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Chaos im Jugendzimmer – 9 Tipps für mehr Ordnung

von Jens Bayer
2 Kommentare
Chaos im Jugendzimmer – 9 Tipps für mehr Ordnung

Hast Du es satt, dass das Kinderzimmer immer wieder aussieht, als hätte eine Bombe eingeschlagen? Würdest Du am liebsten selbst aufräumen, wenn es nicht gegen Deine Erziehungsprinzipien wäre? Wir geben Dir 9 Tipps, was Du tun kannst.

9 Tipps für mehr Ordnung im Jugendzimmer

1. Ordnung durch Stauraum, Erziehung oder eine andere Lösung?

Je nachdem, welchen Experten man fragt, wie man am besten mit dem Chaos im Jugendzimmer fertig wird, bekommt man eine andere Antwort:

  • Elternratgeber bieten Erziehungstipps an
  • Möbelhäuser behaupten, dass es an der Einrichtung liegt
  • Und wer keine Lust auf Ursachenforschung hat, schlägt vor, eine Putzfrau einzustellen

Das alles sind keine Patentlösungen, die Tipps können aber zur richtigen Mischung beitragen. Allerdings muss zunächst auch die Frage erlaubt sein, ob Ordnung im Jugendzimmer überhaupt so wichtig ist. Und wenn Ordnung im Jugendzimmer wichtig ist, warum und für wen. Es ist auch eine gute Idee, sich vorher über das Thema „Aufräumen“ zu informieren. Das Buch „Feng Shui gegen das Gerümpel des Alltags: Richtig ausmisten – Gerümpelfrei bleiben“ von Karen Kingston hat schon vielen geholfen.

Wenn Deine Kinder noch kleiner sind, dann lies unseren Artikel: Chaos im Kinderzimmer beseitigen: 10 Tipps für mehr Ordnung.

2. Argumente, Konsequenz und ein gutes Vorbild für Ordnung

Wenn Du ganz ehrlich bist, wirst Du in den Räumen, für die Ihr als Eltern zuständig seid, auch das ein oder andere finden, das nicht hundertprozentig ordentlich ist. Solange man das Chaos nicht sieht, stört es auch keinen.

Ein häufiger Streitpunkt zwischen Eltern und Kindern ist die Wäsche, die nicht im Schrank oder Wäschekorb verstaut wird, sondern über den Boden verstreut daliegt. Die Folge ist ein unangenehmer Geruch und leider oft auch das eine oder andere zerrissene Teil, das nicht hätte sein müssen.

Auch Spielzeug, auf das man schmerzhaft tritt oder Gegenstände, die ständig verloren gehen, sind ein Ärgernis. Doch das Hauptargument der meisten Eltern für mehr Ordnung im Jugendzimmer ist: was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr. Nur können die meisten Kinder damit nichts anfangen. Konkrete Argumente müssen her!

3. Feste Strukturen schaffen

Ein schmutziger Teller oder eine Pizzaschachtel mit Käseresten im Jugendzimmer sind den meisten Eltern ein Graus, weil sich Ungeziefer darüber freut. Deshalb: Gegessen wird in der Küche oder im Esszimmer. Eltern sollten der Versuchung widerstehen, Obst oder kleine Leckereien vorbeizubringen, wenn die Hausaufgaben erledigt werden. Erinnert Euer Kind lieber daran, dass es ab und zu auch Pausen machen muss – und dabei einen Happen essen kann.

Um zu verhindern, dass sich das Kind einfach einen Teller schnappt und dann im Kinderzimmer vergisst, bekommt einfach jeder im Haushalt einen eigenen Teller. Was nicht in die Spülmaschine zurückgebracht wird, steht dann halt nicht beim Essen zur Verfügung. Das gilt auch für die Wäsche: Gewaschen wird nur, was im Wäschekorb liegt.

Wenn Du es als Mutter oder Vater nicht mehr ertragen kannst, wie viel Schmutzwäsche im Jugendzimmer herumliegt, nimm einen großen Müllbeutel und stopf alles hinein, auch wenn es Dir schwer fällt. Und herumliegende Kleidung außerhalb des Kinderzimmers gehört ab jetzt Dir, ist ja eh klar. 😉

4. Mehr Platz, weniger Sachen

Um zu verstehen, warum Chaos im Jugendzimmer herrscht, musst Du Dir das Ganze als Wohnung vorstellen. Ein Kinderzimmer ist Wohnraum, Esszimmer, Kleiderkammer, Arbeitszimmer und Garten in einem. Du kannst die Situation dadurch entschärfen, dass Du ein paar Funktionen auf andere Orte überträgst. Auch dort wird es Unordnung geben, doch wenigstens nicht so geballt an einem einzigen Ort. Doppelt hilfreich ist, wenn der Schreibtisch nicht im Kinderzimmer steht. Erstens ist eine Funktion des Kinderzimmers ausgelagert. Zweitens gibt es nicht ständig etwas, das Dein Kind vom Lernen oder von den Hausaufgaben ablenkt.

5. Ordnung im Kinderzimmer hat etwas zu bedeuten

Du als Elternteil solltest Dir nur dann Sorgen machen, wenn das Jugendzimmer von selbst aufgeräumt wird. Denn das Jugendzimmer ist ein Indikator dafür, was in einem Jugendlichen vor sich geht. Es zeigt, was gerade wichtig ist und ob eine neue Phase beginnt. Zum Beispiel wenn sämtliche Pferde-Poster von den Wänden verschwinden. Wenn Du Dein Kind ständig zwingst, Deine Vorstellung von Ordnung im Kinderzimmer zu halten, wirst Du wahrscheinlich manches nicht mitbekommen.

6. Die Perspektiven ändern

Während der Pubertät geschieht im Kopf und Jugendlichen eine ganze Menge. Auch die Wahrnehmung ist ganz anders als später bei Erwachsenen. Selbst wenn sie die Unordnung sehen, kann es sein, dass Die Pubertierenden das Chaos einfach nicht wahrnehmen. Vor allem haben sie keinen Bezug dazu, wie viel Aufwand Du als Elternteil damit hast oder wie peinlich es Dir ist, wenn jemand zu Besuch kommt.

Um die Perspektive zu ändern, kann es sich lohnen, das Chaos mit der Kamera zu dokumentieren. Natürlich ist es notwendig, dass Du mit Deinem Kind direkt darüber sprichst, und in vielen Fällen wird Dein Kind auch abblocken. Ein Video oder Ordner mit Fotos bietet aber die verlockende Möglichkeit, dass Dein Kind selbst entscheiden kann, wann es über sein Verhalten nachdenken möchte. Wir müssen nicht erwähnen, dass weder Fotos noch Videos außerhalb Deiner Familie gezeigt werden sollten.

7. Im Sommer: draußen wohnen!

Digitale Medien sind für Jugendliche heutzutage unverzichtbar. Aber zum Glück kann man ein Handy überallhin mitnehmen – auch ins Zelt. Wer keinen Garten hat, kann sich vielleicht mit Eltern zusammentun, die einen Garten haben.

Kinder, die im Zelt schlafen, bekommen ein Stück Natur mit und erleben ganz nebenbei, dass man für eine Weile mit weniger Sachen auskommen kann. Und außerdem ist das Jugendzimmer währenddessen frei für eine umfassende Putz- und Aufräumaktion. Eine weitere Möglichkeit ist, wenn Dein Kind bei Freunden übernachtet. Auch da braucht es nicht mehr als einen Rucksack voller Klamotten und ein paar Spielsachen.

8. Das Chaos im Jugendzimmer regelmäßig beseitigen

Führe regelmäßige Abstände ein, in denen das Zimmer gemeinsam aufgeräumt oder geputzt wird. Mit etwas Glück ist das für Dein Kind so nervig, dass es schon vorher mit dem Aufräumen beginnt, damit es diesen Termin möglichst schnell hinter sich bringt. Ein weiterer Anreiz weniger Sachen aufzuheben kann sein, ab und zu einige Stücke auf einem Flohmarkt zu verkaufen und sich für das Geld etwas Neues zu kaufen.

9. Das Jugendzimmer richtig einrichten

Früher oder später wirst Du es bereuen, wenn Du einen Teppich im Jugendzimmer hast. Dieser Teppich zieht Flecken und Krümel magisch an. Auch die übrigen Möbel sollten so konzipiert sein, dass sie Staub und Schmutz möglichst keine Chance lassen. Der Boden sollte so frei wie möglich bleiben, damit man mit Staubsauger oder Wischlappen überall hinkommt.

Kurz gesagt

Chaos im Jugendzimmer ist bis zu einem bestimmten Grad völlig normal. Meist kommt irgendwann von heute auf morgen die Erkenntnis und Dein Kind wird selbst anfangen aufzuräumen. Bis dahin musst Du herausfinden, welche Kombination von Strukturen, Erziehung und Unterstützung am besten funktioniert.

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2 Kommentare

Marie 11. Mai 2020 - 15:34

Hallo Ursula,
Da sind tolle Tipps dabei, z.B. dass es schlauer ist die Teenies im Esszimmer oder in der Küche essen zu lassen. Aber wo ich absolut widerspreche ist dass man eine Ecke des Jugendzimmers für sich beansprucht mit einem Wäscheschrank o.äh. Jugendliche brauchen ihren sicheren Rückzugsraum um sich mit sich und zB ihrem Körper auseinander zu setzen und ihre Identität auszubilden. Dass man da einen Teil für sich beansprucht um darüber Kontrolle ausüben zu können, find ich einen total schrecklichen Tipp!
Liebe Grüße
Marie aus Leipzig

Antwort
Ursula Martens 11. Mai 2020 - 16:22

Hey Marie, danke für dir für deinen Hinweis. Du hast Recht damit. Das nehme ich einfach raus. Liebe Grüße
Ursula

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