Start LifestyleGarten Kräuterspirale anlegen – Mit unserer Bauanleitung klappt’s!

Kräuterspirale anlegen – Mit unserer Bauanleitung klappt’s!

von Philipp Senge
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Kräuterschnecke aus Steinen mit Kräutern drin

Eine Kräuterspirale ist mindestens so genial wie schön. Richtig angelegt und gepflegt ist sie in jedem Garten ein echter Blickfang. Wie legt man aber eine Kräuterspirale an, worauf muss man achten und was ist daran so genial? Wir verraten es Dir und geben Dir wertvolle Tipps, damit Du Dich auch bald mit den verschiedensten Kräutern aus Deinem Garten versorgen kannst.

Kräuterschnecke aus Steinen mit Kräutern drin
Die Kräuterschnecke oder Kräuterspirale lässt sich durch die verwendeten Materialien und der Bepflanzung sehr individuell gestalten.

So legst Du eine Kräuterspirale an

Eine schön bepflanzte Kräuterspirale begeistert zuerst einmal durch ihr tolles Aussehen. Darauf beschränkt sich die Idee hinter dem spiralförmigen Kräuterbeet jedoch nicht. Vielmehr geht es darum, auf wenig Platz möglichst viele verschiedene Kräuter anzubauen und Ihnen dafür die unterschiedlichen Voraussetzungen zu schaffen. Deshalb ist es auch nicht damit getan, dass Du ein paar Steine spiralförmig aufschichtest. Wir erklären Dir, was sich wirklich hinter der Kräuterspirale verbirgt und worauf deshalb bei der Anlage achten solltest.

Das Prinzip einer Kräuterspirale

Bei einer Kräuterspirale handelt es sich um ein spiralförmig angelegtes Beet. Das Zentrum bildet ein Steinhaufen. Von diesem Punkt aus fällt der Boden kontinuierlich ab. Am unteren Ende der Kräuterspirale befindet sich noch ein kleiner Teich. Aus der Form der Kräuterspirale ergeben sich unterschiedliche Bereiche oder Zonen. Jede dieser Zonen bietet verschiedene Wachstumsbedingungen für die Pflanzen und eignet sich daher jeweils für bestimmte Kräuter besonders gut. Diese Aufteilung in verschiedene Zonen wird durch die Verwendung von unterschiedlichem Boden verstärkt.

Das Geheimnis der 4 Zonen

Üblicherweise wird eine Kräuterspirale in vier Zonen aufgeteilt. Bei besonders großen Spiralen kann es sinnvoll sein, noch weitere Zonen zu unterscheiden. Für eine durchschnittlich große Spirale genügt die Einteilung in vier Zonen. Sie folgen der Form der Spirale von oben nach unten. Zone eins bildet also der oberste Bereich, Zone vier der kleine Teich am Fuß der Spirale. Die Schräge dazwischen wird in die zweite und dritte Zone aufgeteilt. Diese Einteilung in verschiedene Zonen hat einen tieferen Sinn:

Zone I – Mittelmeerzone

Die Mittelmeerzone liegt im obersten Bereich der Spirale. Sie bekommt die meiste Sonne ab und eignet sich daher für Kräuter, die viel Sonne und einen eher trockenen Boden benötigen – eben so wie im Mittelmeerraum. In diesem Bereich wachsen besonders gut:

  • Thymian
  • Rosmarin
  • Salbei
  • Lavendel
  • Kamille

Zone II – Normalzone

Die Normalzone schließt sich an die Mittelmeerzone an. Sie wird zum Teil von der höherliegenden Zone I beschattet. Sie ist für Kräuter gedacht, die einen halbschattigen und eher trockenen Standort benötigen. Diese Zone eignet sich besonders gut für:

  • Melisse
  • Pimpinelle
  • Oregano
  • Melisse

Zone III – Feuchtzone

Die Feuchtzone bildet den Übergang von der Normalzone zur Wasserzone. Sie ist insgesamt eher schattig, vor allem aber sehr feucht und eignet sich für:

  • Petersilie
  • Schnittlauch
  • Kerbel

Zone IV – Wasserzone

Der kleine Teich bildet schließlich die Wasserzone. Er bekommt viel Sonne und eignet sich für alle Kräuter, die direkt am oder sogar im Wasser wachsen. Hier kannst Du pflanzen:

  • Kalmus
  • Brunnenkresse
  • Wasserminze

Um die Eigenschaften der unterschiedlichen Bereich noch zu verstärken, solltest Du in den verschiedenen Zonen unterschiedlichen Boden verwenden. In der Mittelmeerzone sollte der Boden wasserdurchlässig und eher karg und kalkhaltig sein. Über die Zonen II und III hinweg sollte der Boden immer mehr Humus enthalten. Die Übergänge sind am besten fließend. Wie Du das hinbekommst, erfährst Du in den nächsten beiden Abschnitten.

Vorbereitung und Grundriss

Um eine Kräuterspirale anzulegen, markierst Du als erstes den äußeren Umriss. Das geht am einfachsten, indem Du erste Reihe Steine in Form der Spirale mit zwei Windungen auf den Untergrund legst. So gewinnst Du einen ersten Eindruck, welche Form deine Kräuterspirale später haben wird. Der Durchmesser sollte in etwa zwei bis drei Meter betragen. Du kannst ihn aber auch beliebig vergößern oder verkleiner. Prinzipiell gilt, je größer die Spirale wird, desto besser fuktionieren die verschiedenen Zonen. Wichtig ist aber auf jeden Fall, dass Du die Kräuterspirale an einer Nord-Süd-Achse ausrichtest. Der tiefste Punkt, der Teich, sollte im Süden liegen. Von dort aus steigt der Boden später in Richtung Norden an.

Die Grundform, die Du mit den Steinen markiert hast, hebst Du nun auf der ganzen Fläche etwa spatentief aus. Dort wo der Teich entstehen soll, hebst Du den Bereich etwa 40 Zentimeter tief aus. Anschließend füllst Du die Grundfläche mit Ausnahme des Teichbereiches etwa 10 Zentimeter hoch mit grobem Schotter auf.

Schicht für Schicht

Als nächstes beginnst Du mit der ersten Steinschicht für die Mauer in der gewünschten Form. Also genauso wie am Anfang zur Markierung.

Die Wahl der Steine für die Außenmauern ist deinem persönlichen Geschmack überlassen. Feldsteine eigenen sich genau so gut wie alte Ziegel. Bei Natursteinen musst Du die Zwischenräume zwischen den Steinen mit Erde ausfüllen.

Vom Zentrum Deiner Spirale her beginnst Du die Mauer aufzubauen. Dabei füllst Du die Bereiche zwischen den Mauern mit einer weiteren Schicht grobem Schotter auf. In der Mitte sollte die Schicht am Schluss etwa 50 Zentimeter hoch sein und zum Fuß der Spirale auslaufen. Am besten geht das, wenn Du Dich in mehreren Durchgängen vom Zentrum nach außen arbeitest, bis Du die gewünschte Form und die Höhe erreicht hast.

Im nächsten Schritt schichtest Du die Steinmauern weiter auf. Nun füllst Du die Spirale nicht mehr mit Schotter aus, sondern mit einer 30 Zentimeter starken Erdschicht. Dabei solltest Du eine Mischung aus Sand, Gartenerde und Kompost verwenden. Das Mischungsverhältnis passt Du den verschiedenen Zonen der Spirale an. Für die Zone I verwendest Du eine Mischung aus gleichen Teilen Sand und Gartenerde. Für die Zonen II und III ersetzt Du den Sandanteil immer mehr durch Garten- und Komposterde. Auf die Weise wird der Boden von der Spitze zum Fuß der Spirale immmer humus- und nährstoffreicher.

Den Teich anlegen

Zum Schluss legst Du noch den Teich an. Fülle in den Teichbereich eine Schicht aus 5 Zentimeter Sand. Darauf legst Du Teichfolie aus. Du kannst auch einen kleinen Fertigteich oder eine Mörtelfass verwenden. Dann solltest Du das Loch entsprechend anpassen. Den Randbereich verdeckst Du mit Steinen. Als letztes sorgst Du für eine Verbindung zwischen dem Wasser im Teich und der Erde im Uferbereich. Hierzu kannst Du ein Stück groben Stoff, Seil aus Naturfasern oder ähnliches verwenden. Durch die Kapillarwirkung wird so die Erde am Fuß der Kräuterspirale immer feucht gehalten.

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Bepflanzen der Kräuterspirale

Zum Abschluss musst Du die Kräuterspirale nur noch bepflanzen. Achte dabei darauf, die Kräuter in die passenden Zonen zu pflanzen. Auch Mauerritzen und Zwischenräume kannst Du mit passenden Pflanzen füllen. Der Phantasie sind dabei kaum Grenzen gesetzt. Du solltest lediglich darauf achten, keine Pflanzen zu verwenden, die besonders groß werden. Bei Kräutern die stark wuchern, wie zum Beispiel Pfefferminze, solltest Du für eine Wuchersperre sorgen.

Kurz gesagt

Eine Kräuterspirale zu bauen ist nicht besonders schwierig, erfordert aber etwas Arbeit bei der Anlage. Eine gewise Herausforderung kann auch darin bestehen, die unterschiedlichen Materialien zu besorgen. Bei der Wahl der Materialien bist Du aber sehr frei und kannst verwenden, was Dir zur Verfügung steht. Das Erscheinungsbild lässt sich durch die verwendeten Materialien und die Bepflanzung sehr individuell an den eigenen Geschmack anpassen.

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