Start Familie Wann ist Sport schädlich?

Wann ist Sport schädlich?

von Lieselotte Wever
0 Kommentar
Wann ist Sport schädlich?

Viel Bewegung, möglichst an der frischen Luft, am besten Sport: Das hält fit und gesund. Je öfter und je intensiver, desto besser – oder? Nein, so stimmt das nicht. Grundsätzlich fördern Bewegung und Sport zwar Fitness und Gesundheit, aber nicht jede Sportart oder Trainingsform eignet sich für alle. In einigen Fällen kann Sport schädlich sein. Hier erfährst Du die Gründe.

Football Kids in Action
Man kann es mit dem Sport auch übertreiben, aber wo ist die Grenze?

Ab wann ist Sport ungesund oder schädlich?

Es gibt viele Ursachen für Gesundheitsschäden durch Sport. Eine pauschale Antwort, ab wann Sport beginnt, ungesund zu werden, kann Dir niemand geben. Zu viele einzelne Faktoren können dies bewirken.

Übertreiben, Fehler beim Training und ungeeignete Sportarten verursachen häufig Verletzungen, vorzeitigen Gelenkverschleiß, Kreislaufprobleme oder führen sogar zum Tod. Wer jahrelang keinen Sport trieb und nun plötzlich quasi von 0 auf 100 ein Sportprogramm durchzieht, als wolle er wie im Zeitraffer alles Versäumte nachholen, darf sich über einen Kreislaufkollaps nicht wundern. Gleiches gilt für Ältere, die meinen, mit mehr Sport ihr Leben zu verlängern, aber stattdessen mit abrupter Erhöhung ihres Pensums dem Tod eher in die Arme laufen. Übergewichtige können mit für sie ungeeigneten Sportarten neben den bereits erwähnten Gesundheitsbeeinträchtigungen vor allem dauerhaft ihre Gelenke schädigen.

In den folgenden Kapiteln erfährst Du, worauf Du beim Sport achten musst, um fit und gesund zu sein, statt Dir ungewollt zu schaden.

[amazon bestseller=“Sportarten“ items=“3″]

Schädlich beim Sport: Übereifer

Sport, Leistung, Wettbewerb – schneller, höher, weiter: Gehört das wirklich automatisch zusammen? Oft ist es so, denn eine Leistungsverbesserung zeigt schließlich auch Freizeitsportlern persönliche Fortschritte und damit Erfolge an. Schneller, höher, weiter spornt an. Wer ganz darin aufgeht, fühlt sich zeitweise wie im Rausch. Bei so viel Begeisterung überschreiten manche ihre Grenzen.

Gelegentlich scheint es, als wolle ein Freizeitsportler mit seinem Pensum Profisportlern Konkurrenz machen. Tagsüber angebunden an einen Vollzeitjob hinterm Schreibtisch, powert sich mancher nach Feierabend zusätzlich aus. Die gute Absicht, mangelnde Bewegung in der Arbeitszeit durch exzessive Sportleistungen in der Freizeit mehr als wett zu machen, erreicht oft das Gegenteil. Statt Wohlbefinden tritt Erschöpfung ein, anfangs leicht als vorübergehende Phase eines noch untrainierten Körpers abgetan.

Doch die Erschöpfung wird zum Dauererschöpfungszustand. Erlebst Du das selbst und erkennst dann die chronische Erschöpfung nicht als Warnsignal Deines Körpers, dass Du es mit Deinem sportlichen Ehrgeiz übertreibst, riskierst Du ernsthafte Gesundheitsschäden wie zum Beispiel einen Kreislaufzusammenbruch oder gar Herzinfarkt. Es kam sogar schon aus purer Selbstüberschätzung zu vermeidbaren Todesfällen durch Sport.

Gefährdet durch Sport: Couch Potatos

Um einem möglichen Missverständnis gleich vorzubeugen, rufen wir allen Couch Potatos laut zu: „Runter vom Sofa!“ Aber sie sollen nach Jahren sportlicher Untätigkeit mit ihrem Sport allmählich beginnen. Am besten lassen sie sich vorher gründlich vom Arzt durchchecken. Es ist möglich, dass ihr Körper nicht nur untrainiert ist, sondern eine gesundheitliche Einschränkung besteht, die Rücksicht beim Sport erfordert. Ebenso ist Älteren anzuraten, nach längerer Sportabstinenz sich vor Beginn ihres Sports sicherheitshalber beim Arzt untersuchen zu lassen.

Auch für Couch Potatos und Ältere gilt: langsam einsteigen, auf Körpersignale achten und nicht übertreiben. Wer lange keinen Sport getrieben hat, darf nicht bereits nach wenigen Tagen Erfolge erwarten, sondern wird zunächst kräftigen Muskelkater spüren. Geduld ist gefragt. Wer sie aufbringt, wird nach wenigen Wochen belohnt. Wer jedoch gleich alles geben will und mit Übereifer startet, riskiert gesundheitliche Schäden.

Gesundheitsschäden wegen der falschen Sportart

Nicht jede Sportart eignet sich für alle Menschen. Noch drastischer: Einige Sportarten sind für bestimmte Personen falsch.

Übergewichtige vermeiden am besten alle Sportarten, die ihre Fuß- und Kniegelenke stark beanspruchen, wie Joggen, Marathonlaufen, Springen oder Squash. Bestimmte Ballspiele wie Volleyball oder Basketball sind Menschen mit Übergewicht ebenfalls nicht zu empfehlen. Gut geeignet sind gelenkschonende Sportarten wie Schwimmen, Aquajogging, Nordic Walking oder Radfahren.

Ungünstig sind außerdem Sportarten, die den Körper einseitig belasten. Wenn Du Dich zum Beispiel für Tennis als einzige Sportart entscheidest, beanspruchst Du vor allem Arm, Schulter und Rücken. Hier solltest Du unbedingt noch ausgleichenden weiteren Sport ausüben wie Radfahren oder Schwimmen.

[amazon bestseller=“Trainingsfehler“ items=“3″]

Welche gesundheitlichen Nachteile, aber auch Vorteile haben einzelne Sportarten?

Nachdem wir Dir allgemein erklärt haben, worauf Du beim Sport achten musst, um Dir keine Gesundheitsschäden einzuhandeln, folgen nun 6 beispielhafte Sportarten mit ihren gesundheitlichen Risiken und Pluspunkten:

1. Joggen

Nachteil:

  • Joggen belastet Fuß- und Kniegelenke überdurchschnittlich.

Vorteile:

  • Joggen stärkt das Herz-Kreislauf-System.
  • Joggen verbraucht viel Energie und hilft beim Abnehmen.

2. Nordic Walking

Nachteil:

  • Der Trainingserfolg hängt von der richtigen Ausführung der Bewegungen ab.

Vorteile:

  • Nordic Walking ist optimal für Sport-Wiedereinsteiger.
  • Nordic Walking schont Gelenke und fördert körperliche Ausdauer.

3. Radfahren

Nachteil:

  • Sturzgefahr beim Radfahren.
  • Haltungsfehler beziehungsweise ein schlecht eingestelltes Fahrrad können Rückenprobleme verursachen.

Vorteile:

  • Radfahren ist exzellentes Herz-Kreislauf-Training.
  • Radfahren schont die Gelenke.

4. Schwimmen

Nachteil:

  • Gechlortes Wasser kann zu Hautproblemen führen.

Vorteile:

  • Schwimmen trainiert den gesamten Körper.
  • Schwimmen kräftigt den Muskel- und Bänderapparat.
  • Schwimmen ist ein gelenkschonender Sport.
  • Bewegen im kühlen Wasser härtet ab.

5. Tennis

Nachteile:

  • Tennis belastet den Arm sowie Schulter-und Rückenbereich einseitig.
  • Verletzungsrisiko besteht, zum Beispiel durch Fußumknicken.

Vorteile:

  • Tennis kräftigt den Bewegungsapparat.
  • Tennis erhöht die körperliche Ausdauer.
  • Tennis fördert Konzentrations- und Reaktionsvermögen.

6. Rudern

Nachteil:

  • Rudern kann bei ausgiebigem Training und ungünstiger Bewegungsausführung zu Rückenproblemen führen.

Vorteile:

  • Rudern kräftigt die Muskulatur.
  • Rudern ist ausgezeichnetes Herz-Kreislauf-Training.
  • Rudern schult den Gleichgewichtssinn.

Wann ist Sport schädlich? Wenn er keinen Spaß macht

Sport soll Spaß machen. Quälst Du Dich durch eine ungeliebte Sportart, weil Du meinst, Dir gerade mit diesem Sport etwas Gutes zu tun, wirst Du das Gegenteil erreichen. Unbewusst verspannst Du Dich dabei. Sport kann neben körperlichem Burn-out außerdem zum mentalen Burn-out führen. Die Trainingseinheiten werden Dir möglicherweise endlos vorkommen, wenn Du beim Laufen Runde um Runde drehst oder beim Schwimmen eine Bahn nach der anderen absolvierst. Nicht jedem ist so etwas gegeben. Du würdest den Sport als lästige Pflicht empfinden oder sogar hassen. So viel Abneigung ist ungesund. Suche Dir eine Sportart aus, die körperlich zu Dir passt und Dir wirklich gefällt.

Wie auch die Psyche vom Sport profitiert

Weißt Du, dass Sport neben dem Körper die Psyche positiv beeinflusst? Dabei geht es nicht allein darum, dass Dir Sport Spaß machen soll. Sport wird zum Beispiel in Kurkliniken neben anderen Behandlungen erfolgreich gegen Depressionen eingesetzt. Körperliche Bewegung tut eben Körper und Seele gut. Besonders stark ist der Effekt bei Sport an der frischen Luft, noch besser in der Natur.

Wann Sport schädlich ist: noch ein wichtiger Hinweis

Unser Artikel soll auf mögliche schädliche Wirkungen von Sport aufmerksam machen. Er soll dabei nicht den Rat eines Arztes, Heilpraktikers oder Apothekers ersetzen. Es ist sogar sinnvoll – gerade nach längerer sportlicher Inaktivität oder in höherem Alter – vor der Aufnahme von Sport zuvor den Gesundheitszustand ärztlich überprüfen zu lassen.

Kurz gesagt

Sport gilt als gesund. Damit das zutrifft, kommt es allerdings auf die passende Dosis und die persönlich geeignete Sportart an. Je nach Alter, Konstitution oder bestehender körperlicher Einschränkung sind bestimmte Sportarten besonders gut für Dich geeignet, während Dir andere wiederum schaden. Übertriebener Ehrgeiz und dadurch ausgelöste körperliche Überforderung schaden ebenfalls. Achte aufmerksam auf die Signale Deines Körpers beim Sport – und denke daran: Dein Sport soll Dir Spaß machen.

Das könnte Dich auch interessieren

Hinterlasse einen Kommentar

* Mit der Verwendung dieses Formulars erklären Sie sich mit der Speicherung und Handhabung Ihrer Daten durch diese Website einverstanden.

Share via