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Ist Kiffen gefährlich?

von Philipp Senge
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zwei ältere kiffende Männer mit Canabis Pflanze

Jeder kennt es und hat es vielleicht sogar schon mal ausprobiert. Manche machen es regelmäßig. Die Rede ist ausnahmsweise mal nicht vom Sex. Es geht ums Kiffen. Gerade bei jungen Menschen ist der Konsum von Cannabis beliebt. Was genau passiert aber beim Kiffen und welche Gefahren birgt es?

Wie gefährlich ist Cannabis?

Cannabis ist in Deutschland die am stärksten konsumierte illegale Droge. Insbesondere bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist sie weit verbreitet. Spätestens, wenn Du Kinder in der Pubertät hast, wirst Du Dir daher früher oder später die Frage stellen: Wie gefährlich ist es, Cannabis zu konsumieren?

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Was ist Cannabis?

Streng genommen ist „Cannabis“ die Gattungsbezeichung für jede Art von Hanf. Die Hanfpflanze spielt sowohl als Nutzpflanze wie auch als Heilpflanze in der menschlichen Kultur weltweit seit mehreren Jahrtausenden eine große Rolle. Im alltäglichen Sprachgebrauch wird der Begriff heute vor allem für das Rauschmittel verwendet. Als Rauschmittel kommen aber nur bestimmten Hanfsorten in Frage. Die sogenannten Nutzhanfsorten enthalten so gut wie keine berauschenden Wirkstoffe.

Für die Verwendung als Medizin oder Rauschmittel kommen vor allem Teile die weiblichen Hanfpflanzen bestimmter Sorten in Frage. Die größte Konzentration an Wirkstoffen enthalten die unbefruchteten weiblichen Blütenknospen. Sie können geerntet und getrocknet werden. Diese getrockneten Blütenstände werden als Marihuana bezeichnet. Statt die ganzen Pflanzenteile zu trockenen, kann von den Blütenständen auch ein Harz geerntet werden. Es wird gepresst und ist unter dem Namen Haschisch oder einfach nur Hasch bekannt. Weitere gebräuchliche Bezeichnung für Hanf als Rauschmittel sind Dope, Shit oder Gras.

Wie wird Cannabis konsumiert?

Cannabis kann auf verschiedene Arten konsumiert werden. Am meisten verbreitet und bekannt ist das Kiffen. So wird das Rauchen von Cannabis bezeichnet. Das Harz oder auch die getrockneten Blüten werden dabei zerkleinert und häufig mit Tabak vermischt. Anschließend werden sie zu Joints gedreht oder in speziellen Wasserpfeifen, sogenannten „Bongs“, geraucht. In speziellen Pfeifen oder auch Inhalationsgeräten werden Cannabis-Produkte oft auch pur ohne Beimischung von Tabak konsumiert.

Cannabis kann nicht nur geraucht werden. Da die Wirkstoffe fettlöslich sind, können sie auch in Lebensmitteln verarbeitet und gegessen werden. Das geschieht häufig in Form von Keksen, sogenannten „Space Cookies“.

Cannabis-Pflanze
Wie gefährlich ist Kiffen? Dazu gibt es unterschiedliche Meinungen

Kiffen – immer ein Gesetzeskonflikt

Wer kifft, kommt in Deutschland wie in vielen anderen Ländern mit dem Gesetz in Konflikt. Dabei ist gar nicht mal der Konsum von Cannabis selbst verboten. Per Gesetz sind der Besitz und der Handel mit Cannabisprodukten verboten. Das gilt auch für den Anbau der Pflanzen und den Handel mit Samen für den Anbau. Ob Besitz und Handel mit Cannabis-Produkten zu rechtlichen Konsequenzen führen, hängt von verschiedenen Dingen ab. Eine wichtige Rolle spielt die Menge. Bei geringfügigen Mengen für den Eigenbedarf kommt es in der Regel nicht zur strafrechtlichen Verfolgung. Je nach Bundesland gibt es unterschiedliche Definitionen für geringfügige Mengen. Werden bei einer Person Kleinstmengen Cannabis entdeckt, wird es beschlagnahmt. Ob es zu einer Verfolgung kommt, entscheidet immer ein Staatsanwalt oder Richter abhängig vom Einzelfall.

Wirkung von Cannabis

Cannabis als Rauschmittel enthält verschiedene Stoffe, die unterschiedlich wirken können. Eine besonders starke Wirkung haben die Stoffe:

  • Tetrahydrocannabinol (THC)
  • Cannabidiol (CBD)
  • Cannabinol (CBN)
  • Cannabichromen (CBC)

Durch diese Wirkstoffe kann Cannabis Halluzinationen hervorrufen, aber auch beruhigend und schmerzlindernd wirken oder Brechreiz lindern. Darüber hinaus ist eine anti-epileptische Wirkung oder eine Senkung des Augeninnendrucks möglich. Welche Wirkung überwiegt, hängt von der Konzentration der einzelnen Wirkstoffe in den unterschiedlichen Cannabisprodukten ab. So hat Marihuana eher eine euphorisierende Wirkung während Haschisch eher beruhigend und dämpfend wirkt.

Die unterschiedlichen Eigenschaften macht sich auch die Medizin zunutze. Seit dem 01. März 2017 können Ärzte Schmerzpatienten Cannabis und Cannabis-Präparate unter bestimmten Voraussetzungen als Arzneimittel verschreiben. In diesem Fall übernimmt die Krankenversicherung die Kosten.

Was passiert beim Kiffen?

Beim Kiffen werden Cannabis-Produkte in erster Linie wegen der psychoaktiven Wirkungen konsumiert. Es kommt zu einer Stimmungsverstärkung und einem Verlust des Zeitgefühls. Darüber hinaus kommt es zu Veränderungen der Wahrnehmung. Konsumenten können durch die veränderte Sinneswahrnehmung mitunter Töne sehen. Auch Halluzinationen sind mögliche Wirkungen des Kiffens.

Speziell die veränderte Wahrnehmung kann aber auch Ängste auslösen, die sich zu Wahnvorstellungen entwickeln können. Insgesamt wirkt Cannabis bei Konsumenten stimmungsverstärkend. Dabei können gute Stimmungen ebenso verstärkt werden wie depressive Stimmungen.

psyschedelische Illustration
Ist Kiffen gefährlich? – Sicher ist: Kiffen kann depressive und psychedelische Wirkungen haben

Gesundheitliche Folgen von Cannabis-Konsum

Beim Kiffen wird Cannabis geraucht. Wie beim Tabakrauchen kann es dadurch zu gesundheitlichen Schädigungen der Atemwege und Lungen kommen. Wie schädlich der Cannabis-Konsum für den Körper jedoch genau ist, lässt sich nur schwer sagen. Als kritischer sind die psychischen Auswirkungen zu sehen. So können durch Cannabis-Konsum Depressionen verstärkt werden. Bei entsprechender Veranlagung kann auch Schizophrenie ausgelöst werden.

Besondere Vorsicht ist während der Schwangerschaft geboten. Cannabis kann vorzeitig Wehen auslösen. Bei Männern kann es die Bewegungsfähigkeit der Spermien beeinträchtigen.

Gefahren für Jugendliche besonders groß

Besonders groß sind die Gefahren von Cannabis für Jugendliche. Ihr Gehirn verfügt über besonders viele Rezeptoren, die auf die Wirkstoffe reagieren. Dadurch kann es zu nachhaltigen Veränderungen kommen. Speziell die Konzentrationsfähigkeit, das Kurzzeitgedächtnis oder auch die Motivation können negativ beeinflusst werden.

Doch alles ganz harmlos?

Die Gefährlichkeit von Cannabis ist umstritten. Beführworter halten Cannabis für nicht gefährlicher als Tabak oder Alkohol. Sie argumentieren häufig damit, dass die körperliche Abhängigkeit bei Cannabis geringer ist als bei den beiden legalen Rauschmitteln. Gegner des Cannabis-Konsums argumentieren vor allem damit, dass Kiffen ein Einstieg zu anderen härteren Drogen sein kann. Für beide Positionen gibt es Belege und Gegenbeweise.

In den Niederlanden und auch einigen Staaten der USA ist der Konsum und auch der Handel mit Cannabis unter bestimmten Auflagen legal. Auch in der Politik gibt es immer wieder Diskussionen, ob Cannabis in Deutschland legalisiert werden sollte oder nicht. Insbesondere Vertreter der Parteien „Die Linke“, „Bündnis90/Die Grünen“ aber auch der „FDP“ machen sich regelmäßig für eine Legalisierung stark.

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Kurz gesagt

Cannabis ist ein Rauschmittel wie Alkohol oder Tabak. Der Konsum solcher Mittel ist nie gesund und es besteht die Gefahr einer Abhängigkeit oder zumindest eines Konsums aus Gewohnheit. Allerdings lässt sich auch nicht sagen, dass Cannabis-Konsum gefährlicher ist als der Konsum von Tabak oder Alkohol. Die meisten schädlichen Folgen ergeben sich vor allem bei regelmäßigem oder sehr starkem Konsum. Eine wichtige Rolle spielen immer auch Konsummuster. Besonders problematisch ist Kiffen, wenn damit Probleme verdrängt oder Frust abgebaut werden sollen. Ein weiteres Problem ist in jedem Fall, dass Cannabis-Konsum in Deutschland fast unweigerlich zu Gesetzes-Konflikten führt. Dass Deine Kinder als Jugendliche mit Cannabis in Berührung kommen, wirst Du wahrscheinlich nie ganz vermeiden können. Umso wichtiger ist es, dass Du sie über die Gefahren und mögliche rechtliche Folgen aufklärst und ihnen einen verantwortungsvollen Umgang mit Genussmitteln vermittelst.

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