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Träume und ihre Bedeutung: Alles über Traumbilder

von Thorben Grünewälder
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Träume und ihre Bedeutung: Alles über Traumbilder

Als Kind haben wir uns vor Albträumen gefürchtet und auch heute noch können uns die Bilder im Schlaf verstören. Es gibt aber auch wunderschöne Träume an die wir uns gerne erinnern – wenn wir es denn können. Oft verblasst die Erinnerung an den Traum nach dem Aufwachen und nur wenige Menschen träumen so intensiv, dass sie sich an jede Einzelheit erinnern. Doch was bedeuten Träume eigentlich und können wir den Ablauf eines Traumes beeinflussen?

Was ist ein Traum?

Während wir schlafen, arbeiten Körper und Gehirn weiter. Kein Wunder, schließlich müssen wir atmen, verdauen und das alltäglich Erlebte verarbeiten. Ein Traum ist also eine psychische Aktivität im Schlaf und wird häufig von lebhaften Bildern und intensiven Gefühlen wie Freude, Angst oder Melancholie begleitet. Durchschnittlich träumen wir übrigens zwei Stunden in der Nacht. Das sind gut sechs Jahre unseres Lebens. Woher wir das wissen? Zahlreiche Forscher und Wissenschaftlicher analysieren in Schlaflaboren die Schlafgewohnheiten und Gehirnaktivitäten und kommen dabei regelmäßig zu spannenden Ergebnissen.

Traum
Träume sind ein Blick in unser Unterbewusstsein.

Träume sind wichtig für unseren Biorhythmus

Denn Schlafforscher sind sich sicher, dass wir unseren Alltag nur dann erfolgreich meistern können, wenn wir einen tiefen, gesunden Schlaf haben, der periodische Traumsequenzen beinhaltet. Das heißt: Träume sind wichtig, damit unser Nervensystem sich erholt und Erlebtes verarbeitet. Chronischer Schlafentzug oder sehr unruhiger Schlaf können demnach zu Erschöpfungszuständen, Gereiztheit und Konzentrationsstörungen führen.

Die Bedeutung des REM-Schlafes

REM-Schlaf (engl. für Rapid Eye Movement – schnelle Augenbewegung) ist die eigentliche Tiefschlafphase. Sie nimmt etwa ein Viertel unserer Schlafzeit ein. Während dieser Schlafphase steigt der Blutdruck an und Herzfrequenz und Atmung werden unregelmäßig. Vagina und Penis sind vermehrt durchblutet. Auch das Gehirn wird stärker als sonst durchblutet. Dies sind Hinweise darauf, dass der REM-Schlaf wahrscheinlich vor allem der Erholung des Nervensystems und der Psyche dient. Im REM-Schlaf träumen wir außerdem besonders viel und intensiv. Werden wir plötzlich aus dem REM-Schlaf gerissen, können wir uns also besonders gut an Träume erinnern.

Wie entsteht ein Traum?

Um Traumbilder zu erzeugen, arbeitet das ganze Gehirn mit, und es gibt viel Ähnlichkeit zum Wachzustand. Wenn man sich bewegen will, ist zum Beispiel der Motorcortex als Teil der Großhirnrinde aktiv. Auch das sogenannte limbische System, das für die Verarbeitung von Emotionen zuständig ist, ist während des Träumens aktiver als im Wachzustand.

Warum träumen wir?

Die Theorie lautet, dass wir bei einem besonders stressigen und belastenden Alltag viel träumen. Dabei müssen wir diesen Stress gar nicht als solchen erkennen. Viele Dinge wandern direkt ins Unterbewusstsein und warten dort unter der Oberfläche. So können selbst Erlebnisse aus der Kindheit Träume auslösen und uns Jahre später beschäftigen. Natürlich können auch traumatische Erlebnisse wie der Verlust eines geliebten Menschen der Auslöser sein. Der Schlafende bearbeitet Themen, die ihn beschäftigen, und findet durch die Kreativität der Träume möglicherweise Lösungen für seine aktuellen Probleme. Eine ähnliche Theorie besagt, dass wir uns in Träumen auf Situationen vorbereiten und praktische Fähigkeiten trainieren, die wir später brauchen oder lernen. So erlangen wir die Fähigkeit, besser mit Angst umzugehen.

Können wir Träume beeinflussen?

Manche Menschen berichten, dass sie in bestimmten Träumen Einfluss auf den Ablauf des Traumes nehmen können und so die „Handlung“ bestimmen. Dies ist in besonders intensiven Träumen möglich und kann sogar geübt werden. Diese sogenannten „Klarträumer“ verstehen während des Träumens, dass sie träumen und eben nicht wach sind. Studien haben ergeben, dass Menschen, die sehr offen für neue Erfahrungen sind, häufiger ihre Träume beeinflussen können als jene, die Veränderungen eher ablehnend gegenüberstehen. Dies geht sogar so weit, dass Klarträumer imaginäre Kniebeugen absolvieren können und dabei ihren Puls nach oben treiben. Sie trainieren ihr Herz-Kreislaufsystem also wortwörtlich im Schlaf.

Träumen auch blinde Menschen?

Ja, natürlich haben auch blinde Menschen Träume. Selbst Personen, die von Geburt an nicht sehen können. Im Traum erscheinen dann allerdings keine Bilder. Blinde können demnach in ihren Träumen nicht auf einmal sehen. Vielmehr spüren sie Berührungen, nehmen Düfte wahr oder hören Stimmen. Dabei sind diese Träume genauso intensiv wie die von Menschen, die keine Sehprobleme haben.

Träumen auch Tiere?

Jeder, der einen Hund sein Eigen nennt, weiß, dass auch Hunde träumen können. Wenn im Schlaf mal wieder die Beine strampeln oder komische Geräusche geäußert werden, sind dies deutliche Hinweise auf einen Traum. Auch andere Tierarten wie Katzen, Hamster und natürlich Affen haben die Fähigkeit zu träumen. Ob der Schäferhund vom letzten Leckerli träumt und die Katze von der Weltherrschaft, werden wir aber wahrscheinlich nie erfahren.

Welche Arten von Träumen gibt es?

So unendlich verschieden wir unsere Empfindungen, sind auch unsere Träume. Neben den klassischen Alpträumen gibt es auch erotische Träume, Panikträume oder scheinbar völlig chaotische und sinnlose Träume. Es gibt aber einige Traumbilder, die bei vielen Menschen immer wiederkehren und schon seit Jahrhunderten und Jahrtausenden beschrieben werden. Diese Archetypen haben ihre ganz eigene Bedeutung und Interpretation.

Was bedeuten Träume?

Träume haben für die Menschheit schon immer eine ganz besondere, sehr spirituelle Rolle gespielt – und zwar in allen Kulturkreisen. Bereits im Alten Testament sind Träume und ihre Deutung ein wichtiger Bestandteil. Im berühmten Orakel von Delphi, im antiken Griechenland, interpretierten geweihte Priesterinnen die Traumbilder der Pilger. Traumvisionen haben auch für die nordamerikanischen Indianer eine wichtige Bedeutung: Viele Rituale, wie zum Beispiel die Berufung der Medizinmänner, sind von geträumten Botschaften beeinflusst. Außerdem existierte im Mittelalter die Idee, dass der Geist während des Traums auf Reisen geht und dabei seinen Körper verlässt.

Attraktives Paar beim Vorspiel
Erotische Träume werden oft als angenehm empfunden.

Was sind Archetypen?

Archetypen sind Traumsymbole, denen eine bestimmte Bedeutung zugeschrieben wird. Wir haben die bekanntesten Traumsymbole für Dich zusammengefasst:

Fliegen und Schweben: Seit der erste Mensch Vögel beobachtet hat, träumen wir vom Fliegen. Diese uralte Menschheitssehnsucht beschäftigt uns noch heute. Sie kann die bestmögliche Balance von Ekstase und Kontrolle symbolisieren und steht damit für einen kreativen Gedankenflug. Gleichzeitig führt uns dieses Traumbild Tendenzen zur Realitätsflucht vor Augen oder verweist auf die Notwendigkeit, sich durch Aufgeben alter Denkgewohnheiten einen völlig neuen Überblick zu verschaffen. Hin und wieder thematisiert der Flugtraum, vor allem, wenn er rauschartig erlebt wird, den sexuellen Liebesrausch.

Meer und Wellen: Eine riesige Welle, die über uns hereinbricht oder ein Meer in dem wir zu ertrinken drohen, wirken oft verstörend und beängstigend. Das Meer steht für Gefühle, die sich im Unterbewusstsein verstecken und eine Welle versinnbildlicht Überforderung im Alltag. Doch beides muss nicht immer eine negative Bedeutung haben. Denn das Meer ist auch das Traumsymbol für einen Kontakt mit dem Ursprung des Daseins und unsere tiefe Verbundenheit mit dem Leben.

Fallen und Stürzen: Fallträume gehören zu den häufigsten Träumen überhaupt. Meist lösen sie Angst bis Panik aus. Manchmal sind sie auch der Grund, weshalb wir plötzlich aus dem Traum erwachen. Dieses Traumsymbol zeigt uns, dass wir einen Kontrollverlust befürchten und Angst haben, den Halt im Leben zu verlieren. In Beziehungskrisen animiert das Fallen auch zum „sich fallen lassen“, anstatt Probleme ständig auszudiskutieren.

Tod und Sterben: Träumen wir vom Tod, ist dies nicht unbedingt etwas Schlechtes. Der Tod steht als Traumbild für Veränderung und die Chance für einen Neuanfang. Es ist also eher das innere Sterben gemeint, das Aufgeben alter Gewohnheiten, Einstellungen oder Persönlichkeitsanteilen. Denn nur durch den Kreislauf von Werden und Vergehen ist es uns möglich, wirklich Neues zu entwickeln, Ein Traum vom Tod kann ein Hinweis Deines Unterbewusstseins sein, Dein Leben zu ändern. Sterben wir selbst, gilt es, unser falsches Selbstbild aufzugeben. Der Tod durch Mord oder Totschlag warnt vor selbstzerstörerischen Kräften, vor allem Aggressionen, die wichtige Anteile von uns zum Schweigen bringen wollen.

Spinnen und Spinnennetze: Spinnen genießen im Alltag oft einen ähnlich schlechten Ruf wie Schlangen oder Kakerlaken. Laut Statistik leiden zehn Prozent der Deutschen sogar an einer ausgeprägten Spinnenangststörung, der sogenannten Arachnophobie. Die Spinne steht für Intrigen, undurchsichtige Pläne und Verrat. Das Traumsymbol der Spinne wird jedoch nicht nur mit negativen Gefühlen, Schuld und Täuschung, in Verbindung gebracht. Das Netz der Spinne wird auch mit dem Aspekt der angeborenen Kreativität assoziiert. Es kommt aber auch auf das Verhalten der Spinne im Traum an. Siehst Du die Spinne nur, bedeutet dies Glück. Krabbelt sie über Deinen Körper, ist dies eher ein Hinweis auf bedrohliche Entwicklungen in Deinem Leben.

Sex und Küssen: Erotische Träume können einen Hinweis auf versteckte erotische Leidenschaften geben. Inzucht im Traum ist ein Zeichen für eine zu starke Bindung an das jeweilige Familienmitglied oder Verlustangst. Natürlich kann auch die generelle Lust auf Sex und aufgestaute Leidenschaft zu intensiven Sexträumen führen. Dies ist besonders in der Pubertät der Fall, kann aber auch in späteren Jahren der Auslöser sein.

Die Vorgesetzten: Wer im Traum seinen Chef anschreit oder von ihm niedergemacht wird, hat nicht unbedingt Probleme in der Firma. Der Chef als Traumsymbol kann auch für die eigenen Eltern oder Menschen stehen, denen Du Dich unterlegen fühlst. Der „Chef-Traum“ kann also ein Hinweis darauf sein, dass Du Dich von einer bestimmten Person unterdrückt fühlst.

Sollte ich ein Traumtagebuch führen?

Mit einem Traumtagebuch reflektierst Du das im Schlaf „Erlebte“. Durch das Aufschreiben geraten Träume nicht nachträglich in Vergessenheit und können zu anderen Träumen in Beziehung gesetzt werden. Gerade Träume die immer wiederkehren, können so besser analysiert werden. Traumtagebücher werden daher teilweise auch in der Psychoanalyse und Psychotherapie eingesetzt. Wenn Du also viel und intensiv träumst, lohnt sich ein Traumtagebuch. Schreibe direkt nach dem Aufstehen auf, was Du geträumt hast. Wie hat es sich angefühlt? Welche Personen sind Dir im Traum erschienen und welche Archetypen hast Du gesehen? All dies kann Dir dabei helfen, Dein Unterbewusstsein und damit Dich selbst besser kennenzulernen.

Albtraum
Albträume können sehr verstörend sein.

Wie kann ich Albträume verhindern?

Zirka fünf Prozent der Deutschen leiden unter regelmäßigen Albträumen. Böse Träume hat jeder Mensch im Laufe seines Lebens einmal. Die Lebensqualität der Betroffenen kann unter den regelmäßigen Albträumen erheblich leiden und zu eingeschränkter Leistungsfähigkeit im Alltag führen. Besonders Kinder können die Traumbilder nicht richtig einordnen und haben dann Angst. Dabei können wir mit einigen einfachen Tipps dafür sorgen, dass Albträume seltener werden:

  • Kuscheln: Wer sich eng an einen geliebten Partner kuschelt, leidet weniger unter Albträumen und schläft auch fester.
  • Raumtemperatur: Sorge für ein angenehmes Raumklima. Dein Schlafzimmer sollte lieber etwas kühler sein und viel frische Luft beinhalten.
  • Elektromagnetische Felder: Funkwecker, Handys und Tablets stören den Schlaf. Bewahre so wenig dieser Gerät wie möglich im Schlafzimmer auf. Selbst Steckdosen können empfindliche Menschen den gesunden Schlaf rauben.
  • Stress: Lasse die Arbeit in der Firma. Zuhause ist Dein Reich und hier sollst Du Dich so gut wie möglich entspannen. Techniken wie Yoga oder Autogenes Training können dabei helfen, Albträume zu vermeiden.
  • Selbstbewusstsein: Wer das Gefühl hat, sein Leben nicht im Griff zu haben, leidet häufiger unter Albträumen. Versuche also, ein selbstbestimmteres Leben zu führen und Deine Wünsche und Ziele durchzusetzen.

Falls Du dennoch unter chronischen Albträumen leidest, solltest Du einen Arzt oder Psychotherapeuten aufsuchen. Ein gesunder Schlaf ist wichtig und Schlafprobleme solltest Du nicht auf die leichte Schulter nehmen.

Kurz gesagt:

Träume sind so alt wie die Menschheit und auch Tiere verarbeiten im Schlaf ihren Alltag. Träume können Dir wichtige Hinweise für Dein Leben und den ein oder anderen Denkanstoß geben. Wer ein Traumtagebuch führt, ist hier klar im Vorteil. Bedenke aber, dass ein Traum nicht real ist und das Gehirn teilweise sehr chaotische Bilder produzieren kann. Ab und zu auftretende Albträume solltest Du also möglichst mit Humor nehmen.

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