Start FamilieKinder Mein Kind isst kein Gemüse – Was kann ich tun?

Mein Kind isst kein Gemüse – Was kann ich tun?

von Philipp Senge
0 Kommentar
Mein Kind isst kein Gemüse – Was kann ich tun?

Dein Kind isst kein Gemüse? Gesunde und abwechslungsreiche Ernährung ist wichtig. Erwachsen wissen das und halten sich meistens daran. Wie für Erwachsene ist aber auch für Kinder eine ausgewogene Ernährung wichtig. Dazu gehören auch Obst und Gemüse. Vor allem Gemüse steht aber beim Nachwuchs überhaupt nicht gut im Kurs. Das ist aber noch kein Grund gleich zu verzweifeln. Es gibt ein paar Tricks, mit denen Du das verhasste Grünzeug an den Sohn oder die Tochter bringen kannst.

So bringst Du dein Kind zu einer gesunden, ausgewogenen Ernährung

Kinder haben ab dem Kleinkindalter bis in die Grundschulzeit hinein mitunter sehr einseitige Vorlieben beim Essen. Süßigkeiten gehen immer. Mit Eierkuchen, Nudeln und Pommes kannst Du auch nichts falsch machen. Nur mäßig bis gar nicht geht Gemüse. Das ist im Großen und Ganzen normal und noch kein Grund zur Sorge. Mit ein paar Tricks kannst Du Deinem Kind Gemüse schmackhaft machen und so auch bei Deinem Kind für eine ausgewogene Ernährung sorgen.

Kleine Neandertaler

Für die standhafte Ablehnung von Gemüse gibt es eine plausible Erklärung. Demnach handelt es sich um einen tief verwurzelten Schutzmechanismus. Der stammt im Grunde aus den ersten Anfängen der Menschheit, als Menschen noch Jäger und Sammler waren. Im frühesten Kindesalter mussten Kinder lernen, was sie essen können und was nicht. Sauer und bitter war tendenziell gefährlich. Fett, Kohlenhydrate und Eiweiß hingegen waren in der Regel ungefährlich. In dieser Phase setzt auch die „Neophobie“ ein. Das bedeutet nichts anderes als Angst vor unbekanntem. Das Kind schützt sich instinktiv, indem es nichts Unbekanntes isst.

Mit zunehmendem Alter wird der Körper robuster und die Kinder erweitern ihren Speiseplan nach und nach. Folgt man dieser Theorie, ist das bei unseren Kindern heute kaum anders. Auf jeden Fall eine durchaus plausible Erklärung dafür, dass Kinder sehr empfindlich auf Bitterstoffe reagieren. Auch solche, die wir Erwachsenen gar nicht mehr wahrnehmen.

Es ist nur eine Phase

Wie alles bei Kindern ist auch die konsequente Ablehnung von Gemüse nur eine Phase. Sie legt sich für gewöhnlich zwischen acht und zwölf Jahren allmählich. Es besteht also Hoffnung. Und wenn Du mal ganz genau überlegst, isst Dein Kind wahrscheinlich sogar das ein oder andere Gemüse. Tomaten, Paprika und Gurken essen viele Kinder. Auch rohe Möhren gehen oft. Biete Deinem Kind so oft es geht Gemüse an, das es gerne mag. Auf diese Weise erreichst Du zumindest eine Grundversorgung mit Gemüse.

Sei ein Vorbild

Essen hat auch viel mit Vorbildern zu tun. Sei Deinem Kind also ein Vorbild und iss selber viel Gemüse. Früher oder später wirst Du damit auch die Neugier bei Deinem Kind wecken. Dann wird es feststellen, dass auch gekochte Möhren oder Erbsen gar nicht so schlecht schmecken.

Bleibe am Ball

Wenn Du Deinem Kind ein Vorbild bist, ist das ein guter Anfang. Noch besser ist es, wenn Du ihm immer wieder etwas anbietest. Ermuntere Dein Kind Neues auszuprobieren. Lasse nicht locker und biete auch das gleiche Gemüse immer wieder an. Dabei darfst Du Dich von der beharrlichen Verweigerung nicht abschrecken lassen.

Bei aller Beharrlichkeit solltest Du Deinem Kind jedoch nie drohen und es auch nicht zwingen, irgendetwas zu probieren oder zu essen. Damit wirst Du nur das Gegenteil erreichen. Erinnere Dich immer wieder daran, dass alles nur eine Phase ist und freue Dich über Erfolge.

Kinder lernen von Kindern

Kinder lernen sehr viel von anderen Kindern. Das fällt besonders auf, wenn ein Kind in den Kindergarten oder später in die Schule kommt. Das kannst Du für Dich nutzen. Lasse Dein Kind möglichst oft mit anderen Kindern zusammen essen. Schnell wird auch hier die Neugier gewinnen und Dein Kind probiert etwas aus, was ein anderes Kind isst.

Nicht nur das Auge isst mit

Du kennst die alte Weisheit „Das Auge isst mit“. Bei Kindern geht das noch weiter. Hier müsste es heißen „Alle Sinne essen mit“. Und genau das kannst Du machen. Lasse Dein Kind das Gemüse mit allen Sinnen erfahren. Das klingt ein bisschen esoterisch, ist es aber gar nicht. Gib Deinem Kind doch einfach mal eine ungeschälte Möhre und einen Möhrenschäler. Bei der Zubereitung von Essen sind alle Sinne beteiligt. Auf diese Weise lernt Dein Kind, wie sich die Möhre anfühlt, wie sie sie riecht oder eben auch schmeckt. So lässt sich Gemüse mit allen Sinnen erfassen. Koche also so oft es geht mit Deinem Kind oder lasse es helfen.

„Der Hunger treibt’s rein“

Das solltest Du nicht wörtlich nehmen, aber ein bisschen was Wahres ist dran. Wer richtig Hunger hat, ist nicht so wählerisch, was er isst. Das gilt auch für Dein Kind. Achte doch einfach mal darauf, dass Dein Kind etwa eine Stunde vor der Mahlzeit möglichst nichts mehr isst. Oder zumindest nichts mehr, was viele Kalorien enthält. Auf diese Weise hat Dein Kind beim Essen mehr Appetit.

Bestseller Nr. 2
Kochen für die Familie: 365 Rezeptideen, die leicht gelingen und allen schmecken (GU Familienküche)
  • Kennen sie das? Kinder die nur Nudeln mit Sauce essen, Teenies die spontan Freunde zum Essen mitbringen, Ehemänner die Fleischiges lieben?
  • Bodensteiner, Susanne (Autor)
Bestseller Nr. 3

Kindgerecht anbieten und zur Not verstecken

„Das Auge isst mit“ hatten wir weiter oben schon einmal. Diesmal gilt es wortwörtlich. Sorge dafür, dass das Gemüse auch lecker aussieht. Du kannst auch noch einen Schritt weitergehen. Im Internet findest Du zahlreiche Ideen und Rezepte, wie Du Obst und Gemüse lustig gestalten kannst. Zum Beispiel einen Obst-Igel oder einen Tomaten-Fliegenpilz. Du musst dafür keinen Gemüse-Schnitzkurs belegen. Oft kannst Du mit ganz einfachen Tricks tolle Dinge zaubern.

Wenn gar nichts mehr geht, kannst Du versuchen, das Gemüse zu verstecken. Etwa püriert in cremigen Saucen oder Suppen. Kleinschneiden alleine reicht oft nicht.

Kurz gesagt

Kinder können Erwachsene mit ihrem Essverhalten regelrecht in den Wahnsinn treiben. Lass es nicht so weit kommen. Mach Dir klar, dass es nur eine von vielen Phasen ist. Wichtig ist, dass Du nicht locker lässt, und Deinem Kind immer wieder Gemüse anbietest. Selber solltest Du natürlich auch Gemüse essen. Du hast Vorbildfunktion – auch beim Essen. Wecke das Interesse Deines Kindes, indem Du gemeinsam mit ihm kochst.

Letzte Aktualisierung am 5.07.2021 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

Das könnte Dich auch interessieren

Hinterlasse einen Kommentar

* Mit der Verwendung dieses Formulars erklären Sie sich mit der Speicherung und Handhabung Ihrer Daten durch diese Website einverstanden.

Share via
Mein Kind isst kein Gemüse – Was kann ich tun?