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Giftköder-Alarm! Sonja Meiburg gibt Tipps für die Sicherheit Deines Hundes

von Jens Bayer
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Giftköder-Alarm! Sonja Meiburg gibt Tipps für die Sicherheit Deines Hundes

In ihrer Hundeschule Holledau geht Sonja Meiburg in Einzel- und Gruppentrainings individuell auf die Bedürfnisse von Mensch und Tier ein. Dabei wird die Hundetrainerin immer öfter mit Fragen über Giftköder konfrontiert.

Interview: Giftköder – Wie schütze ich meinen Hund?

Hundetrainerin und Autorin Sonja Meiburg beantwortet hier die wichtigsten Fragen darüber, wie Ihr Euren Liebling vor Giftködern schützen könnt und wie Ihr allgemein mit Giftködern umgehen solltet. Ausführliche Informationen findet Ihr in Sonja Meiburgs Buch Anti-Giftköder-Training: Übungsprogramm für Staubsauger-Hunde.

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Video: Training zur Giftköder-Prävention für Draußen-Staubsauger mit Sonja Meiburg

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Hallo Frau Meiburg, zunächst einmal herzlichen Dank, dass Sie sich Zeit nehmen für unsere Fragen! Sie selber haben ja drei Hunde. Wie sind Ihre persönlichen Erfahrungen mit Giftködern?

Sehr gerne. Und danke für die Interview-Einladung. Ich lebe sehr ländlich und kann mich glücklich schätzen, dass es in meiner direkten Umgebung kaum Giftköder-Fälle gibt. In der nächstgelegenen Stadt schaut das aber leider schon anders aus. Dort vergehen kaum Monate ohne neue Meldungen. Wobei es aber wichtig ist, diese Meldungen zu hinterfragen.

Nicht jede Giftködermeldung warnt auch wirklich vor einem Giftköder. Tierärzte schildern mir häufig, dass zwar vor Giftködern gewarnt wurde, es sich aber später herausgestellt hat, dass der Hund ungesicherte Pestizide aus Herrchens Schuppen gefressen hat. Durch die sozialen Medien werden wir häufig mit Meldungen konfrontiert. Manchmal hat das durchaus etwas von unnötiger Panikmache. Aber natürlich sollten Hundehalter vorsichtig sein. Lieber einmal zu viel gewarnt als einmal zu wenig.

Wie kann ich als Hundehalter feststellen, wie groß die Gefahr bei mir vor Ort ist?

Es gibt verschiedene Wege, auf denen sich Hundehaltern informieren können. Zum einen macht es natürlich Sinn, die Ohren aufzuhalten. Giftködermeldungen sprechen sich unter Hundlern sehr schnell rum. In der lokalen Tageszeitung werden auch häufig über Giftköderfunde berichtet. Außerdem lohnt es sich, mal in seiner Hundeschule zu fragen, ob sie Warnungen herausgeben, wenn sie etwas hören. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass wir die Meldungen als Erstes mitbekommen, da die Hundehalter die Warnung mit der Bitte um Weiterleitung an die Hundeschule schicken.

Wie kann ich einen Giftköder erkennen? Und woher weiß ich, dass mein Hund einen Giftköder gefressen hat?

Einen Giftköder zu erkennen, ist nicht immer ganz einfach, da es viele verschiedene Arten der Präparation gibt. Rasierklingen in einer Wurst finden Sie schnell. Kontaktgifte, die auf etwas Fressbares aufgetragen werden, sind schwerer zu erkennen. Auffällig ist, wenn größere Stücke von Wurst, Frikadellen, Brötchen, etc. herumliegen. Sollten Sie den Verdacht haben, dass Ihr Hund etwas aufgenommen hat, was ihm nicht bekommt, fahren Sie bitte unbedingt zum Tierarzt, damit er die nötigen Maßnahmen einleiten kann.

Soll ich die Polizei verständigen, wenn ich einen Giftköder finde? Und wie soll ich mich verhalten, wenn ich jemanden sehe, der vermutlich Giftköder auslegt?

Ja, bitte verständigen Sie unbedingt die Polizei, wenn Sie einen verdächtigen Fund machen! Erfahrungsgemäß wird das leider nicht immer gleich ernst genommen. Aber wenn sich wirklich jeder Hundehalter die Mühe macht, die Funde zur Polizei zu bringen, kann sich bei den Beamten die nötige Sensibilität dazu einstellen. Je weniger Menschen dort Meldung machen, umso weniger wird das Problem natürlich als dringend empfunden.

Was ist eigentlich ein Staubsauger-Hund? Und wie kann ich auch so einen Hund vor Giftködern schützen?

Ein Staubsauger-Hund ist ein Hund, der draußen alles inhaliert, was irgendwie fressbar sein könnte. Ganz ehrlich: Es gibt bisher keinen hundertprozentigen Schutz vor Giftködern. Es gibt zwar mittlerweile spezielle Maulkörbe, die ich von der Passform und der Durchlüftung für eher wenig geeignet halte. Ich hoffe, dass sich auf dem Markt in nächster Zeit etwas tut, denn der Bedarf ist ganz sicher da. Bis dahin hilft nur Training, um das Risiko so weit es geht zu minimieren.

Natürlich kann man auch Hunde trainieren, die schon sehr viel Erfahrung in Sachen „Nahrung inhalieren“ haben. Man muss aber fairerweise sagen, dass das Training umso länger dauert, je häufiger der Hund draußen schon Fresserfolg hatte. Aber „länger“ heißt nicht „unmöglich“. Es braucht halt etwas mehr Zeit.

Am schnellsten lässt sich das Abrufen von Futter trainieren. Das dauert nicht lange und der Hund arbeitet sehr gerne mit, denn er wird großzügig belohnt, wenn er sich vom Futter abrufen lässt.

Etwas kniffliger, weil trainingsintensiver, ist das Anzeigeverhalten. „Anzeigeverhalten“ bedeutet, dass Ihr Hund Ihnen zeigt, dass er etwas Fressbares gefunden hat, indem er sich zum Beispiel hinsetzt. Das ist wichtig, falls Sie mal selbst nicht sehen, dass etwas am Boden liegt und Ihren Hund dann natürlich nicht abrufen können. Da ist es sehr praktisch, wenn Sie ihm beibringen, dass er Sie darauf aufmerksam macht, dass er etwas gefunden hat.

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Sollte jeder Hund eine Hundeschule besuchen? Unter welchen Umständen kann auch die Erziehung durch den Hundehalter ausreichen?

Ich weiß, dass es eine Menge Hunde gibt, die einfach so nebenbei herlaufen. Die völlig unkomplizierte Zeitgenossen sind. Oder Hunde, deren Besitzer schon sehr erfahren sind. Mit denen ist der Besuch einer Hundeschule erziehungstechnisch nicht unbedingt notwendig.

Über den Erziehungsaspekt hinaus hat gemeinsamer Unterricht in einer Hundeschule aber auch noch einen anderen, großen Vorteil: Es macht einfach Spaß! Hunde und Menschen haben gemeinsam eine schöne Zeit, entdecken neue Spiele und Übungen, tauschen sich mit Gleichgesinnten aus, pflegen soziale Kontakte. Wenn Sie in einer Hundeschule lachende Gesichter bei Menschen und Hunden sehen, dann sind Sie dort richtig! Falls nicht, sollten Sie besser etwas mehr Anfahrt in Kauf nehmen und eine Hundeschule suchen, bei der sich Mensch und Hund wohlfühlen.

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Wann empfehlen Sie ein Gruppentraining und wann ein Einzel-Hundetraining?

Gruppentraining ist für alle Hundehalter geeignet, die großen Wert auf das Training mit Gleichgesinnten legen. Die gerne miteinander quatschen und sich mit den anderen Kursteilnehmern zu gemeinsamen Gassis verabreden möchten. Also für gesellige Typen.

Einzelstunden empfehle ich, wenn der Hund ein spezielles Problem hat, das sich nicht im Gruppenunterricht lösen lässt (z.B. große Ängstlichkeit) oder wenn eine intensive Betreuung gewünscht wird. Außerdem mag nicht jeder Mensch den Trubel einer Gruppenstunde. Manche können sich im Einzeltraining einfach besser konzentrieren.

Giftködertraining lässt sich aber gut in der Gruppe erlernen, entweder in einem Kurs oder in einem ganztägigen Workshop.

Welche Tipps – speziell zu Giftködern – möchten Sie unseren Lesern noch mit auf den Weg geben?

Ganz, ganz, ganz essentiell wichtig: Den Hund nicht strafen, wenn er etwas Verbotenes aufnimmt!! Er lernt dadurch nicht, dass er nichts vom Boden fressen soll. Ihr Hund lernt dadurch nur, dass es ungemütlich wird, wenn er etwas im Maul hat und Sie dazukommen. Da ihm das, was er hat, aber wichtig ist, wird er beim nächsten Mal das, was er gefunden hat, entweder heimlich oder sehr schnell schlucken. Damit wird das Problem mit der Zeit immer größer statt kleiner.

Fangen Sie stattdessen mit einem gut durchdachten Training an, bei dem Ihr Hund lernt, dass es sich für ihn absolut lohnt, mit Ihnen zusammenzuarbeiten. So lässt er sich freudig von einem Giftköder abrufen oder zeigt Ihnen sogar, dass er einen gefunden hat. Das ist viel besser, als wenn er hektisch alles herunterschlingt, was er findet.

Danke noch einmal für Ihre hilfreichen Auskünfte, Frau Meiburg. Sie nehmen damit vielen Menschen einen großen Teil ihrer Angst um ihr geliebtes Haustier.

Über Sonja Meiburg

Sonja Meiburg ist als Hundetrainerin, Bestseller-Autorin und Referentin über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt. Sie leitet die Hundeschule Holledau, ist aktiv in der Beratung vor dem Welpenkauf und leitet mit Hey-Fiffi.com ein Portal für Online-Hundetraining.

Ein Leben für das Wohl von Mensch und Tier

Seit vielen Jahren gibt Sonja Meiburg ihre Erfahrungen über Hundeerziehung an Herrchen und Frauchen weiter. Gewaltfreies Training liegt der Hunde-Expertin besonders am Herzen – und noch mehr seit sie im Jahr 1998 mit der Methode der positiven Bestärkung durch den Clicker in Berührung kam. Für ihre Aktion „Tausche Stachelhalsband gegen Training“ wurde sie im Jahr 2012 von Europas größtem Hundemagazin mit dem dogs Award ausgezeichnet!

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Kurz gesagt:

Manche Menschen gehen mit extremen Mitteln gegen Haustiere vor. Köder mit Gift, Rasierklingen, Glasscherben oder Nägeln sind ein deutschlandweites Problem. Dabei nehmen die Tierhasser ernsthafte Verletzungen oder sogar den Tod der Tiere in Kauf. Die Hundeerziehung in einer guten Hundeschule umfasst deshalb in der Regel auch ein spezielles Anti-Giftköder-Training. In ihrem Bestseller über das Training von „Staubsauger-Hunden erklärt Sonja Meiburg, worauf es dabei ankommt.

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