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Sollen wir uns ein Haustier anschaffen? Pro und Contra

von Thorben Grünewälder
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Junge träumt von einem Hund

Der Vater liebt Schildkröten, Mutter wird bei einem verschlafenen Mops schwach und die Tochter möchte natürlich am liebsten ein Pony. Dieser Satz trieft vor Klischees? Mag sein: Aber bei dem Gedanken an ein Haustier hat wohl jeder sofort ein bestimmtes Lieblingstier im Kopf. Die viel wichtigere Frage lautet aber: Sollen wir uns überhaupt ein Haustier anschaffen?

Ein Haustier ist kein Spielzeug

Tapsig, flauschig und selbst Urin auf dem Teppich oder die zerstörte Vase aus Großmutters Erbteil können wir ihnen einfach nicht übel nehmen – Tierbabys sind so unschuldig süß, dass wir schnell vergessen, dass der kleine Schäferhundwelpe eines Tages dem Postboten Angst und Schrecken einjagen wird. Doch bei der Entscheidung für ein Haustier sollte neben dem Herz auch der Kopf eine große Rolle spielen.

Sollen wir uns ein Haustier anschaffen? Pro und Contra

Sie werden ja so schnell erwachsen

Besonders Hunde und Katzen sind Lebewesen, die gerne ihren eigenen Kopf durchsetzen. Der Kater streunt durch die Nachbarschaft und der Husky möchte am liebsten jeden Tag einen Schlitten quer durch den Park ziehen. Wer mit so viel Energie nicht klar kommt, fühlt sich schnell überfordert und bereut die Anschaffung eines Tages.

Die ganze Familie entscheidet

Egoismus ist bei Familienangelegenheiten nie gut. Wenn sich Mutter oder Vater also einen Dobermann wünschen, der Haus und Hof bewacht, sollten auch die Kinder befragt werden. Folgende Fragen könnt Ihr im Kreise der Familie besprechen:
•    Möchte jedes Familienmitglied in Haustier?
•    Hat jemand Angst vor bestimmten Tierarten?
•    Sind Allergien bekannt?
•    Sind alle bereit, gemeinsam Verantwortung für das Haustier zu tragen?
•    Haben wir überhaupt genügend Platz im Haus oder in der Wohnung?
•    Wer kann auf das Tier aufpassen, wenn wir in den Urlaub fahren?
•    Können wir uns ein Tier auch finanziell leisten?

Besprecht diese Fragen in aller Ruhe. Jeder – besonders auch die Kinder – hat das Recht, Nein zu sagen oder Bedenken zu äußern. Gerade bei langlebigen Tieren ist es wichtig, dass die ganze Familie hinter der Entscheidung steht. So eine Katze kann schließlich durchaus 15 Jahre und älter werden.

Will ich so viel Verantwortung tragen?

Alltag, Arbeit und der normale Familienwahnsinn sind oft schon anstrengend genug. Ein Haustier kann da eine zusätzliche Belastung sein. Keinem – weder Euch noch dem Tier ist geholfen – wenn nach kurzer Zeit die Nerven blank liegen. Ein Tier ist ein Lebewesen. Es kann krank werden, launisch sein oder einen schlechten Charakter haben. All diese Dinge müssen berücksichtigt werden. Und natürlich kann ein Haustier auch sterben.

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Eine emotionale Bindung

Oft entwickeln sich Haustiere zu geliebten Familienmitgliedern. Sie trösten uns wenn wir traurig sind und begleiten uns durch das Leben. Der Verlust eines Tieres kann uns hart treffen. Bis auf Schildkröten und Papageien, werden Haustiere in der Regel nicht so alt wie wir Menschen. Ihr müsst Euch also mit dem Gedanken vertraut machen, dass das Tier eines Tages sterben wird. Verantwortung zu übernehmen bedeutet also auch, dem Tier bis zum letzten Atemzug beizustehen.

Wozu überhaupt ein Haustier?

Diese Frage mag kalt klingen, ist aber berechtigt. Aus welchem Grund möchtet Ihr Euch ein Haustier anschaffen? Soll ein Wachhund auf Euer Haus aufpassen? Möchtet Ihr mit einer Katze auf der Couch schmusen oder findet Ihr es faszinierend, wie der Wellensittich Wörter nachplappert? Vielleicht fühlt Ihr Euch ja auch einsam und hofft, dass ein treuer Begleiter wieder etwas Bewegung und Nähe in Euer Leben bringt. Was auch immer der Grund ist: Wichtig ist, dass Ihr nicht aus einer Laune heraus handelt. Ihr müsst Euch sicher sein, dass Ihr das Tier auch wirklich wollt. Und zwar nicht nur heute, morgen oder nächste Woche – sondern auch in zehn Jahren.

Sollen wir uns ein Haustier anschaffen? Pro und Contra

Ein Tier ist kein Psychologe

Natürlich können Tiere dabei helfen, Einsamkeit zu überwinden. Dein Hund oder Deine Katze sind aber überfordert, wenn sie Psychologe spielen sollen. Klammeräffchen und Haustiere vertragen sich nicht. Auch Tiere brauchen ihre Freiräume und Luft zum Atmen. Wenn Du Deine Gefühle oder Emotionen nicht unter Kontrolle hast, werden auch die treuesten Hunde und Katzen irgendwann Probleme bekommen und auffällig werden.

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Bewegung ist Leben…

Ein Stubentiger oder Kanarienvogel ist oft mit einer größeren Wohnung zufrieden. Anders sieht es mit Hunden, Hasen oder exotischeren Tieren wie Frettchen aus. Sie benötigen viel Auslauf. Rennen, springen und herumtollen liegen diesen Haustieren in den Genen. Den Bewegungsdrang zu unterdrücken quält sie nur unnötig und verursacht Krankheiten. Prüft also genau, ob Ihr dem Tier genügend Auslauf bieten könnt. Ein Park vor der Haustür oder ein großer Garten sind eine gute Voraussetzung. Gerade Hunde möchten gerne ohne Leine über eine Wiese sprinten und freuen sich über einen Bach in der Nähe.

Sollen wir uns ein Haustier anschaffen? Pro und Contra

…auch für Dich.

Du gehörst selbst eher zu der gemütlichen Sorte? Frischluft kennst Du nur aus der Flasche mit dem Raumerfrischer? Dann ist es Zeit, dass zu ändern. Studien belegen, dass Hundebesitzer, die viel Gassi gehen, gesünder sind und älter werden. Viel Bewegung hilft also Deinem Haustier und Dir selbst. Nach einiger Zeit wirst Du die morgendliche Runde im Park lieben. Vielleicht entdeckst Du so auch ganz neue Seiten an Deiner Heimat. Wenn der Park zu langweilig geworden ist, könnt Ihr gemeinsam mit dem Haustier die Wälder und Wanderwege der Region erkunden. Euer Haustier wird sich über die Abwechslung freuen.

Kurz gesagt:

Die Entscheidung für ein Haustier ist eine Entscheidung für ein Lebewesen. Tiere haben genau wie Du Gefühle und brauchen viel Zuwendung und Liebe. Erst wenn alle in der Familie mit der Anschaffung einverstanden sind, solltet Ihr auch wirklich zur Tat schreiten. Auch die finanzielle Belastung ist nicht zu unterschätzen. Tierarztbesuche, Futter und Medikamente können schnell ein Loch in die Haushaltskasse reißen. Sind alle diese Fragen geklärt, können Hunde, Katzen und auch exotischere Tiere aber eine echte Bereicherung für das Familienleben sein.

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