Start GesundheitEssen & Trinken Die besten Kochbücher – Geheimtipps aus der Redaktion: 2 Empfehlungen zur Grillsaison

Die besten Kochbücher – Geheimtipps aus der Redaktion: 2 Empfehlungen zur Grillsaison

von Lieselotte Wever
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Glühender Grill mit Spießen drauf und jemand pinselt das Gemüse mit Öl ein

Bratwürste und Steaks sind die Standardauflagen auf deutschen Grills. Warum auch nicht? Sie schmecken fantastisch und sind inzwischen sogar in vegetarischen und veganen Varianten erhältlich. Fisch und Gemüse kommen ebenfalls gern auf den Grill. Wenn Du Dich damit zufriedengibst, verpasst Du allerdings weitere wahnsinnige Geschmackserlebnisse. Wir stellen Dir jetzt zwei Bücher vor, die das Verhältnis zwischen Dir und Deinem Grill grundlegend ändern werden.

Glühender Grill mit Spießen drauf und jemand pinselt das Gemüse mit Öl ein
Buntes Gemüse auf Spießen und Folienkartoffeln vom Grill sind sehr lecker zum Steak – aber es gibt noch viel mehr zu entdecken!

Der Grill: zu schade, um immer das gleiche draufzulegen

Klar, den Grill anheizen und etwas Leckeres darauflegen ist einfach. Ein bisschen Warten ist gleichzeitig Vorfreude auf den Moment, wo heiße Bratwürste oder Steaks endlich auf dem Teller landen und ihre köstlichen Röstaromen Nase und Gaumen kitzeln. Wer auf eine Grillparty geht, erwartet genau das – und bekommt es meistens genauso.

Sorge doch mal für Abwechslung und überrasche Deine Gäste nächstes Mal mit nie erlebten Kreationen! Keine Angst: Damit kannst Du gar nichts falsch machen. Im Gegenteil: Deine Gäste werden begeistert sein und noch hinterher lange von Deiner Grillparty schwärmen. Zugegeben, ein bisschen mehr Mühe als bisher machen die neuen Grillspezialitäten schon. Aber der Genuss und die Komplimente für Dich machen alles wieder wett.

1.: Steven Raichlen’s Planet Barbecue

„Planet Barbecue“ setzt Du am besten ganz oben auf Deine Wunschliste für Kochbücher. In dem Buch gehst Du auf Grill-Weltreise. Dich erwarten in dem broschierten Band rund 200 Rezepte aus mehr als 50 Ländern, verteilt auf circa 500 Seiten mit einem Gesamtgewicht von beinahe 1,5 kg.

Wer ist Steven Raichlen?

Der US-Amerikaner Steven Raichlen gilt bei seinen Landsleuten quasi als Barbecue-Papst. Dort hat er eine eigene TV-Show und gründete außerdem seine „Barbecue University“. Seine zahlreichen Bücher wurden in viele Sprachen übersetzt, darunter sein „Planet Barbecue“ ins Deutsche.

Was genau ist Barbecue?

Ist Barbecue nur ein anderes Wort für Grillen? Nein, aber Grillen ist ein wesentliches Element beim Barbecue. Das Wort wird für mehreres verwendet:

  • Als Garmethode bezeichnet Barbecue ein eher langsames Garen von Fleischstücken bei mäßiger Temperatur im Rauch eines Holzfeuers. Einst geschah dies in einem speziellen Ofen, wobei das Fleisch nicht direkt über dem Feuer beziehungsweise der Glut garte, wie es beim Grillen der Fall ist. Noch früher wurde das Fleisch in einer Erdgrube gegart, in der eingebrachte Glut für ausreichend Hitze sorgte.
  • Besonders populär war Barbecue in den Südstaaten der USA, von wo es allmählich die übrigen US-Staaten eroberte und schließlich auf der ganzen Welt Freunde fand. Dabei erweiterte der Begriff Barbecue seine Bedeutung: Heute steht Barbecue beziehungsweise BarBQ, Bar B. Q. oder BBQ vor allem für Veranstaltungen mit Speisen vom Grill oder Grillpartys allgemein sowie die dabei typischen Gerichte wie gegrillten und gewürzten Fleischspeisen, Soßen, Beilagen und Salaten.

Rezepte von Stockbrot bis Haute Cuisine

„Planet Barbecue“ ist prallvoll mit faszinierenden Rezepten. Beim Durchblättern wechseln sich kulinarische Verlockungen ab, dass es einem fast den Atem verschlägt. Ein paar verraten wir gleich mal:

  • Armenisches Stockbrot
  • Gegrillte Hähnchenbrust mit Zitronengras und Curry
  • Lammspieße mit Erdnusskruste
  • Kobe-Rind-Sliders
  • Kotelettrippchen mit süßer Sojaglasur
  • Rumänische Hackfleischwürste
  • Paul-Newman-Burger
  • Lachs mit belgischer Kirschbierglasur
  • Gegrillte Austern mit Ingwer, Sojasauce und Marmelade
  • Gegrilltes Brot mit Schokolade

Na, neugierig geworden und Appetit bekommen? Dazu gibt es abwechslungsreiche Vorschläge für Salate, Gemüsebeilagen, Dips und Süßes sowie vegetarische Köstlichkeiten.

Originelle Barbecue-Rezepte aus aller Welt, abgeschmeckt mit Humor

Unter der Vielzahl der Rezepte rund ums Barbecue und Grillen befinden sich ein paar, die zusätzlich Aufmerksamkeit erregen. Da sind beispielsweise die T-Bone-Steaks „Caveman“ zu nennen. Sie wurden möglichst originalgetreu einer Zubereitungsmethode nachempfunden, wie sie gut vorstellbar bereits von Steinzeitmenschen praktiziert wurde. Oder das argentinische Steak-Rezept mit dem launigen Namen „Herzstillstand“: Dabei handelt es sich um das Rezept eines Grillrestaurants in Buenos Aires, bei dem ein Rumpsteak mit Speck und Spiegeleiern plus Chimichurri-Soße extrem üppig zubereitet wird. Das Farbfoto des Gerichtes strahlt unfassbare Delikatesse aus.

Auch neue Sichtweisen aufs Grillen vermittelt das Buch. Wusstest Du, dass Du Dein Steak auf Fichtenzweigen grillen kannst, wobei die Fichtennadeln ein tolles Aroma verleihen? Einen vergleichbaren Effekt erzielst Du mit Lachs auf einem Zedernholzbrett, bei dem das Holz sein Zedernaroma überträgt.

Wissen und Hintergründe zu Barbecue und Grillen

Steven Raichlen geizt in „Planet Barbecue“ außerdem nicht mit unterhaltsamem Wissen. Er stellt Köche, Restaurants und Barbecue-Gebräuche aus vielen Ländern in Wort und Bild vor. Ebenso informiert er über Fleischsorten und Zubereitungsformen, die Du garantiert nicht alle kennst. Das ganze Buch ist ein Fundus an Informationen.

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2.: Burger Unser

Für „Burger Unser“ zeichnet gleich ein Kollektiv verantwortlich: als Autoren Hubertus Tzschirner, Nicolas Lecloux, Dr. Thomas Vilgis, Nils Jorra und Florian Knecht sowie als Fotograf Daniel Esswein. Das Buch ist überzeugender Beweis dafür, dass das Sprichwort „Zu viele Köche verderben den Brei“ keineswegs zutreffen muss. Isst Du gerne Burger? Dann wird „Burger Unser“ zu Deiner Offenbarung werden.

„Burger Unser“: als Titel etwa zu gewagt?

Zugegeben, wir mussten zunächst schlucken, als wir erstmals diesen Titel erblickten: „Burger Unser“ und darüber zwei Hände in Gebetshaltung, zwischen sich einen Burger – eindeutig abgeleitet vom christlichen Gebet Vaterunser und Albrecht Dürers berühmtem Gemälde der betenden Hände. Geht das nicht zu weit? Es heißt allerdings später im Gebet „unser tägliches Brot gib uns heute“. Dieses Brot kann heute durchaus ein Burger sein.

Klar, wahrscheinlich ging es den Autoren um den absehbaren Aufmerksamkeitseffekt. Aber sie entwickelten den Titel bestimmt mit Augenzwinkern und vertrauten darauf, dass Gott Humor hat, auch wenn mancher Zeitgenosse bei Religion keinen Spaß versteht. Und gibt es nicht auch eine Grill-Bibel? Außerdem können Burger richtig zubereitet so lecker sein, dass man sie ruhig vergöttern oder anbeten darf – selbstverständlich im übertragenen Sinn.

„Burger Unser“ macht Dich zum Burger-Experten

„Burger Unser“ beantwortet Dir sämtliche Fragen über Burger, selbst jene, von denen Du bisher gar nicht wusstest, dass es sie gibt. Das großformatige Buch mit annähernd 300 Seiten und einem Gewicht von fast 2 kg behandelt alle Aspekte, die man sich beim Thema Burger überhaupt denken kann. Drei Lesebändchen in Hellbraun, Mittelbraun und Dunkelbraun helfen Dir beim Stöbern im Buch.

Neben Rezepten für Burger, Soßen, Beilagen und natürlich auch Buns erfährst Du ausführliche Details zur Geschichte des Burgers, erhältst einen kleinen Kurs in Fleischkunde, Infos zu verschiedenen Zubereitungsmethoden und erfährst, wo die Autoren die besten Burger-Läden in Deutschland, Österreich und der Schweiz verorten. Natürlich fehlt auch ein umfangreiches Glossar nicht, das von Ascorbinsäure bis Zimtblüte reicht. Darin findest Du unter anderem Begriffe erklärt wie Hirschbirnensaft, Liquid Smoke, Purple Curry, Vulcano-Speck und Yuzu, und Du liest, welche Vorteile eine Käseglocke beim Burgerbraten haben kann.

Himmlische Burger-Rezepte

Es fällt uns leicht und passt zum Buchtitel, die enorme Vielfalt der Burger-Rezepte darin als himmlisch zu bezeichnen. Eine kleine Auswahl der Rezept-Namen soll Dir einen Eindruck geben:

  • La Vie en Brie
  • Der Saupreis
  • Oh Berschine!
  • Der Germane
  • Der fliegende Holländer
  • Little Umami-Boy
  • Per Auster ad Astram
  • Welcome to the Jungle
  • Korearibik Burger
  • Ente gut

Bei einigen Kreationen erschließen sich die Zutaten erst direkt im Rezept. Du findest neben dem bekannten Cheeseburger die Burger-Unser-Interpretation eines Klassik-Burgers. Daneben werden Dich außergewöhnliche Burger-Varianten überraschen wie das „Schnecksche“, welches unter seinen Zutaten 250 g Schneckenfleisch und 50 g Pfifferlinge aufführt. Oder probierst Du lieber „Chez Fritz“? Hier stand die berühmte südfranzösische Fischsuppe Bouillabaisse Pate. Süße Burger wie „Cabana Banana“ oder „Puff Daddy“ setzen einen spannenden Kontrast zu den pikanten Burger-Genüssen. Nach den 10 Burger-Geboten zubereitet werden Deine Burger bestens gelingen.

So einfallsreich wie bei den Burger-Rezepten geht es bei den übrigen Speisen zu, die ein Burger-Gericht abrunden. Und für die Pattys sind unterschiedliche Varianten der Fleischsorten und Fleischteile aufgeführt.

Beim Blättern durch die Rezepte kannst Du Dich an den appetitanregenden Burger-Abbildungen geradezu berauschen. Eingeblendet ins Bild ist der jeweilige „Sauereifaktor beim Essen“. Selbst eine 10 von 10 (10/10) wird dir egal sein, denn Du wirst es kaum abwarten können, endlich einen der Burger auf Deinem Teller liegen zu sehen, den Duft zu inhalieren und schließlich in das gute Stück hineinzubeißen!

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Kurz gesagt

Kochbücher gibt es in rauen Mengen und es kommen laufend neue hinzu. Gewiss sind viele davon entbehrlich. Barbecue- und Grill-Fans sollten aber unbedingt von diesen beiden Büchern wissen: „Steven Raichlen’s Planet Barbecue“ und „Burger Unser“ warten mit einer Fülle an Rezeptideen auf, die ihre Entdeckung wirklich lohnen. Dazu stecken beide Bände voller Wissen, sodass sie Kochbücher und Fachbücher in einem sind und das auf unterhaltsame Art. Für Kochbegeisterte sind sie zudem ein Geschenk mit bester Aussicht auf Gefallen.

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