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Kokosöl kaufen: Worauf muss ich achten?

von Jens Bayer
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Glas mit weißem Koksöl und Holzschäufelchen

Kokospalmen sind ein Sinnbild für paradiesische Zustände. Darunter erstrecken sich weiße Sandstrände, soweit das Auge reicht, darüber der endlose Himmel. Aber das wirklich Spannende sind die Inhaltsstoffe der Kokosnuss: Fettsäuren, Laurinsäure und einiges mehr. Sie machen unzählige Anwendungen für Mensch und Tier, für Ernährung, Gesundheit und Entspannung möglich. Du wirst staunen, was eine Kokosnuss – und vor allem das Kokosöl – so alles kann!

Kokos: Einsame Spitze

Palmen gibt es viele, aber nur eine Gattung Kokos. Diese Pflanze, die den lateinischen Namen Cocos nucifera („Nüsse tragender Kokos“) trägt, hat sich in den Tropen an Orten durchgesetzt, an denen es keine andere Pflanze aushält. Die Kokospalme trotzt Wirbelstürmen, salzigen Fluten, Hitze und den verschiedensten Tieren. Das Kokosöl ist ein wichtiger Bestandteil dieser Widerstandskraft, aber dazu gleich mehr. Schon vor etwa 3000 Jahren haben die Menschen die Vorzüge von Kokos und besonders Kokosöl entdeckt und angefangen die Kokos-Palme gezielt anzubauen. Kokosnüsse wurden als lange haltbarer Proviant mitgenommen. Unter der harten Schale sind etwas zu essen und zu trinken vereint – perfekt! Mittlerweise stammt 8 % des weltweiten Pflanzenöls aus Kokosnüssen.

Kokos: Wissen für Schlaumeier

Man sagt zwar immer Kokosnuss, aber das, was bei uns als solche verkauft wird, ist keine Nuss, sondern nur der Samen, der in der Frucht steckte. Die kann bis zu 2,5 Kilo auf die Waage bringen. Der Samen wird umhüllt vom sogenannten Exokarp, das an Leder erinnert. Dann kommt das Mesokarp, aus dem die Kokosfasern gewonnen werden und dann kommt der harte Endokarp. Die drei hellen Punkte sind übrigens die Keimlöcher, durch die unter passenden Bedingungen ein Keim zu wachsen beginnt.

Tipp: Zwei Keimlöcher sind inaktiv und verhärten. Das dritte lässt sich am leichtesten anbohren, wenn Du an das Kokoswasser gelangen willst. Das getrocknete Fruchtfleisch wird Kopra (Malayalam für „getrocknete Kokosnuss“) genannt. Es ist der Grundstoff für Kokosöl.

Kokosöl, frisch gepresst?

Vielleicht hast Du schon mal in Frankreich, Italien oder Griechenland eine Ölmühle oder Ölpresse besucht. Dann weißt Du, wie man Öl aus Oliven herstellt und hast vielleicht auch eine Ahnung, was „nativ“ oder „extra vergine“ bedeuten oder welche Fettsäuren im Öl stecken. Aber kannst Du das auch für Kokosöl sagen? Im Prinzip geht man bei der Herstellung von Kokosöl nicht anders vor als bei vielen anderen Pflanzenöl-Sorten. Zuerst wird dem Kopra möglichst viel Wasser entzogen. Dann wird es zerkleinert und in einer Ölmühle gepresst. Je nachdem, wofür es danach gedacht ist, muss das Kokosöl noch gefiltert und desodoriert werden. Danach ist Kokosöl fast geruchslos, frei von Fremdkörpern und kann viele Monate lang gelagert werden.

Eigenschaften von Kokosöl und Kokosfett

Bei Zimmertemperatur ist Kokosöl fest, also Kokosfett. Es hat einen hohen Anteil von gesättigten Fettsäuren und beginnt sich erst bei etwa 23 Grad bis 26 Grad Celsius zu verflüssigen. Erst bei ca. 194 Grad Celsius beginnt es zu qualmen und ab 288 Grad Celsius kann es sich selbst entzünden. Damit ist es hervorragend zum Braten, Kochen und Backen geeignet. Kokosöl hat aber noch eine andere Eigenschaft, die es für Eiskonfekt geeignet macht: Beim Schmelzen nimmt es von außen viel Wärme auf und fühlt sich damit angenehm kühl an. Außerdem ist es vielseitig für die Haarpflege, die Hautpflege, zum Kochen, Braten, Backen und die Ernährung geeignet. Mit Ölziehen vor dem Essen kannst Du Deine Verdauung anregen, was Dich beim Abnehmen unterstützen kann. Kombiniert mit Kokoswasser oder Kokosmilch verleiht es Gerichten einen besonderen Geschmack. Kokosöl hat eine cremige Konsistenz und trägt, wenn es bei der Herstellung richtig behandelt wird, zur Gesundheit von Mensch und Tier bei.

Qualitätsunterschiede beim Kokosöl

Man unterscheidet bei der Herstellung zwischen zwei Arten:

  1. die Expeller-Methode
  2. die Zentrifugen-Methode

Für die Verarbeitung mit einer Expeller-Presse wird das Kopra bei 60 Grad Celsius getrocknet. Inzwischen lässt man das Innere nur noch selten an der Sonne trocknen, da es dabei verschmutzt werden kann. Danach wird das Copra bei etwa 38 Grad Celsius „kaltgepresst“. Bei der Verarbeitung in einer Zentrifuge braucht man nicht so hohe Temperaturen, aber dafür mehr Energie. Das Kokosöl gewinnt dadurch eine besonders zarte Konsistenz und hat in der Regel Rohkostqualität.

Vom Olivenöl kennt man Begriffe wie „extra vergine“, die aber nicht einfach so auf Kokosnussöl übertragen werden können. Sie können aber als Anhaltspunkt dienen. Die drei gängigsten der insgesamt acht Güteklassen sind:

  • Nativ Extra: Ohne Wärmeentwicklung gewonnen, mit sehr niedrigem Säuregehalt.
  • Nativ: Ohne Wärmeentwicklung gewonnen, mit etwas mehr Säure und evtl. leichten Fehlern in Farbe und Geschmack.
  • Öl: Besteht aus raffiniertem und nativem Öl, wobei nicht vorgeschrieben ist, wie viel natives Öl enthalten ist.

Die gängigsten Beschreibungen für Kokosöl (coconut oil) sind:

  • RBD: Refined-Bleached-Deodorized. Raffiniert, gebleicht und für weniger Geruch behandelt. Trotzdem kann es sich um minderwertige Qualität handeln, wenn die Kokosnüsse nicht frisch waren. Durch Härtung mit Wasserstoff können zudem Transfettsäuren entstehen. Es sollte optimalerweise Bio-Kokosöl sein, das möglichst wenig verändert ist.
  • VCO: Virgin Coconut Oil. Diese Öle sind ohne Wärmezufuhr gepresst und dürfen nicht gebleicht werden.

Traditionell wird Kokosnuss-Öl in kleinen Mühlen gewonnen, nachdem man zunächst Kokosmilch hergestellt hat, die eine Weile fermentieren konnte. Dadurch löst sich das Fett besser von den restlichen Bestandteilen.

Kokosöl und Fettsäuren

Das Kokosöl setzt sich vor allem aus Triglyceriden zusammen. Darin stecken viele gesättigte Fettsäure-Reste, ungesättigte Ölsäure-Reste und Spuren von Magnesium und Vitamin E, das beim Filtern aber verloren gehen kann. Außerdem bleiben bei richtiger Verarbeitung Calcium, Kalium Natrium, Kupfer, Eisen, Phosphor, Aminosäuren und Lactone erhalten.
Über die Unterschiede zwischen gesättigten und ungesättigten Fettsäuren wurde schon viel geforscht und geschrieben. Wer über seine Gesundheit nachdenkt, sollte sich weniger darüber sorgen, welche Art von Fett er zu sich nimmt, sondern wie viel, ob es frisch ist und wie es verarbeitet ist. Altes Fett aus der Pommesbude ist da auf jeden Fall nicht zu empfehlen! Frisches Fett mit Fettsäuren, die nicht oxidiert, also nicht ranzig sind, geben Energie und haben alle natürlichen Inhaltsstoffe mit ihren positiven Eigenschaften.

Kokosöl kaufen

Die Suche nach dem besten Kokosöl dauert wahrscheinlich noch länger als die Suche nach dem besten Olivenöl. Eines das mit vielen Sternen bewertet wurde, schmeckt Dir vielleicht nicht und ein Öl, das verführerisch duftet, stammt nicht aus kontrolliertem Anbau. Manche Hersteller bringen das Kopra nach Europa und machen erst hier Öl daraus, andere importieren das fertige Öl. Du kannst Dich bei Amazon umschauen oder in den Bio-Laden um die Ecke gehen. Auf alle Fälle musst Du Dir noch ein paar zusätzliche Informationen holen.

Am besten ist, Du probierst selbst aus, welches Öl Dir vom Geschmack her am meisten zusagt oder gut für Dich und Deine Tiere ist. Wirf einen Blick auf die Informationen der Hersteller und entscheide dann, ob sie Kokos nachhaltig (z.B. mit Bio-Siegel) und unter fairen Bedingungen anbauen. Wenn Dir jemand was über die Anbaubedingungen vor Ort erzählen kann, ist das immer ein gutes Zeichen!

Diese Kokosöle kaufen Amazon-Kunden am liebsten

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Kokosöl nutzen und genießen

Kokosöl ist überraschend vielseitig. Kokosöl schmeckt gut und lässt sich für Gesundheit (Mund, Haut, Haare) und Wohlbefinden einsetzen. Die 50 überraschenden Anwendungen und Wirkungen von Kokosöl erfährst Du im Artikel „Kokosöl: Wofür benutzen? 50 Tipps, wie Du Kokosöl anwendest„. Außerdem ist es längst kein Geheimtipp mehr, dass Kokosöl auch verschiedenen Haustieren gut tun kann. Wie Du Kokosöl speziell für Tiere nutzen kannst, erfährst Du im Artikel: „Kokosöl für Hunde, Katzen und Pferde: Wie anwenden und wo kaufen?

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