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Altersgerecht wohnen – die besten Tipps

von Lieselotte Wever
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Altersgerecht wohnen - die besten Tipps

Altersgerecht wohnen als Schlüssel zu einem Lebensabend in Würde: Die meisten Menschen möchten in ihrer Wohnung alt werden. Mit den richtigen Vorbereitungen ist dies oft selbst noch für hochbetagte Menschen möglich. Sogar eine beeinträchtigte Beweglichkeit oder chronische Erkrankung bedingt nicht zwingend den Umzug in ein Pflegeheim. Was macht altersgerechtes Wohnen aus?

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Altersgerecht wohnen hat viele Facetten

Für viele bedeutet altersgerecht wohnen, möglichst lange in den eigenen vier Wänden zu leben. Andere finden Gefallen am Gedanken, sich einer Senioren-Wohngemeinschaft anzuschließen. Mehrgenerationenhäuser sind ebenfalls immer wieder im Gespräch als Form altersgerechten Wohnens. Durchaus weiterhin eine Option ist der Umzug in ein Seniorenheim, wobei die attraktiveren Varianten ihren Preis haben, den sich nicht jeder leisten kann. Dieser Artikel behandelt das altersgerechte s Wohnen in der bisherigen Wohnung.

Altersgerecht: Wohnen ohne Barrieren

Altersgerechtes Wohnen beginnt bereits am Hauseingang und im Treppenhaus, nicht erst in der Wohnung.

Eingangsbereich altersgerecht gestalten

Bereits auf dem Weg zur Wohnung werden Stufen und Treppen für Senioren oft genug zum Hindernis. Nicht immer ist ein Hauseingang ebenerdig angelegt. Selbst nur zwei oder drei Stufen können für mobilitätseingeschränkte Personen zum unüberwindlichen Hindernis werden. Abhilfe schafft eine Rampe. Je mehr Stufen zu überwinden sind, desto länger muss jedoch die Rampe sein. Bei mehr als etwa fünf zu überwindender Stufen ist daher ein korrosionsgeschützter Treppenlift für den Außenbereich die bessere Alternative.

Treppenlift

Ebenfalls wichtig für die altersgerechte Gestaltung des Hauseingangs ist eine gute Beleuchtung einschließlich der Hausnummer und des Klingelbretts. Neben der persönlichen Sicherheit beim Betreten des Eingangsbereichs ist eine gute Ausleuchtung auch für etwaige Notarzt- oder Rettungsdiensteinsätze wichtig. Sie sollen unbedingt sofort ihren Einsatzort finden. Hier können Sekunden über Leben oder Tod entscheiden.

Das Treppenhaus soll ohnehin gut ausgeleuchtet sein, sonst wird es für jeden zur Stolperfalle. Für Mehrfamilienhäuser ohne Aufzug bietet sich die Anbringung eines Treppenlifts an. Voraussetzung ist dabei zum einen eine ausreichend breite und auch sonst baulich geeignete Treppe. Zum anderen muss der Vermieter oder die Gemeinschaft der Wohnungseigentümer dem Einbau eines Treppenliftes zustimmen.

Wohnbereich altersgerecht herrichten: Wohnzimmer und Flur

Altersgerechter Wohnraum bezieht die gesamte Wohnung mit ein. Erstaunlich, an was alles zu denken ist.

Zu Anfang gleich die Alltagsrisiken ausschalten

Am Anfang der Vorbereitungen für altersgerechtes Wohnen steht die Beseitigung von Stolperfallen. Ältere Menschen sind häufig nicht mehr so gut zu Fuß. Außerdem lassen im Alter das Sehvermögen und die Reaktionsfähigkeit nach. Auch die Einnahme bestimmter Medikamente kann das Sturzrisiko erhöhen.

Eine barrierefreie Wohnung soll einen Sturz bestmöglich vermeiden helfen. Schließlich ist bei Senioren oft ein Sturz der Auslöser für dauernde Pflegebedürftigkeit. Einige Stürze enden sogar tödlich.

Barrierefreies wohnen

Wo lauern in einer Wohnung Gefahren für Senioren? Welche Stolperfallen müssen entfernt oder gesichert werden? Unbedingt diese:

  • Türschwellen – für ebene Übergänge zwischen den Räumen
  • breite Türen – besonders wichtig für Bewohner mit Rollstuhl oder Rollator
  • Elektrokabel – wenn sie lose über den Boden laufen
  • Teppiche – insbesondere dicke Teppiche und lose liegende Teppiche
  • Treppen – vor allem mit ausgetretenen Stufen und fehlendem Geländer
  • niedrige Sitzgelegenheiten – erschweren das Aufstehen
  • dunkle Ecken – zum Beispiel schlecht ausgeleuchtete Räume
  • Unordnung – Gefahr durch herumliegende Gegenstände

Ein typisches Merkmal altersgerechter Wohnungen ist die Abwesenheit von Türschwellen. Die Bodenbeläge zwischen den einzelnen Räumen geben glatt ineinander über. Unterschiedlich farbige Bodenbeläge oder plan eingefügte andersfarbige Bodenbelagsstreifen können anstelle der Türschwellen einzelne Wohnbereiche voneinander abgrenzen. Elektrokabel sind wunderbar mit Kabelboxen oder Kabel leisten zu bändigen. Teppiche bleiben mit Antirutschmatten oder doppelseitigen Klebeband sicherer auf dem Boden.

Vieles kannst du selbst ausführen. Für Arbeiten wie an der Treppe oder der Elektrik bestellst du dir allerdings lieber einen Handwerker.

Nach diesen vor allem im Wohnzimmer und im Flur anfallenden Aufgaben für eine alterssichere Wohnung geht es mit den anderen Räumen weiter –als nächstes mit dem Badezimmer.

Alterssicheres Badezimmer

Rutschsichere Dusche

Eine ebenerdige Dusche folgt dem Grundgedanken einer schwellenfreien Wohnung für altersgerechtes Wohnen. Der Boden ist dabei leicht geneigt, gerade so viel, dass das Duschwasser überschwemmungsfrei abfließen kann. Die Standsicherheit ist durch den leicht schrägen Boden im Duschbereich nicht gefährdet. Trotzdem gehört in ein seniorenfreundliches Badezimmer ein rutschfester Boden. Besser als Anti-Rutsch-Gummimatten sind rutschsichere Fliesen. Zwar kann dir kein Fliesenhersteller hundertprozentige Sicherheit gegen Stürze auf nassem Boden garantieren. Rutschhemmende Fliesen haben sich aber als Risikominderung von Stürzen bewährt. Empfehlenswert sind Fliesen mit einer rauen Oberfläche. Die Rutschfestigkeitsklasse „R 10“ ist für die Sicherheit im Bad das Minimum. Noch besser ist die Bewertungsgruppe B nach GUV-I 8527 für „Bodenbeläge für nassbelastete Barfußbereiche“. Keine Sorge: Baumärkte und Fliesenleger wissen mit diesen Bezeichnungen etwas anzufangen. Idealerweise sind deine Bodenfliesen im Bad nicht nur barfußsicher, sondern auch rollstuhlgerecht.

Tipp: Rutschhemmend wirken außerdem kleine Bodenfliesen. Hier ist der Fugenanteil größer. Das von sich aus raue Fugenmaterial erweist sich als natürlicher Stopper von Rutschbewegungen.

Zur Ausstattung einer altersgerechten Dusche gehört auch ein pflegeleichter Plastikhocker. Er bedeutet vielen älteren Menschen eine bequeme Unterstützung beim Duschen und bringt zusätzliche Sicherheit.

Gerade im Badezimmer lauern für mobilitätseingeschränkte Senioren verschiedene Unfallrisiken. Doch du kennst bestimmt die Aussage: „Gefahr erkannt – Gefahr gebannt.“

Wer trägt schon unter der Dusche seine Brille? Eine zu hoch eingestellte Wassertemperatur kann zu schweren Verbrennungen führen. Daher sollte nicht nur in Haushalten mit Senioren, sondern allgemein mit seheingeschränkten Personen eine Duscharmatur mit Verbrühungsschutz installiert sein. Ihr spezieller Thermostat begrenzt die Wassertemperatur auf einen zuvor eingestellten Höchstwert, zum Beispiel 50 °C.

Hilfen für die Badewanne

Viele Menschen schätzen ein Wannenbad als entspannende Auszeit vom Alltag. Damit das auch im höheren Alter möglich bleibt, gibt es verschiedene Hilfsmittel für das Baden in der Wanne. Vor allem das Ein- und Aussteigen in die Badewanne bereitet Senioren häufig Probleme. Abhilfe schaffen hier Haltegriffe zum Ergreifen und Abstützen beim Ein- und Ausstieg in die Badewanne. Über die jeweils günstigsten Stellen für die Haltegriffe findest du bei Fachhandwerkern kompetenten Rat.

Großer Beliebtheit erfreut sich auch der Badewannenlift. Der Nutzer nimmt auf ihm ähnlich wie auf einem Stuhl Platz. Nach Betätigung der Absenkfunktion senkt sich der Sitz mit ihm auf dem Badewannengrund herab. Ist das Bad zu Ende, geht es umgekehrt wieder hinauf.

Dusche und Wanne sichern

Ein paar Sicherheitsvorkehrungen betreffen Dusche und Wanne gleichermaßen. So kann auch der Wannenboden gegen ein Ausrutschen gesichert werden. Vor allem, wenn die Badewanne mangels separater Dusche sowohl zum Baden als zum Duschen dient. Außer Anti-Rutsch-Matten gibt es ornamental gestaltete Rutschstopper aus Gummi oder Plastik zum Befestigen auf dem Wannenboden.

Wie an der Badewanne sind ebenso im Duschbereich Haltevorrichtungen empfehlenswert. Außer Haltegriffen gibt es hierfür auch längere Haltestangen.

Altersgerechtes Badezimmer

Toilettenbereich sichern

Oft ins Badezimmer integriert, gelegentlich in einem eigenen Raum: Stets soll auch das WC mit seiner direkten Umgebung in die altersgerechte Wohnungsgestaltung einbezogen werden. Barrierefreie Erreichbarkeit ist hier genauso wichtig wie Sicherheitsaspekte. Das WC muss ebenerdig angelegt sein, also nicht etwa wie ein Thron über eine Stufe erreichbar. Die Sitzhöhe hat dem allgemeinen Standard zu entsprechen – weder zu hoch noch zu niedrig. Seitlich an der Wand angebrachte Haltegriffe erhöhen den Benutzungskomfort und die Sicherheit.

Für Rollstuhlfahrer muss der Toilettenbereich besonders geräumig sein. Das gilt auch für den Platz am Waschbecken. Besondere Aufmerksamkeit erfordert zudem der Schwingungsbereich der Tür.

Altersgerechtes Schlafzimmer

Was bereits über das altersgerecht gestaltete Wohnzimmer gesagt ist, lässt sich großenteils auch auf das Schlafzimmer übertragen. Ein paar Besonderheiten gibt es allerdings.

Eine Maßnahme ist das Anbringen von einem selbstleuchtenden Lichtschalter oder Nachtlicht für das einfache und schnelle Auffinden im Dunkeln.

Die wichtigste „Baustelle“ ist jedoch das Bett. In jungen Jahren spielt die Höhe des Bettes eher eine untergeordnete Rolle. Futon, Boxspringbett oder eine Höhenvariante dazwischen ist vor allem eine Stilfrage, keine Höhenfrage. Ältere Menschen bevorzugen dagegen fast immer ein Bett mit höherer Liegefläche. Auch bei ihrer Matratze mögen sie keine Kompromisse. Beliebt sind Taschenfederkernmatratzen. Sie passen sich im Liegen dem Körper bequem an. Außerdem sind sie flexibel genug, um sich einem höher gestellten Kopfende anzupassen. Damit kommt ein weiterer wichtiger Punkt bei einem Bett fürs höhere Lebensalter ins Spiel: Es muss verstellbar sein. Beim Bett muss sich die Höhe der Liegefläche insgesamt sowie in einzelnen Bereichen nach oben sowie nach unten verstellen lassen. So können zum Beispiel Personen mit bestimmten Leiden wie Sodbrennen oder Herz- und Lungenleiden häufig nur mit erhöhtem Oberkörper schlafen.

Geschickte Lösung: Seniorenbett

Warum nicht gleich ein Seniorenbett kaufen? Es ist auf diesen Altersabschnitt perfekt abgestimmt. Interessenten können unter mehreren Modellen wählen. Bei der Auswahl sollte die Zukunft mit einbezogen werden. Das ideale Seniorenbett erleichtert selbst noch bei eventueller späterer Pflegebedürftigkeit den Alltag.

Seniorenbetten haben eine Liegehöhe beziehungsweise Sitzhöhe von ungefähr 60 cm. Beim darauf Sitzen sollten die Füße noch ganzflächig den Boden berühren. Eine große Hilfe bedeutet auch der Motor bei einem Seniorenbett. Er kann sowohl den – höherverstellbaren – Lattenrost hinauf- und hinunter bewegen als auch das obere und untere Ende anheben. Neben gesundheitlichen Aspekten bietet ein verstellbares Bett grundsätzlich mehr Lebensqualität. Lesen oder Fernsehen im Bett ist mit elektrisch angehobenem Oberteil wesentlich komfortabler als mit einer improvisierten Lösung. Solche Vorteile erfreuen also auch die noch rüstigen Senioren. Wenn sich später gesundheitliche Einschränkungen bemerkbar machen, bietet das Seniorenbett weiterhin die benötigten Funktionen für altersgerechtes Wohnen zu Hause.

Küche seniorengerecht gestalten

Die Küche ist in erster Linie ein Arbeitsraum. Eine altersgerechte Kücheneinrichtung berücksichtigt daher zwei Faktoren:

  1. Komfort
  2. Sicherheit

Alles muss gut erreichbar sein – weder zu hoch noch zu niedrig. Senioren sollen sich nicht mehr tief bücken müssen. Umgekehrt sollen sie auch nicht allzu sehr in die Höhe greifen müssen. Gelenkigkeit und Körperbalance lassen nun mal im Alter nach. Schwer erreichbare Stellen im Küchenmobiliar provozieren Haushaltsunfälle. Sie verführen außerdem dazu, auf Leitern oder Stühle zu steigern. Das ist bereits bei Jüngeren riskant und eine der häufigsten Unfallursachen im Haushalt.

In einer seniorengerechten Küche befindet sich stets eine Sitzgelegenheit für zwischendurch. Aus Platzmangel ist nicht jede Küche mit einem Esstisch und mit Stühlen ausgestattet. Daher sollte mindestens ein Stuhl in der Küche stehen – zum Ausruhen und für bestimmte gut im Sitzen ausführbare Tätigkeiten wie zum Beispiel Kartoffeln schälen.

Küchengeräte sollten einfach bedienbar sein. Neben guter Handhabung für schwächer gewordene Hände sollen sie auch technisch nicht zu kompliziert sein und außerdem keine nennenswerte Verletzungsgefahr darstellen.

Für Rollstuhlfahrer ist es ganz wichtig, dass Herd und Spüle unterfahrbar sind. Ohnehin bietet sich hier eine Spülmaschine an. Ebenso ist eine Mikrowelle ergänzend zum Herd praktisch für das einfache Aufwärmen bereits vorbereiteter Mahlzeiten.

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Altersgerecht wohnen mit Unterstützung

In der eigenen Wohnung das Alter verbringen ist sehr verbreitet. Anstrengend wird es häufig dadurch, wenn eine Wohnung nicht ausreichend an geänderte Lebensumstände im höheren Alter angepasst wurde. Selbst wenn sich eines Tages Pflegebedarf einstellt, ist dank Pflegediensten oder der Hilfe von Angehörigen oft noch lange oder sogar bis zum Lebensende ein Bleiben in der eigenen Wohnung möglich.

Was älteren Menschen zusetzen kann, ist Einsamkeit. Als Mühen des Alters gelten vielen Menschen das Nachlassen der Kräfte und gesundheitliche Beeinträchtigungen. Direkt befragt, nennen Senioren jedoch häufig etwas anderes an erster Stelle: Vereinsamung. Das liegt nicht nur daran, dass sie häufig weniger mobil sind und seltener hinaus unter Leute kommen. Schließlich können sie sich besuchen lassen oder telefonieren. Immer mehr von ihnen sind außerdem im Internet aktiv. Die Vereinsamung von Senioren hat eine andere Ursache: Je älter sie werden, desto mehr bisherige Wegbegleiter von ihnen sterben. Nicht selten haben Hochbetagte außer ihren Familienangehörigen niemanden mehr. Auch schützt Familie nicht automatisch vor Alterseinsamkeit, wenn sie räumlich weit verstreut lebt oder die Familienverhältnisse zerrüttet sind.

Das Knüpfen von Kontakten scheint im höheren Alter schwieriger zu sein als in jungen Jahren. Ein Hindernis dabei ist, wenn sich die Suche nach neuen Bekannten nur auf die eigene Altersgruppe konzentriert, die eben naturgemäß immer kleiner wird und dabei oft zurückgezogen lebt. So kommt es nicht selten zu einem unfreiwilligen Nebeneinanderher leben, bei dem der eine nichts vom anderen weiß.

Auswege aus einem anstrengenderen und ereignisärmeren Leben im Alter bis hin zur Einsamkeit bieten alternative Konzepte für altersgerechtes Wohnen – zum Beispiel:

Senioren-WG

Charakteristisch für eine Senioren-WG ist, dass jeder ein Zimmer zum Wohnen und Schlafen für sich hat. Räume wie Bad, Küche und Flur aber teilt er gemeinsam mit den anderen Mitgliedern der Wohngemeinschaft. Häufig gibt es für gemütliches Zusammensein zusätzlich einen Gemeinschaftsraum. Hier ist nur allein, wer vorübergehend mal Ruhe beziehungsweise Zeit für sich braucht. Einsam jedoch wird niemand in dieser Art des altersgerechten Wohnens. Erfahrungsgemäß unternehmen die Bewohner einer Senioren-WG regelmäßig etwas miteinander. Sie unterstützen sich gegenseitig im Alltag. Bei Pflegebedarf unterstützt der Pflegedienst in einer Senioren-Wohngemeinschaft ebenso wie in der allein bewohnten Wohnung. Auch wenn man sich in der Senioren-WG untereinander hilft: Als Ersatz für professionelle Pflege ist die hier eher freundschaftliche Hilfe nicht gedacht. Was in einer Senioren-WG zählt, ist das weitgehend erhaltene selbstbestimmte Wohnen in einer Gemeinschaft.

Mehrgenerationenhaus

Ein Mehrgenerationenhaus ist meistens ein Familienprojekt. Die älteste Genration lebt dabei üblicherweise im altersgerecht gebauten Erdgeschoss. Kinder und Enkel bewohnen die höheren Etagen. Untereinander unterstützen sich die Familienmitglieder wie sonst oft auch, nur dass sie jetzt zusammenleben und keine räumliche Distanz mehr überbrücken müssen. Kinder und Enkel unterstützen vor allem bei altersbedingten Problemen. Die ältere Generation wiederum hilft zum Beispiel im Haushalt oder bei der Kinderbetreuung. Bei Pflegebedürftigkeit kann selbstverständlich auch hier ein Pflegedienst engagiert werden. Gelegentlich bilden auch Nichtverwandte eine Wohngemeinschaft im Mehrgenerationenhaus.

Eine ganze Generation Familie steht im Garten und lächelt

Wohnpartnerschaften mit Studenten

In jüngerer Zeit hat sich eine weitere Form des altersgerechten Wohnens etabliert. Ist die Wohnung groß genug, vermietet der Bewohner ein Zimmer zur Untermiete an einen Studenten oder eine Studentin. Voraussetzung ist eine noch vorhandene gewisse Rüstigkeit des Senioren. Pflegeaufgaben kann ein Student natürlich nicht übernehmen. Er kann aber im Haushalt zur Hand gehen, den Garten pflegen, Einkäufe erledigen und Ähnliches. Hierfür bespricht der Untervermieter mit ihm ein festes Stundenkontingent. Im Gegenzug zur geleisteten Unterstützung kommt er seinem Untermieter beim Mietpreis entgegen. Für beide ergibt sich so eine Win-Win-Situation: Hilfe im persönlichen Alltag des Senioren gegenüber einer günstigen Wohngelegenheit für den Studenten. Erfahrungsgemäß ergeben sich hierbei anstelle eines reinen Zweckbündnisses oft herzliche Kontakte, die auch über das gemeinsame Wohnen hinaus andauern.

Wichtig: Wann Vermieter kontaktieren?

Während Haus- und Wohnungseigentümer bei der altersgerechten Umgestaltung ihrer Räume selbst entscheiden können, müssen Mieter bei bestimmten Veränderungen mit ihrem Vermieter Rücksprache halten und sich ein Einverständnis am besten schriftlich geben lassen. Insbesondere das Einbauen eines Treppenlifts oder Umbauten im Bad wie das Anbringen von Haltegriffen oder Verlegen rutschsicherer Fliesen sollten niemals ohne Zustimmung des Vermieters erfolgen. Auch beim Untervermieten eines Zimmers – zum Beispiel an einen Studenten – muss der Vermieter schriftlich zustimmen.

Für den Notfall vorsorgen

Selbst wenn du keine Pflege benötigst, kann bei dir ein gesundheitlicher Notfall eintreten. Mache dir daher bereits in guten Tagen Gedanken darüber, mit welchen Maßnahmen du im Notfall schnell Hilfe erhältst.

Im Kontakt bleiben

Lasse deine Kontakte nicht einschlafen und bleibe neuen Begegnungen gegenüber aufgeschlossen. Etwas dazu findest du bereits im Kapitel „Altersgerecht wohnen mit Unterstützung“. Regelmäßiger Kontakt, und sei es nur übers Telefon, halten dich im Bewusstsein der anderen. Bist du plötzlich nicht mehr erreichbar, fällt das auf. Jemand wird nachforschen, was los ist.

Notrufknopf

Bestimmt hast du schon Werbung für den Notrufknopf erhalten. Für Senioren ist der Notrufknopf durchaus eine Überlegung wert. Stell dir vor, du stürzt und kannst nicht wieder aufstehen. Das Telefon ist ebenso außer Reichweite wie etwas zu trinken. Der am Körper getragene Notrufknopf bewahrt dich davor, womöglich tagelang hilflos in der Wohnung zu liegen. Allein schon das Vorhandensein dieses kleinen Helfers bei dir beruhigt. Bei bestimmten Pflegestufen übernimmt die Pflegekasse einen Teil der Kosten.

Notfalltasche

Zum altersgerechten Wohnen gehört außerdem eine weitgehend fertig gepackte Notfalltasche für den Fall eines kurzfristigen Krankenhausaufenthalts. Da hinein gehören Dinge wie mindestens ein Nachthemd oder Pyjama, Unterwäsche für mehrere Tage und Hygieneartikel wie Waschzeug und Zahnputzutensilien. Denke auch an Lesestoff oder anderes zum Zeitvertreib. Einiges davon, zum Beispiel Zahnpasta, solltest du von Zeit zu Zeit gegen frische Artikel austauschen. Solltest du aber plötzlich ins Krankenhaus müssen, wirst du über deine im Voraus gepackte Notfalltasche froh sein. Du musst dich nur noch um eine Handtasche mit etwas Bargeld, Personaldokumenten, Handy, Schlüssel und ähnlichem kümmern.

Daten von Kontaktpersonen

Für einen Notfall, bei dem du möglicherweise nicht mehr kommunikationsfähig bist, halte an gut sichtbarer Stelle eine oder mehrere Kontaktadressen mit Telefonnummern parat. Diese können zum Beispiel in einer Klarsichthülle innen an deiner Eingangstür befestigt sein.

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Fazit

Altersgerecht wohnen erleichtert den Alltag. Wer sein Haus oder seine Wohnung an Altersbeschwerden einschließlich einer Mobilitätseinschränkung anpasst, hat gute Aussichten, in seinem Zuhause alt zu werden. Die meisten Menschen möchten im Alter weiterhin in ihrer vertrauten Umgebung leben. Je früher sie sich über ein altersgerecht ausgestattetes Heim Gedanken machen, umso besser.

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