Warum Bäume gießen? Ist Bäume gießen sinnvoll? Nehmen die sich nicht selbst, was sie brauchen? Überhaupt – Bäume gießen: Wie? Etwa mit der Gießkanne? All das sind berechtigte Fragen. Weshalb gießen und worauf es beim Gießen von Bäumen ankommt: Hier!
Bäume gießen: Nur im Sommer? Auch bei Regen?
Die Notwendigkeit zum Bäume Gießen besteht in Mitteleuropa vor allem im Sommer. Anders als bei Blumen oder Rasenflächen ist Bäumen nicht so schnell anzusehen, wenn sie unter Wassermangel leiden. Schlappe Blätter und Triebe und verschrumpelte Früchte sind bereits Alarmzeichen. Bei weiterem Wassermangel wirft der Baum sein Laub ab sowie Früchte und junge Zweige. Er schaltet so auf Notversorgung um.
Häufige Regentage bedeuten nicht automatisch Entwarnung für durstende Bäume. Selbst wochenlanger Regen reicht oft noch nicht, insbesondere nach einer vorhergegangenen trockenen Sommersaison. Das liegt am stark gesunkenen Grundwasserspiegel, der auch bei viel Regen nur allmählich wieder ansteigt. Die Bodenschichten darüber halten das zum Grundwasser strebende Regenwasser nur leicht auf. Es hält sich zu wenig Wasser in dieser Schicht, um allein damit Bäume auf Dauer ausreichend zu versorgen. Das gilt erst recht in Zeiten, wenn der Grundwasserspiegel so niedrig ist, dass Baumwurzeln oft gar nicht mehr bis dort reichen. Menschliche Unterstützung mit frischem Wasser tut also wirklich Not!
Achtung: Besonders gefährdet sind junge Bäume, deren Wurzeln noch nicht tief herabreichen. Ebenso wird es schnell kritisch für die Flachwurzler unter den Bäumen. Bei ihnen erstrecken sich die Wurzeln über und in den oberen Bodenschichten. Zu den Flachwurzlern zählen unter anderem Weiden, Hainbuchen, verschiedene Fichtenarten und viele Obstbäume und Beerensträucher.
Kommt da nicht die Feuerwehr?
Gut beobachtet: Feuerwehren einschließlich der freiwilligen Feuerwehren rückten aus, wenn Bäume durch Trockenheit gefährdet sind, bei Bedarf eine Zeit lang regelmäßig – zum Beispiel wöchentlich. Sie können aber nicht sämtliche Bäume im ganzen Land mit Wasser versorgen. Es ist sozusagen nur der berühmte „Tropfen auf den heißen Stein“. Die Feuerwehr kümmert sich hauptsächlich um bestimmte Bäume im öffentlichen Raum. Bäume in Seitenstraßen, Vorgärten und Hinterhöfen gelten nicht als Fälle für die Feuerwehr. Hier sind Hausmeister, Gärtner oder Anwohner gefragt.
Bäume gießen: Pack’s an!
Überlege nicht lange, mach‘s einfach: Gieße Bäume in deiner Nachbarschaft! Je mehr Menschen mitmachen, desto mehr Bäume bleiben fit. Bäume filtern Staub und andere Partikel aus der Luft. Sie wandeln klimaschädliches CO2 in lebensnotwendigen Sauerstoff. Gib ihnen dafür als Dankeschön ihren Lieblingsdrink aus: Wasser. Es muss kein Trinkwasser sein. Gesammeltes sogenanntes Grauwasser tut es auch, beispielsweise:
- älteres, abgestandenes Wasser: zum Beispiel Blumenvasenwasser oder Wasser aus Tiernäpfen,
- aufgefangenes Wasser vom Obst- und Gemüsewaschen und
- Kochwasser von Gemüse – natürlich abgekühlt.
Das Gießwasser soll frei sein von Chemikalien wie Reinigungsmitteln sowie von Fäkalien, schädlichen Bakterien und Ähnlichem. Es würde den Bäumen schaden. Obwohl sich im Privathaushalt keine Riesenmengen Grauwasser ansammeln, läppern sich die dadurch eingesparten Trinkwassermengen über die Zeit.
An vielen Häusern sind außen übrigens Wasserhähne installiert. Oder es gibt in der Nähe eine Pumpe. Du wirst nicht lange suchen müssen.
Wie viel Wasser für einen Baum?
Ein Baum braucht nicht täglich Wasser. Einmal in der Woche gießen genügt – dann aber bitte großzügig. Faustregel: Ein ausgewachsener Baum benötigt ungefähr 100 Liter Wasser pro Woche. Das sind zehn Eimer voll mit jeweils 10 Litern Fassungsvermögen. Das ist doch zu schaffen, oder? Weil wahrscheinlich in der Nachbarschaft mehrere durstige Bäume stehen, bildest du mit ein paar anderen am besten ein Team. Zusammen macht es ohnehin viel mehr Spaß, auch, weil ihr euch dabei unterhalten könnt. Hinterher geht es gemeinsam zum Schwimmen oder in die Eisdiele.
Falls du jetzt denkst, täglich ein oder zwei Eimer wäre auch ein guter Rhythmus und dazu einfacher nebenher zu erledigen: Das klingt zwar plausibel, hat nur leider einen Haken. Kleine Wassermengen verbleiben größtenteils in der oberen Bodenschicht, von wo sie die tiefer gelegenen Baumwurzeln nicht erreichen. Ein Teil verdunstet sogar. Das Schlüsselwort zum wirksamen Bäume Gießen lautet „Baumscheibe“.
Wie wichtig ist die Baumscheibe für das erfolgreiche Gießen von Bäumen?
Hier geht es nicht um eine aus dem Stamm eines gefällten Baumes geschnittene Baumscheibe. Bei der Baumscheibe handelt es sich in diesem Fall um den Bodenbereich direkt um das untere Baumstammende herum. Dort hält sich das Wasser länger, als wenn es einfach nur irgendwo in Baumnähe vergossen wird. Das zuerst in der Baumscheibe gespeicherte Wasser gelangt außerdem weiter in den tieferen Wurzelbereich. Eine gut gewässerte Baumscheibe erleichtert dem Baum die Wasserversorgung.
Bäume gießen: wirkungsvoll über die Baumscheibe
Den ersten Eimer Wasser leerst du langsam und sorgfältig rund um den Baum. Lasse alles gut einsickern. Anschließend folgen die übrigen Eimerfüllungen – Eimer für Eimer, ohne Hektik. Die Baumscheibe soll gut mit Wasser durchtränkt sein, aber nicht matschig.
Manchmal ist der Boden rund um einen Baum besonders dicht, sodass Wasser langsam einfließt. Dann hilft vorsichtiges Lockern mit einer Gartenharke.
Tipp: Bepflanze den Baumscheibenbereich rund um den Baumstamm mit Blumen, zum Beispiel mit einer Wildblumen-Mischung. Die Bepflanzung schützt gegen Verdunstung. Der Wasserbedarf der Blumen ist so gering, dass du ihn vernachlässigen kannst. Gut möglich sogar, dass die Verdunstungsminderung größer ist als der Wasserbedarf der Blumen und so in der Versorgungsbilanz des Baumes ein Plus herausspringt. Außerdem erschaffst du mit Blumen – oder einer vergleichbaren Bepflanzung – ein kleines Biotop mit Nahrung oder als Unterschlupf für Insekten und andere Kleintiere.
Was ist mit den Bäumen im Wald?
Die Bäume im Wald sind in ein besonderes Ökosystem eingebunden. Waldbäume stehen dichter zusammen. Sie bilden einen Verbund. Ihre Laubkronen schließen sich zu einem schattenspendenden Dach zusammen. Das kühlt und hält den Waldboden länger feucht. Der für den Wald typische Humusboden verfügt zudem über ein ausgezeichnetes Wasserspeicherungsvermögen. Humus ist außerdem besonders reich an Nährstoffen und wimmelt geradezu von Hilfsorganismen wie Pilzen oder Bakterien. Beispiel gefällig? Pilze leben mit Waldbäumen in einer Zweckgemeinschaft auf Gegenseitigkeit: Die Pilze bilden ein Netz im Wurzelbereich der Bäume, von denen sie Nährstoffe und Wasser erhalten und den Bäumen im Gegenzug selbst hergestellten Zucker geben, den diese zur Fotosynthese benötigten.
Waldbäume leben also in einem für ihr Gedeihen günstigen Lebensraum, in dem sie außerdem über Generationen gut funktionierende Strategien entwickelt haben, um auch längere Trockenphasen zu überstehen. Waldbäume kommen also ohne separates Bäume Gießen gut aus. Sollte hier doch einmal aufgrund länger anhaltender Trockenheit das Wasser knapp werden, kannst du ohnehin nicht dagegen angießen. Es kann sogar für dich wegen der Waldbrandgefahr lebensgefährlich werden. Hier sind Feuerwehr und zuständige Behörden gefragt. Bestimmt erinnerst du dich an entsprechende Berichte aus den Medien.
Fazit
Unter Wassermangel leiden Bäume lange unbemerkt. Umso wichtiger ist regelmäßiges Wässern des Bodens im Sommerhalbjahr – vorbeugend sowie unterstützend. Einmal wöchentlich Bäume gießen mit einer größeren Wassermenge von rund 10 Litern bringt mehr als tägliches Gießen von 1-2 Eimern. Es ist nämlich wichtig, dass Wasser bis in tiefere Bodenschichten gelangt. Geringe Wassermengen bleiben oben: Sie verdunsten rasch und erreichen die Baumwurzeln nicht. Gewusst wie: Dann ist Bäume gießen erstaunlich einfach.