Start Lifestyle So jung wie ich mich fühle – Die neuen Alten: Fit wie nie zuvor

So jung wie ich mich fühle – Die neuen Alten: Fit wie nie zuvor

von Lieselotte Wever
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älteres Paar tanzt fröhlich unter Palmen

Unter Senioren sind sie immer häufiger anzutreffen: die neuen Alten. Fit, unternehmungslustig und attraktiv nehmen sie an vielen Lebensbereichen teil. Ihr Alter machen sie nicht zum Maßstab für bestimmte Verhaltensweisen. Es wird Zeit, dass in der Gesellschaft ein Umdenken über die ältere Generation einsetzt.

Die neuen Alten: Was, schon 70?

Es passiert seit einigen Jahren häufiger: Jemand wird um seine Altersangabe gebeten und löst Erstaunen aus. „Was, Sie sind schon 70? Das hätte ich nie gedacht!“ Oder: „Das glaube ich jetzt nicht. Sie machen einen Scherz!“ Bei den Reaktionen handelt es sich meistens nicht bloß um höflich gemeinte Komplimente, sondern um echte Verblüffung. Es ist wirklich oft schwer zu glauben, wie viele Jahre das vitale Gegenüber schon zählt.

Senioren von heute: Aussehen ist wichtig

Schon optisch wirken heutige Senioren meist deutlich jünger als ihr wahres Alter erwarten lässt. Sie kleiden sich bunter und modischer als die vorherigen Generationen älterer Menschen, bei denen konservative Schnitte sowie gedeckte Farben wie Braun, Beige, Grau und Schwarz dominierten, ergänzt um etwas Marineblau und Lodengrün. Von dekorativer Kosmetik machen Seniorinnen heute deutlich intensiver Gebrauch als einst. Geschickt geschminkt und frisiert sehen ältere Damen gleich viel frischer aus. Ältere Herren betonen ebenfalls ihre optischen Vorzüge stärker als früher.

Die neuen Alten wissen aber auch genau, dass Garderobe und Make-up nicht genug sind. Sie wollen nicht nur möglichst lange jünger aussehen, sondern sich auch so fühlen. Ohnehin haben Umfragen ergeben, dass sich die meisten Menschen jünger fühlen als sie sind. 40-jährige fühlen sich wie 30, 65-jährige wie 50.

Gesund und gut für die Figur: Sport

Es sollte nicht verwundern, wenn 65-jährige ganz selbstverständlich ein Fitnessstudio aufsuchen, joggen oder schwimmen. Sie wollen es einfach. Ihr erster Impuls Sport zu treiben ist nicht immer zwingend der Gedanke daran, dass sportliche Bewegung gesund ist, den Körper langsamer altern lässt und das Leben verlängern kann. Sie leben ihren Bewegungsdrang aus und merken dabei, wie gut es ihnen tut. Sind moderne Senioren also einmal nicht in zeitgemäßer Garderobe anzutreffen, dann höchstwahrscheinlich im Sportdress. Scheinbar wie von selbst behalten sie bis ins hohe Alter eine drahtige Figur, gute Beweglichkeit und ein insgesamt jüngeres Aussehen. 

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Ein Geheimnis der neuen Alten: gewisse Schwächen akzeptieren

Das Geheimnis vitaler Senioren liegt außerdem darin, dass sie durchaus akzeptieren, dass sie alt sind. Deswegen ergeben sie sich aber nicht Erwartungen an ein inzwischen antiquiertes Rollenklischee, wie es noch in einigen Köpfen steckt. Die jungen Alten wissen sehr wohl um ein paar Schwachstellen ihres Körpers. Dazu gehört, dass ältere Menschen einen anderen Ernährungsbedarf haben als in jungen Jahren. Begriffe wie Cholesterinspiegel, Diabetes, Blutdruckkontrolle, Herzschwäche oder Sodbrennen spielen im fortgeschrittenen Leben eine bedeutendere Rolle. Mit einer darauf abgestimmten altersgerechten Ernährung tragen Senioren erheblich zu einer besseren Gesundheit im Alter bei.

Beim Gehen kann es hin und wieder Probleme geben, die sich auch mit Sport nicht beheben lassen. Stöckelschuhe sind eines Tages nicht mehr drin, aber selten ein Grund, sofort zu orthopädischen Schuhen zu wechseln. Flache Schuhe gibt es in so schicken Modellen, dass sie ein elegantes Outfit ganz selbstverständlich abrunden.

Es gehört auch zum Geheimnis der neuen Alten, ihr Alter in Jahren zu akzeptieren statt zu verdrängen. Sie versuchen gar nicht erst, mit der Jugend in Konkurrenz zu treten. Sie kennen ihre Grenzen beziehungsweise betrachten sich als vitale Senioren mit eigenem Stil. Es ist ihnen völlig bewusst, wie lächerlich es aussähe, die Modetrends der jungen Generation aufzugreifen. Dabei beziehen sie auch selbstkritisch ihren eigenen Typ mit ein. Einigen Alten stehen Piercings durchaus, andere belassen es besser bei einer tollen Bikerjacke.

Tschüß, Seniorenteller! Adieu, Kaffeefahrten! Bye bye, Halma-Runde!

Was selbstbewusste und aktive Senioren überhaupt nicht mögen, sind Dinge wie fürsorglich zusammengestellte Seniorenteller mit Schonkost. Der Seniorenteller wirkt bevormundend und erinnert an Krankheit und Siechtum. Die neuen Alten von heute lassen sich damit kaum ködern. Sie wissen selbst, was ihnen bekommt. Anstelle eines Seniorentellers ordern sie lieber einen Salat oder Lachsfilet mit Gemüse.

Moderne Senioren sind außerdem zu aufgeklärt, um seltsame Kaffeefahrten zu buchen, die sich unterwegs als Verkaufsveranstaltungen irgendwo in der Pampa entpuppen. So viel Langeweile können sie gar nicht haben. Sie unternehmen genug in eigener Regie, manche führen sogar einen Terminkalender. Seniorennachmittage mit Halma-Runden, Gehirnjogging oder Dia-Vorführungen treffen bei ihnen ebenfalls auf sinkende Nachfrage.

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Neue Alte: noch einmal durchstarten

Unter den neuen Alten steigt die Zahl derer, die sich im Alter endlich langgehegte Wünsche erfüllen. So sehr völlig zu Recht davor gewarnt wird, nicht allzu viel auf später zu verschieben, weil es eines Tages dafür zu spät sein könnte, so intensiv holen die neuen Alten bisher Versäumtes nach:

  • Erkunden neuer Reiseziele
  • neue Hobbys
  • Marathontraining
  • Erlernen einer neuen Sprache
  • Universitätsstudium beginnen

Berufsbedingt vernachlässigte Freundschaften lassen viele Senioren nach dem Eintritt in den Ruhestand wieder aufleben. Manche finden eine neue Liebe oder ziehen um.

Senioren immer verfügbar? Pustekuchen!

Gelegentlich erwecken die neuen Alten mit ihren zahlreichen Aktionen den Unmut von Familienangehörigen, die gehofft hatten, die älteren Familienmitglieder nach dem Eintritt ins Rentenalter als stille Reserve für gelegentliche Hilfe im Haushalt oder bei der Kindererziehung jederzeit verlässlich verfügbar zu haben. Hier pochen nun immer mehr Senioren auf ein Leben nach ihren eigenen Vorstellungen und sagen auch mal nein. Terminabsprachen mit Oma oder Opa werden zunehmend zur Normalität.

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Die neuen Alten und ihre Gelassenheit

Noch etwas fällt auf an den neuen Alten: ihre entspannte Gelassenheit. Ganz offensichtlich sind viele von ihnen unbelastet von Stress, Konkurrenzdenken und Pedanterie. Sie wirken tolerant und können auch mal Fünfe gerade sein lassen. Dinge, über die sie sich früher aufregen konnten, lassen sie heute kalt. Es ist ihnen dazu gleichgültiger als vielen jüngeren Menschen, was andere über sie denken.

Einher mit dieser Gelassenheit geht auch ein verstärktes Glücksgefühl. Ihre Lebenserfahrung und das Überwinden früherer Lasten lassen heutige Senioren beschwingt ihre Lebensphase genießen. Die moderne Medizin trägt wesentlich dazu bei, dass der Alterungsprozess heutzutage lange auf einem Niveau gehalten werden kann, das ein selbstbestimmtes und aktives Leben erlaubt.

Neue Alte? Was ist mit Altersarmut? Wo sind die kranken und einsamen Senioren?

Vielleicht überrascht dieser Artikel. Altersarmut, Alterseinsamkeit und Alterssiechtum beherrschen einen Großteil der Schlagzeilen, wenn es um alte Menschen geht. Es sieht so aus, als könnten sich nur Reiche ein Alter in Wohlstand, Gesundheit und Freude erlauben. Alter wird häufig gleichgesetzt mit Armut, Einsamkeit, Depression, Krankheit und Gebrechen. Verarmte, kranke und zurückgezogen lebende Alte sind den Schlagzeilen zum Trotz glücklicherweise eine Minderheit.

Das Alter als letzter Lebensabschnitt enthält heute im Normalfall eine lange Phase eines relativ gesunden Lebens. Das Gros der Senioren von heute wirkt jünger und fühlt sich auch so. Die neuen Alten haben in ihrem Leben vieles gemeistert und freuen sich über ihre immer noch vorhandene Energie für ein spannendes und abwechslungsreiches Leben.

Die neuen Alten: später in Rente?

Diskussionen zum einen späteren Renteneintritt drehen sich um viele Faktoren. Einer davon betrifft auch das Phänomen der neuen Alten, die beim Renteneintrittsalter wesentlich fitter sind als ihre Vorgänger. Viele Rentner könnten ohne weiteres noch länger arbeiten, manche wollen es sogar, während andere Berufstätige schon mit Mitte Fünfzig kaum noch können. Dies hängt neben der persönlichen Verfassung natürlich auch von den ausgeübten Berufen ab. Andererseits haben zahlreiche Alte ihre Fitness einem diese begünstigenden Lebensstil zu verdanken, während andere durch ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel oder ausuferndem Alkohol- oder Nikotinkonsum vorzeitig gealtert sind. Rentenmodelle mit flexiblen Renteneintrittsoptionen wären sehr zu begrüßen.

Kurz gesagt

Komfortablere Lebensbedingungen, bessere Ernährung, medizinischer Fortschritt und ein erhöhtes Gesundheitsbewusstsein tragen dazu bei, dass Menschen heute langsamer altern. Auch innerlich bleiben sie länger jung. Die sogenannten „neuen Alten“ symbolisieren diesen Wandel der älteren Generation. Sie wirken optisch jünger und verhalten sich heute in vielem anders als noch ihre Eltern. Nach dem Renteneintritt ziehen sie sich passiv nicht „aufs Altenteil“ zurück. Stattdessen probieren sie Neues aus und holen nach, wofür sie früher keine Zeit hatten. Sie definieren Alter neu.

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