Alle Mamas, Papas und auch viele Omas und Opas kennen das Problem: Es steht ein wichtiger Test in der Schule an, aber der Nachwuchs behauptet steif und fest, dass der Schulstoff sitzt: „Ich kann das schon, dafür muss ich nicht lernen!“ In unbeliebten Fächern verkehrt sich die Situation oft in das genaue Gegenteil und die Schüler sehen keinen Sinn im Lernen, weil sie das Thema „sowieso nicht“ verstehen. Ob Lernschwäche, Angst, Konzentrationsschwierigkeiten oder schlicht Faulheit – was auch immer die Ursache ist: Eltern sind gefragt, ihrem Kind mit viel Geduld zu helfen. Warum will mein Kind nicht lernen? Alle, die sich diese Frage stellen, können sich aus unseren 7 Tipps zur Lernmotivation ein paar Anregungen für besseres Lernmanagement holen.
1. Selbstbewusstsein stärken
Kinder, die in der Schule „nur“ mittelmäßige Noten schreiben, haben manchmal das Gefühl, nicht gut genug zu sein. Es ist daher wichtig, dass Eltern ihrem Kind zeigen: Wir haben dich lieb, auch wenn du nicht Klassenbeste/r bist! Wenn Kinder das Gefühl haben, unabhängig von ihren Schul-Leistungen wertgeschätzt zu werden, stärkt das ihr Selbstbewusstsein. Es gilt, die Stärken des Kindes zu betonen, zu loben und ihm Anerkennung entgegenzubringen. Damit schaffen Eltern eine gute Grundlage, Frustration aufgrund von Misserfolgen in der Schule zu vermeiden!
2. Positiv über „die Schule“ reden
Hat ein Kind Schwierigkeiten in der Schule, machen viele Eltern aus Sorge den Fehler, das Kind zuhause über seinen Schultag auszufragen. Dabei kommen dann schlechte Noten, Stress in der Pause oder unfaire Lehrer zur Sprache. Und das führt dazu, dass das Thema „Schule“ negativ besetzt ist und auch solche Emotionen hervorruft. Oft sind tief liegende, negative Gefühle im Bezug auf den Schultalltag die unterbewusste Antwort auf die Frage: Warum will mein Kind nicht lernen?! Eltern sind besser beraten, im Gespräch mit dem Kind schöne und positive Erlebnisse (Freunde, Pause, Sport) in den Vordergrund zu stellen und nach diesen zu fragen. Eltern, die ihren Kindern Raum geben, sich erst einmal vom Schultag zu erholen, haben langfristig mehr davon.
3. Lernstoff zum Leben erwecken
Gerade wenn das Kind sich noch in der Grundschule befindet, lassen sich viele Lerninhalte zuhause spielerisch vertiefen. Beim gemeinsamen Kuchenbacken die Zutaten wiegen und abzählen, beim Einkaufen kleinere Beträge ausrechnen, beim Spaziergang Blätter sammeln und raten, zu welchem Baum sie gehören – es gibt so viele Möglichkeiten, Mathematik, Sachkunde und Deutsch in den Familienalltag zu integrieren. Sogar geschichtliches Wissen wird durch Besuche von Museen und Ausstellungen lebendig. So können Eltern (und Großeltern!) ihren Kindern (und Enkeln) bei der Bewältigung des Lernstoffs helfen und gleichzeitig zeigen: Wir interessieren uns für das, was du lernst!
4. Liebevolles Lernklima schaffen
Wir kennen es selbst: Sitzen wir vor einem aufgeräumten, gut beleuchteten Schreibtisch und nippen an unserer Tasse Kaffee, lässt es sich viel besser lernen. Ich jedenfalls arbeite konzentrierter und zielstrebiger, wenn meine Umgebung sauber und ordentlich ist. Kindern geht es genauso. Doch bei ihnen ist es noch viel wichtiger, den „Wohlfühl-Faktor“ zu beachten. Heißt für Eltern: Einen festen Arbeitsplatz für das Kind schaffen, der gut beleuchtet ist (am besten durch Tageslicht), aufgeräumt und einladend aussieht. Die Basis für ein gutes Lernklima ihrer Kinder legen Eltern außerdem durch gesunde und leckere Mahlzeiten, Ermutigung zur Bewegung und das Achten auf ausreichend Schlaf.
5. Pausen mit der Pomodoro-Technik
Nein, keine Tomaten auf den Augen, sondern wirklich wahr: Die ursprünglich nach einer Küchenuhr in Tomatenform benannte Zeitmanagement-Technik kann Kindern (und Erwachsenen) helfen, das Aufschieben zu vermeiden. Der Kern der Methode ist die Überwindung des inneren Widerstandes beim Erledigen unangenehmer Aufgaben. Auf einer Küchenuhr (oder dem Smartphone-Alarm) wird eine Zeit eingestellt, in der die zu erledigenden Aufgaben abgearbeitet werden. Nach dem jedem Intervall gibt es eine kurze Pause von etwa fünf Minuten, in der die erledigten Aufgaben abgehakt werden. Die Pomodoro-Intervalle sind 25 Minuten lang, können aber bei jüngeren Kindern selbstverständlich angepasst werden. Nach 4 Intervallen darf das Kind eine längere Pause von 15 bis 30 Minuten machen.
Mehr Infos zu der Technik gibt es hier: Pomodoro Technik
6. Experimentieren und Forschen statt Lernen
Lernen! Immer nur Lernen! Für Kinder, die mit Lernschwierigkeiten kämpfen und denen das Erfassen neuer Inhalte nicht leicht fällt, ist das Wort „Lernen“ an sich schon ein rotes Tuch. Aber glücklicherweise hält die deutsche Sprache viele Wörter bereit, die Ähnliches ausdrücken, aber viel toller klingen: Wie wäre es mit experimentieren, forschen und herausfinden? Wer sich die Frage „Warum will mein Kind nicht lernen“ vor diesem Hintergrund stellt, kann Lernen auf andere Weise schmackhaft machen. Viele Hersteller von Lernhilfematerial bieten spezielle Forschungskisten an, in denen Kindern ihren eigenen Interessen nachgehen können. Dabei erlernen sie naturwissenschaftliche oder mathematische Zusammenhänge spielerisch. Wer die Hobbys und Vorlieben seiner Kinder kennt, kann dies nutzen, um geeignete Lernspiele einzusetzen, die den Interessen der Kinder entsprechen.
7. Warum will mein Kind nicht lernen? Die richtigen Motivationsanreize
Bei uns Erwachsenen ist es nicht anders: Wir absolvieren eine Fort- oder Weiterbildung, um eine bestimmte Stufe auf der Karriereleiter zu erklimmen. Wir lernen Business English, um mit Geschäftskunden aus aller Welt professionell kommunizieren zu können. Auch Kinder brauchen erstrebenswerte Ziele, für die sich das „nervige“ Lernen lohnt. Sei es der Familienurlaub nach Amerika (Englisch) oder der Traumberuf Tierarzt (Biologie) – wenn Kinder einen Sinn in dem sehen, was sie tun, fällt es ihnen viel leichter, sich zum Lernen zu motivieren.
Kurz und knapp
Warum will mein Kind nicht lernen und was kann ich dagegen tun? Auf diese Frage(n) gibt es sicherlich mehr als 7 Antworten. Für mich und meine Kinder haben viele der hier vorgestellten Tipps jedenfalls sehr gut funktioniert. Wer auch Kinder im Schulalter hat, kann uns gerne einen Kommentar zu erprobten Motivationstricks hinterlassen!