeginn ein genauer Kostenplan aufgestellt werden. Es ist wichtig, hier mit verlässlichen und seriösen Zahlen zu arbeiten. Denn ein noch so preiswerter Bauplan bringt nichts, wenn er später nicht eingehalten werden kann. Deswegen sollten die Materialien, die benötigten Werkzeuge und eventuelle Kosten für Arbeiten professioneller Firmen in die Berechnung einfließen. Nur so lässt sich ein sinnvoller und objektiver Kostenrahmen für das Projekt abstecken.
Zu viele oder zu wenige Materialien kaufen
Über den Erfolg eines Bauprojekts auf dem eigenen Grundstück entscheidet insbesondere die Planung bei der Materialbeschaffung. Wer zum Beispiel ein Bad neu fliesen oder einen Schuppen streichen möchte, muss die jeweilige Quadratmeterzahl an Wandfläche genau bestimmen. Ansonsten kann es schnell passieren, dass am Ende des Projekts noch unzählige Fliesen oder eimerweise Farbe vorhanden sind, die nicht gebraucht werden. Das ist unnötig teuer und kostet langfristig Lagerplatz und Stauraum. Andersherum kann es passieren, dass die Materialien bereits nach 2/3 des Projekts aufgebraucht sind. Dann steht im Garten ein halb gestrichener Schuppen und das Bad kann nicht vollendet werden. All diese Probleme lassen sich vermeiden, indem von Anfang an genau gerechnet und kalkuliert wird.
Sicherheitskriterien nicht berücksichtigen
Bei der Arbeit an Projekten im Garten sollten unbedingt hohe Sicherheitsvorgaben berücksichtigt werden. So sollte auch hier Schutzkleidung zum Einsatz kommen und ein Helm getragen werden. Werkzeuge sollten vor ihrer Nutzung auf Tauglichkeit geprüft und ausschließlich sachgerecht verwendet werden. Durch solche Maßnahmen lassen sich Unfälle und Verletzungen beim Heimwerken vermeiden. Außerdem kommt es so nicht leicht zu Schäden. Gerade im Umgang mit Strom muss großer Wert auf Sicherheit gelegt werden, um Kurzschlüsse und Beschädigungen an den Bauteilen und Werkzeugen zu verhindern.
Keine Hilfe in Anspruch nehmen
Eine gesunde Portion Ehrgeiz ist im Handwerk von Vorteil. Zu viel führt allerdings schnell zu Problemen und Unfällen. Wer zum Beispiel einen 100 Liter Sack Reparaturmasse unbedingt selbst tragen möchte, hebt sich leicht einen Bruch oder beschädigt den Sack beim Transport. Hier ist es sinnvoll, bei Freunden oder Verwandten um Hilfe zu bitten. Ähnliches gilt für Großprojekte auf dem eigenen Grundstück. Theoretisch ist es möglich, ein Gartenhaus oder eine Garage ganz allein zu bauen. Das dauert aber sehr lange und ist äußerst anstrengend. Hier ist es absolut legitim, um Hilfe zu bitten und gegebenenfalls die Dienste einer professionellen Firma in Anspruch zu nehmen. Ansonsten zieht sich ein Projekt über mehrere Monate hin und kostet mehr Geld, Zeit und Kraft, als nötig wäre.
An der falschen Stelle sparen
Sonderangebote sind eine gute Möglichkeit, um bei Bauvorhaben in Haus und Garten eine Menge Geld zu sparen. Allerdings sollte ein günstiger Preis niemals auf Kosten der Zuverlässigkeit und Langlebigkeit der Materialien erreicht werden. Wenn die verwendeten Bauteile schon nach kurzer Zeit kaputt gehen oder ausgetauscht werden müssen, kostet das meist mehr, als langlebige Bauteile gekostet hätten. Hierbei sind unbedingt auch ästhetische Aspekte zu beachten. Denn einige Materialien leisten zwar zuverlässig ihren Dienst, verblassen aber mit der Zeit oder sehen nicht mehr schön aus. Deswegen sind gerade im Gartenbereich UV-beständige Bauteile eine gute Idee. Ebenso wichtig ist es, auf hochwertige Werkzeuge zu setzen. Denn mit schlechten Werkzeugen dauert die Arbeit an einem Projekt deutlich länger und das Ergebnis ist nicht annähernd so überzeugend.
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Fazit: Falscher (Ehr-)Geiz führt zu Problemen
Am häufigsten treten Fehler bei DIY-Projekten auf, wenn man sich selbst überschätzt oder an der falschen Stelle spart. Es ist kein Problem, um Hilfe zu bitten und komplizierte Aufgaben an Profis auszulagern. Zudem sind hochwertige Werkzeuge und Materialien für die erfolgreiche Umsetzung von DIY-Projekten unverzichtbar. Deswegen lohnt es sich, hier ein wenig mehr zu investieren, um von größtmöglicher Zuverlässigkeit, Sicherheit und Langlebigkeit zu profitieren. Denn die alte Handwerker-Weisheit „Wer billig kauft, kauft zweimal“ gilt auch und insbesondere bei DIY-Aufgaben und bei Werkzeugen.