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Kinderbücher: Die besten Klassiker zum Vorlesen und Selberlesen

von Philipp Senge
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ein aufgeschlagenes Buch auf dem eine Szene mit Hund und ein Mädchen mit rotem Regenschirm aus der Geschichte zu sehen ist

Manche Bücher verlieren niemals an Faszination und Aktualität. Im Laufe der Zeit werden sie zu Klassikern. Das gilt für Bücher aller Genres. Auch für Kinderbücher. Sie werden bereits seit vielen Jahren und sogar schon Jahrzehnten gerne gelesen und vorgelesen. Zehn Kinderbuch-Klassiker für Dich und Dein Kind haben wir zusammengestellt.

Zehn Bücher, die Kinder seit Jahrzehnten begeistern

Vorlesen oder selber lesen lassen?

Die zehn Kinderbuch-Klassiker, die wir Euch vorstellen möchten, sind für Kinder im Vor- und Grundschulalter geeignet. Nicht alle gleichermaßen für alle Altersgruppen. Das hängt aber letztlich sehr stark von Deinem Kind ab. Grundsätzlich kannst Du alle Bücher Deinen Kindern vorlesen. Das solltest Du auch tun. Deinem Kind und Dir wird es viel Spaß machen. Auch im Grundschulalter lassen sich Kinder noch gerne vorlesen. Denn auch, wenn Dein Kind bereits lesen gelernt hat, wird es noch eine Weile dauern, bis es eine längere und spannende Geschichte selber lesen kann. Die Übergänge sind aber fließend und Du wirst letztlich am besten wissen, wann Dein Kind so weit ist.

1. Räuber Hotzenplotz

Der Räuber Hotzenplotz gilt als der berühmteste Räuber Deutschlands. Erfunden und geschrieben hat ihn Ottfried Preußler. Der erste von insgesamt drei Bänden erschien 1962. Bei den Hauptcharakteren handelt es sich durchweg um die klassischen Figuren eines Kasperle-Theaters:

  • Kasperl
  • Seppel
  • Großmutter
  • Polizist
  • Räuber
  • Zauberer
  • Krokodil

In den ersten beiden Bänden versuchen vor allem Kasperl und Seppel, den Räuber Hotzenplotz dingfest zu machen. Dabei lassen sie sich immer wieder Tricks einfallen, um den Räuber zu fangen. Der ist jedoch ein ziemlich fieser Kerl und lässt sich nicht so leicht austricksen. Kasperl und Seppel geraten mitunter in arge Bedrängnis. Letztlich geht aber alles gut. Die drei Bände bauen inhaltlich aufeinander auf und Ihr solltet sie daher der Reihe nach lesen. Wenn Euch das Räuber-Hotzenplotz-Fieber erst richtig gepackt hat, könnt Ihr Euch auch Verfilmungen ansehen oder Hörspiele anhören. Wenn Ihr Kasperle-Puppen habt, könnt Ihr den Stoff sogar noch selber umsetzen. Der Thienemann-Verlag empfiehlt den Räuber Hotzenplotz ab sechs Jahren. Er eignet sich aber durchaus auch für Fünfjährige.

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2. Die kleine Hexe

„Die kleine Hexe“ ist ein weiterer Kinderbuch-Klassiker von Ottfried-Preußler. Das Buch handelt von der kleinen Hexe, die gerade einmal 127 Jahre alt ist. Damit ist sie noch nicht alt genug, um mit den großen Hexen auf dem Blockberg zu feiern. Genau das möchte die kleine Hexe aber und geht heimlich hin – natürlich wird sie erwischt. Weil aber auch Hexen keine Unmenschen sind, bekommt sie eine Chance. Sie darf im nächsten Jahr beim Hexentreffen dabei sein, wenn sie ein Jahr lang beweist, dass sie eine gute Hexe ist. Darüber, was eine „gute Hexe“ ist, gibt es scheinbar sehr unterschiedliche Auffassungen. Eine richtige Hexe hat böse zu sein. Genau das war die kleine Hexe aber gar nicht und soll nun auch im nächsten Jahr wieder nicht am Hexentreffen teilnehmen dürfen. Sie beschließt, den großen Hexen mal so richtig zu zeigen, wie böse sie sein kann…

Die spannenden und lustigen Abenteuer der kleinen Hexe mit ihrem Raben Abraxas erschienen 1957 zum ersten Mal. Sie eignen sich für Kinder ab sechs Jahren und werden vom Thienemann-Verlag verlegt.

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3. Emil und die Detektive

Emil und die Detektive ist wohl eine der berühmtesten Kinder-Detektiv-Geschichten überhaupt. Geschrieben hat sie Erich Kästner. In dem Buch geht es um Emil, der zum ersten mal alleine nach Berlin zu seiner Tante reisen darf. Im Zug wird er bestohlen. Das lässt Emil nicht auf sich beruhen und macht sich in Berlin auf die Jagd nach dem Räuber. Er bleibt nicht lange allein und bekommt bald Unterstützung von einer Berliner Jungs-Clique.

Emil und die Detektive erschien bereits 1929. Das merkt man dem Buch durchaus an. Die Namen wirken ein bisschen altertümlich, die Sprache ist kein Jugendslang und der Euro heißt noch Mark. Das stört Kinder in der Regel herzlich wenig und so begeistert Emil und die Detektive nach wie vor die Kinder. Der Dressler-Verlag, in dem dieser Kinder-Klassiker erschienen ist, empfiehlt Emil und die Detektive ab 10 Jahren. Zum Selberlesen ist diese Empfehlung absolut zutreffend. Vorlesen kannst Du das Buch Deinen Kindern aber auch schon etwas früher. Es ist sprachlich aber wegen des Alters durchaus recht anspruchsvoll.

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Kinderbücher: Die besten Klassiker zum Vorlesen und Selberlesen

4. Das doppelte Lottchen

Rund 20 Jahre nach Emil und die Detektive erschien 1949 ein weiteres bekanntes Buch von Erich Kästner: Das doppelte Lottchen. Im Vergleich zu vielen anderen seiner Kinder-Bücher wirkt „Das doppelte Lottchen“ sehr modern. Das liegt am Thema. In der Geschichte geht es um zwei Mädchen, die sich in einem Ferienheim kennenlernen. Schnell stellen sie fest, dass sie Zwillingsschwestern sind. Die eine lebt bei ihrem Vater, die andere bei der Mutter. Kurzerhand entscheiden sich die beiden Mädchen für einen heimlichen Rollentausch.

Es geht also um Scheidung und das für Kinder nicht immer einfache Leben in Patchworkfamilien. 1949 war das noch als ein Tabu-Thema. Das Buch war ein Skandal und galt lange Zeit als nicht empfehlenswert. Heute sieht das anders aus. Trennung und Patchworkfamilien sind deutlich häufiger. Einfacher ist die Situation für alle Beteiligten deswegen noch lange nicht. Genau deswegen ist das doppelte Lottchen nach wie vor ein sehr aktuelles Buch – nicht nur für Kinder.

Der Dressler-Verlag empfiehlt es ab 10 Jahren. Das doppelte Lottchen ist sprachlich aber deutlich einfacher und nach heutigen Maßstäben kindgerechter als Emil und die Detektive. Dafür ist das Thema etwas anspruchsvoller.

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5. Pippi Langstrumpf

Heute kaum noch bekannt und vorstellbar, galten auch die Bücher von Astrid Lindgren in Schweden lange Zeit als skandalös. In ihren Büchern behandelt sie zum Teil überhaupt nicht kindliche Themen. Vor allem sprengen ihre Hauptfiguren gerne mal die Grenzen bürgerlicher Konventionen. Die berühmteste Vertreterin ist Pippi Langstrumpf. Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminz Efraimstochter Langstrumpf – um genau zu sein.

Pippi Langstrumpf ist neun Jahre alt, lebt mit ihrem Pferd und ihrem Affen alleine in der Villa kunterbunt. Dort macht sie den ganzen Tag, was ihr gefällt. Die beiden Nachbarskinder Tommy und Annika kommen sie regelmäßig besuchen und erleben mit Pippi die verrücktesten Abenteuer. Nicht immer zur Freude ihrer Eltern.

Der ersten Verleger, dem Astrid Lindgren ihre Geschichte anbot, lehnte das Buch prompt ab. Die Vorstellung, dass sich Kinder Pippi Langstrumpf als Vorbild nehmen könnten, passte ihm gar nicht. 1945 erschien das Buch zum ersten Mal in Schweden. 1949 erschien Pippi Langstrumpf in Deutschland. Insgesamt gibt es drei Pippi-Langstrumpf-Geschichten. Sie sind ab sechs Jahren zum Vorlesen geeignet.

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6. Der kleine Wassermann

Bereits im ersten Teil haben wir dir zwei Bücher von Ottfried Preußler vorgestellt und werden Dir auch in diesem Teil zwei weitere seiner Bücher vorstellen. Das erste ist „Der kleine Wassermann“. Der kleine Wassermann lebt mit seinen Eltern in einem Teich zwischen Muscheln, Schnecken und Fischen. Im und am Teich erlebt er viele verschiedene Abenteuer. Einige sind aufregender, andere ruhiger, vor allem aber sind sie abwechslungsreich. Der kleine Wassermann erschien bereits 1956 zum ersten Mal. Schon ein Jahr später wurde das Buch mit dem Deutschen Jugendbuchpreis ausgezeichnet. Der Thienemann-Verlag empfiehlt das Buch ab sechs Jahren. Weil die einzelnen Kapitel aber sehr kurz und auch bebildert sind, kannst Du das Buch durchaus auch schon früher vorlesen.

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7. Ronja Räubertochter

Ronja Räubertochter ist neben Pippi Langstrumpf eines von Astrid Lindgrens wilden, vor allem aber starken Mädchen. Ronja lebt mit ihrer Mutter, ihrem Vater Mattis und dessen ganzer Räuberbande auf der Mattisburg im Mattiswald. Dementsprechend rau geht es bei Ronja zu. Die Geschichte erzählt vor allem von Ronjas Abenteuern, die sie alleine im Wald erlebt. Dort leben neben Räubern nämlich auch noch Graugnome und Wilddruden – keine netten Zeitgenossen. Dann gibt es da aber auch noch Birk, in den sich Ronja verliebt. Fatalerweise ist Birk ausgerechnet der Sohn des Anführers der Borkasippe – den Erzfeinden von Ronjas Sippe.

Bei „Ronja Räubertochter“ geht es durchaus wild, romantisch und auch verträumt zu. Gleichzeitig erzählt das Buch aber auch die Geschichte des Erwachsenwerden: Die erste Trennung von den Eltern, die erste große Liebe und viele andere Gefühlen sowie die Bildung einer eigenen unabhängigen Meinung.

Ronja Räubertochter ist im Oetinger-Verlag erschienen. Der empfiehlt das Buch ab zehn Jahren. Ihr könnt es aber auch schon früher gemeinsam lesen.

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8. Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer

Jim Knopf ist ein kleiner dunkelhäutiger Junge, der eines Tages in einem mysteriösen Paket mit einem ebenso rätselhaften Absender auf der Insel Lummerland ankommt. Die ist jedoch so klein, dass sie mit Jim Knopf überbevölkert ist. Sein bester Freund Lukas der Lokomotivführer beschließt daraufhin, die Insel mitsamt seiner Lokomotive Emma zu verlassen, um Platz zu schaffen. Die Rechnung hat er jedoch ohne Jim gemacht. Der beschließt nämlich, mitzukommen. Im Laufe der Zeit erleben sie die fantastischsten Abenteuer und kommen dabei bald auch dem Geheimnis von Jims rätselhafter Herkunft auf die Spur.

„Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ erschien 1960 im Thienemann-Verlag. Sein Autor ist Michael Ende. Das Buch wurde schnell zu einem riesigen Erfolg. Eine Fortsetzung findet die fantastische Reise der beiden Freunde in dem zweiten Band „Jim Knopf und die Wilde 13“. Der Verlag empfiehlt das Buch ab 8 Jahren. Das Buch eignet sich auch sehr gut zum Selberlesen. Dann solltest Du aber noch ein kleines bisschen länger warten. Der Stolz Deines Kindes nach 256 Seiten wird umso größer sein.

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9. Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch

Ebenfalls von Michael Ende stammt das Buch „Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch“. Es ist eines der letzten Bücher gewesen, das Ende geschrieben hat und erschien 1989. Es handelt sich um eine märchenhafte Geschichte in der Welt der Zauberer und Hexen. Genaugenommen geht es um eine Hexe und einen Zauberer, die einen Pakt mit dem Teufel geschlossen haben. Allerdings ist es ihnen nicht gelungen, innerhalb der Jahresfrist ihr Soll an bösen Taten als Gegenleistung zu erbringen. Die Geschichte spielt am Silvesterabend, den beiden bleibt also nicht mehr viel Zeit. In ihrer Verzweiflung schmieden sie einen teuflischen Plan: Sie wollen den Wunschpunsch brauen, der alle schlechten Wünsche in Erfüllung gehen lässt. Diese Wahnsinnstat wollen die Haustiere der beiden verhindern. Die beiden sind sich jedoch nicht ganz grün und beide nicht so recht für eine solche Heldentat gemacht. Ein Lauf gegen die Zeit beginnt.

Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch ist ein ebenso schaurig schönes wie lustiges Buch für Kinder ab acht Jahren. Die Kapitel sind durch Uhrzeiten ersetzt, die sich langsam aber unaufhaltsam Mitternacht nähern. Bei dem richtigen Lesetempo und ohne Unterbrechungen soll es sogar möglich sein, die Geschichte in Echtzeit zu lesen. Das Buch ist im Thienemann-Verlag erschienen.

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10. Das kleine Gespenst

Das kleine Gespenst wohnt seit jeher auf seiner Burg und tut niemandem etwas zuleide, der ihm nichts tut. Pünktlich um Mitternacht steht es Nacht für Nacht auf und dreht seine Runden durch das Schloss. Eines Tages schlägt die Turmuhr jedoch 12 Stunden zu früh am Mittag. Das kleine Gespenst steht wie gewohnt beim Glockenschlag auf – am helllichten Tag. Aus dem kleinen weißen Nachtgespenst wird eine schwarzes Taggespenst, das nun nicht mehr in seine Burg zurück kann. Für das Gespenst und die Bewohner der Stadt bricht eine turbulente Zeit heran, aber irgendwann möchte auch das kleine Gespenst wieder zurück in seine Burg…

„Das kleine Gespenst“ empfiehlt der Thieneman-Verlag ab 6 Jahren. Die Geschichte ist aber so liebenswert und kindgerecht, dass Du sie auch mit jüngeren Kindern lesen kannst. Für ältere Kinder ist es ein perfektes Erst-Lesebuch. Geschrieben hat es Ottfried Preussler und es erschien 1966 zum ersten Mal.

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Kurz gesagt

Besonders viel Spaß macht das Vor- und Selberlesen von Kinderbuchklassikern. Sie sind absolut zeitlos und ziehen auch heute noch Kinder in ihren Bann. Der Lesespaß ist gewissermaßen garantiert. Bücher kannst Du Deinen Kindern auch vorlesen, wenn sie bereits schon selber lesen können. Manche Geschichten sind spannend, aber zum Selberlesen noch zu schwer. Die Grenzen sind fließend. Im Laufe der Zeit wirst Du selber merken, was Du Deinem Kind schon zutrauen kannst.

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